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Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.
Johannes 15, 14
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Sieht so Freundschaft aus? Jemand schreibt einem anderen vor, was er zu tun hat, und wenn er tut, was der andere verlangt, dann ist er dessen Freund. Das erinnert an die "Deutsch-Sowjetische-Freundschaft" zu DDR-Zeiten, die unter der Prämisse, "Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen", stand.
Solche gekünstelten Zweck- und Zwangsfreundschaften gibt es in der Welt zuhauf; aber würde so etwas auch zu Jesus passen?
Diese Frage kann man nur mit einem klaren NEIN beantworten. Für den Sohn Gottes, der wahrhaftig ist und aus der Wahrheit kommt, kann es nur echte Freundschaft geben. Und echte Freundschaft basiert auf Freiwilligkeit aufgrund seelischer Gemeinsamkeiten.
Gibt es denn seelische Gemeinsamkeiten zwischen Jesus, zwischen
Gott und dem natürlichen Menschen? Nein und ja. Nein, weil der Mensch von Natur aus nicht nach Gott fragt und auch von Jesus nichts wissen will, wobei man nur an die weltweite Christenverfolgung denken muss.
Dann aber auch wieder ja, weil der Mensch eine unstillbare Sehnsucht nach Gott hat. Wenn auch tief im Menschen verschüttet, ist hier so etwas wie eine "Seelenverwandtschaft" vorhanden. Anders könnte der Mensch nicht Ebenbild Gottes und damit Gegenüber und Ansprechpartner Gottes sein.
Allerdings reicht das nicht aus. Dieser sogenannte "göttliche Funke", der im Menschen vorhanden sein soll, ist reines Wunschdenken, das uns nicht rettet.
Was uns allerdings rettet, ist das Wort Gottes, sind die Worte Jesu, ist Seine Botschaft, die Gute Nachricht, das Evangelium, das es anzunehmen und zu verinnerlichen gilt. Wenn wir Jesu Geist in uns haben, der uns lenkt und leitet, dann haben wir die einer Freundschaft zugrunde liegende Seelenverwandtschaft, wenn sicher auch nur in Ansätzen, weil wir Jesus gar nie das Wasser reichen können.
Um die freundschaftliche Verbindung mit Jesus am Leben zu erhalten, müssen wir ständig auf das hören was Jesus uns sagt. Und das ist von völlig anderer Art und Qualität, als das, was uns in menschlichen Zweckfreundschaften an Forderungen aufgezwungen wird.
Jesu Worte, die identisch mit Gottes Worten sind, entsprechen der absoluten Wahrheit, die durch andere "Wahrheiten" nicht überboten werden kann, und von dieser absoluten Wahrheit haben wir, tief im Innern", so etwas wie ein "Ur-Wissen", und das wird durch das Wort und den Geist Gottes geweckt und aktiviert, was wir dann als "Neuwerden" und "zu sich selbst finden" erleben.
Von daher bekommt das Wort Jesu, ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete", plötzlich seinen tiefen Sinn. Wenn wir an der Hand Jesu gehen und uns von IHM leiten lassen, sind wir Freunde Jesu. Nicht irgendwelche "Knechte Gottes", sondern Freunde, denen Jesus alles sagt, was er vom Vater
gehört hat. So, wie in einer echten Freundschaft, hat man keine Geheimnisse voreinander.
Ist das nicht wunderbar? Ist eine solche Freundschaft mit dem Gottessohn nicht alles wert?
Welch ein Freund ist unser Jesus,
o, wie hoch ist er erhöht!
Er hat uns mit Gott versöhnet
und vertritt uns im Gebet.
Wer mag sagen und ermessen,
wieviel Heil verloren geht,
wenn wir nicht zu ihm uns wenden
und ihn suchen im Gebet!
Wenn des Feindes Macht uns drohet
und manch Sturmwind um uns weht,
brauchen wir uns nicht zu fürchten,
stehn wir gläubig im Gebet.
Da erweist sich Jesu Treue,
wie er uns zur Seite steht,
als ein mächtiger Erretter,
der erhört ein ernst Gebet.
Sind mit Sorgen wir beladen,
sei es frühe oder spät,
hilft uns sicher unser Jesus,
fliehn zu ihm wir im Gebet.
Sind von Freunden wir verlassen
und wir gehen ins Gebet,
o, so ist uns Jesus alles:
König, Priester und Prophet!
(Lied '
Welch ein Freund ist unser Jesus
', Joseph Scriven (1819-1886) )
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