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Kann man die Wahrheit pachten?
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Jesus sprach:
Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme. Spricht Pilatus zu ihm: Was ist Wahrheit.
Johannes 18, 37. 38
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Im Wort Gottes wird immer wieder von der Wahrheit gesprochen. Und zwar von einer Wahrheit, die unverrückbar und unwandelbar ist.
Auch Jesus bezeugt diese Wahrheit. Er bezeichnet sich selbst als die Wahrheit und spricht davon, dass die Wahrheit frei macht und dass uns der Geist Gottes in alle Wahrheit leitet. Jesus bezeichnet das Wort Gottes als die Wahrheit und Paulus schreibt, dass Gott will, dass allen Menschen geholfen wird und sie zur
Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Das ist nur ein kleiner Ausschnitt, der sich weiter fortsetzen ließe.
Daraus kann man nur schließen, dass derjenige, der glaubt, sich am Wort Gottes orientiert und dieses bezeugt, auf der Seite der Wahrheit steht.
Aber das ist nicht so einfach zu vermitteln. Es gibt hier eine "Killerphrase" ein "Totschlagargument", nämlich die altbekannte zeitlose Frage des Pilatus: "Was ist Wahrheit?
Pilatus war als römischer Staatsdiener, so etwas wie ein "moderner" Mensch. Das römische Reich war kulturell sehr hochstehend und dazu ein Rechtsstaat. Das römische Recht prägt bis zum heutigen Tag auch unser Recht.
Als "moderner Mensch" wusste bereits ein Pilatus dass "alles relativ ist, weshalb es eine absolute Wahrheit nicht geben kann". Deshalb die klassische Frage "was ist Wahrheit?"
Dem Christen wird heute entgegengehalten: "Du glaubst wohl die Wahrheit gepachtet zu haben?" oder "Das ist deine Wahrheit", was so viele heißt, dass jeder seine eigene, relative Wahrheit hat.
Und weil jeder die Welt durch die Brille seiner persönlichen Eigenheiten und damit "zwangsläufig falsch" sieht, ist an diesem Argument etwas dran, weshalb der so Angesprochene in die Defensive geht, schließlich möchte er ja nicht als "intolerant",
"rechthaberisch", "fundamentalistisch" usw. usf. gelten.
Bei manchen geht das schon so weit, dass sie sich gewissermaßen dafür entschuldigen, dass sie sich unterstehen eine eigene Meinung zu haben, weshalb sie ihre Aussagen sofort wieder relativieren, wenn nicht gar widerrufen.
Und hier kommt der Punkt, an dem sich bekennende Christen nicht irritieren lassen dürfen. Hier ist es unerlässlich darauf zu bestehen, dass man dem vertraut, was im Wort Gottes steht, weil man es als richtig erfahren hat weshalb man davon nicht abweichen wird.
Dabei kann man durchaus zugeben, auch nicht alles bis in Letzte zu verstehen und deshalb anerkennt, dass es im Verstehen des Textes individuelle Nuancen und auch Menschen gibt, die nicht zum Glauben kommen. Aber das beweist nichts und ändert auch nichts am Wahrheitsgehalt der biblischen Aussagen.,
Und wie reagieren die Menschen darauf?
Ich habe da mal eine lehrreiche Erfahrung machen dürfen. Bei einem beruflichen Seminar habe ich beharrlich meine, am Wort Gottes orientierte Sicht der Dinge vertreten. Am Ende des Seminars wurde gefragt, was man bei den einzelnen Teilnehmern
besonders gut gefunden hat.
Alle Teilnehmer war einhellig der Auffassung, dass bei mir besonders gut war, dass ich unbeirrbar bei meinen Ansichten geblieben bin und mich nicht habe beirren lassen.
Das sollte Mut machen für die Wahrheit einzutreten. Die Reaktionen sind unerwartet anders, weil im Grunde seines Herzens jeder weiß was richtig und falsch ist. Der Blick dafür ist bei vielen nur verschüttet.
Wort des Lebens, lautre Quelle,
die vom Himmel sich ergießt,
Lebenskräfte gibst du jedem,
der dir Geist und Herz erschließt;
der sich wie die welke Blume,
die der Sonnenbrand gebleicht,
dürstend von dem dürren Lande
zu der Quelle niederneigt.
Ohne dich, was ist die Erde?
Ein beschränktes, finst’res Tal,
ohne dich, was ist der Himmel?
Ein verschlossner Freudensaal.
Ohne dich, was ist das Leben?
Ein erneuter finstrer Tod.
Ohne dich, was ist das Sterben?
Nachtgrau’n ohne Morgenrot.
Wort des Lebens, du erleuchtest,
doch erwärmst du auch zugleich;
eine Hölle offenbarst du,
aber auch ein Himmelreich,
furchtbar schreckest du den Sünder
aus der dumpfen, trägen Ruh’;
doch aus Liebe sprichst du wieder
dem Bußfert’gen Gnade zu.
Einen Richter lehrst du fürchten,
der mit rechter Waage wägt;
doch auch einen Vater lieben,
der mit Langmut alle trägt,
einen Gott, der den Geliebten
ew’gen Sohn zum Opfer gibt,
der an ihm die Sünde richtet,
und in ihm die Sünder liebt.
Wort des Lebens, wer dich höret,
dem versprichst du ewges Heil;
doch nur dem, der dich bewahret,
wird das Kleinod einst zuteil.
Nun, so will ich dich bewahren,
Schwert des Geistes, Gottes Wort;
hilf mir hier auf Erden streiten
und die Kron ererben dort!
(Lied '
', Philipp Spitta 1833 )
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