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Muss ein Christ sanft säuseln?
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Ihr Halsstarrigen mit verstockten Herzen und tauben Ohren,
ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist, wie eure Väter,
so auch ihr. Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt?
Und sie haben getötet, die zuvor verkündigten das Kommen des Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid.
Apg 7, 51. 52
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Das ist nicht sanft gesäuselt, sondern Klartext, wie er im Neuen Testament öfters bezeugt wird, auch wenn an anderer Stelle Sanftmut gefordert, die Sanftmütigen als selig gepriesen werden und Sanftmut eine erstrebenswerte Frucht des Heiligen Geistes ist.
Jesus bezeichnet sich selbst als sanftmütig, bezeichnet die Pharisäer und Schriftgelehrten aber gleichzeitig als Schlangen und Otternbrut.
Man kann aus dem biblischen Zeugnis demnach keinesfalls ein gesetzliches Denken ableiten, weil jede Situation gesondert beurteilt werden muss und da kann sowohl einmal Sanftmut und einmal "klare Kante" angezeigt sein.
Für den Christen gilt nicht, dass der Kluge so lange nachgibt, bis er der Dumme ist, sondern dass er unbeirrt und dabei sachlich, eine klare Linie vertritt, ohne deshalb aber für die Gegner und Widersacher Hass zu empfinden. Denn die Gegner und Widersacher sind diejenigen die der Rettung bedürfen.
Klartext zu reden ist allerdings nicht immer bekömmlich. Jesus hatte den Hass und den Vernichtungswillen der jüdischen Obrigkeit auf sich gezogen, was ihn aber nicht daran hinderte für seine Peiniger um Vergebung zu bitten.
Stephanus, ein getreuer Diener Christi, wurde für seinen Klartext vom Hohen Rat gewissermaßen gelyncht. Aber auch er bat Gott, dass er dem Hohen Rat diese Sünde nicht anrechnet.
In der Apostelgeschichte lesen wir, dass die Apostel klare Aussagen machten und dass dies ihnen nicht immer gut bekommen ist.
Der Preis für den Klartext und das Nichtsäuseln sind die Leiden, die man für das Einstehen für die Wahrheit auf sich nehmen muss. So ist es bis heute geblieben, und Jesus hat uns das in seinem Wort auch klar gesagt.
Wir können hier nur um die Leitung durch den Heiligen Geist bitten, damit wir stets das richtige Maß finden.
Jörgen Bauer
Keiner wird zuschanden, welcher Gottes harrt;
sollt ich sein der erste, der zuschanden ward?
Nein, das ist unmöglich, du getreuer Hort!
Eher fällt der Himmel, eh mich täuscht dein Wort!
Du hast zugesaget: Wer da bittet, nimmt,
wer da sucht, soll finden, was ihm Gott bestimmt;
wer im festen Glauben mutig klopfet an,
dem wird ohne Zweifel endlich aufgetan.
Nun, so will ich´s wagen, Herr, auf dein Gebot,
alle meine Sorgen, eig´n und fremde Not,
all mein heimlich Grämen, alles was mich quält,
dir ans Herz zu legen, der die Tränen zählt.
Du bist mein Erbarmer und mein bester Freund,
meines Lebens Sonne, die mir lacht und scheint
auch in finstern Nächten und durchs Todestal
mir hinüberleuchtet zu des Lammes Mahl.
(Lied '
Keiner wird zuschanden, welcher Gottes harrt
', Gustav Knak (1806 - 1878) )
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