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Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.
Römer 15, 7
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Nicht erst seit heute gibt es leidenschaftliche Streitereien, wenn es um den "rechten Glauben" und das "rechte Schriftverständnis" geht. Der heutige Vers ist also weiterhin aktuell, weshalb er sich auch gut als Jahreslosung für 2015 eignet.
Im Abschnitt in dem der heutige Vers steht, geht es um den
Genuss von Götzenopferfleisch, was für die einen eine Todsünde und für die anderen, darunter auch Paulus, nichts war, über das man sich hätte Gedanken machen müssen.
Heute geht es nicht mehr um Götzenopferfleisch, sondern um andere Dinge, die der eine als höchst unchristlich und der andere als völlig normal ansieht.
Paulus weist immer wieder auf die Freiheit hin zu der uns Christus befreit hat und dass uns alles erlaubt ist und wir lediglich prüfen sollen ob es uns zum Guten dient oder ob es uns von Jesus wegbringt.
Die christliche Freiheit geht also nicht so weit, dass man Gottes Gebote - Mord, Diebstahl, Ehebruch, Lüge, Betrug usw. - übertreten könnte.
Da wir aber in unserer Lebensgestaltung als Christen frei sind, sollen wir auch die Freiheiten der Glaubensgeschwister achten und sie in ihrem Sosein annehmen, ohne an ihnen herumzukritisieren.
Dies, weil uns auch Christus so, wie wir sind, angenommen hat.
Dass wir im Glauben zu neuen Kreaturen wurden und für uns dadurch andere Maßstäbe gelten, ändert nichts daran, dass wir trotzdem höchst unterschiedliche Menschen bleiben.
Wichtig und unabdingbar ist nur, dass wir in der Hauptsache auf
einer Linie liegen. Und die Hauptsache ist das, was in einfachen
und wenigen Worten im Apostolischen Glaubensbekenntnis gesagt
ist. Können wir uns dazu bekennen und haben wir Jesus Christus
als unseren persönlichen Herrn, Heiland und Erlöse angenommen,
ist alles gut. Mehr bedarf ist nicht.
Alles andere sind Nebensachen, wo wir einen großen
Gestaltungsfreiraum haben, in dem sich jeder individuell vom Geist Gottes leiten lassen soll, und da hat Gott für jeden einen ganz besonderen und einmaligen Weg, weil wir ja von Gott alle als einmalige Originale geschaffen wurden.
Es geht also um Einheit in der Vielfalt. Gott ist ein Freund der Vielfalt, wie es bereits in Seiner Schöpfung erkennbar ist. Da gibt es keine langweilige Gleichförmigkeit.
Mit unserer Verschiedenheit, mit der wir uns gegenseitig dankbar
annehmen und die wir in die Sache seines Reiches einbringen, loben wir Gott.
Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen:
Wir sind, die wir von einem Brote essen,
aus einem Kelche trinken, Jesu Glieder,
Schwestern und Brüder.
Wenn wir in Frieden beieinander wohnten,
Gebeugte stärkten und die Schwachen schonten,
dann würden wir den letzten heilgen Willen
des Herrn erfüllen.
Ach dazu müsse deine Lieb uns dringen!
Du wollest, Herr, dies große Werk vollbringen,
dass unter einem Hirten eine Herde
aus allen werde.
(Lied '
Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen
', Johann Andreas Cramer (1723 - 1788) )
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