Soldaten mit sich genommen (V. 3): Im griechischen Urtext heißt es vielmehr „erhalten habend“. Judas war also quasi sogar der Anführer bei der Verhaftung seines Herrn und Meisters geworden!
Schar Soldaten (V. 3): Im griech. Urtext ist von „Kohorte“ die Rede. Diese soll damals bis zu 600 Mann stark gewesen sein! Vermutlich war nicht die ganze Kohorte ausgerückt, aber in jedem Fall muss es ein sehr großes und Furcht einflößendes militärisches Aufgebot gewesen sein!
ging hinaus (V. 4): Der Garten („Gethsemane“ = Ölkelter) in dem sich Jesus mit den Jüngern befand war (wie üblich) mit Mauern umfriedet gewesen. Somit „ging Jesus hinaus“ zu den Soldaten auf die Strasse.
Ich bin ... (V. 5-8): Jesus benutzt die Redewendung, die Gott (2. Mose 3,13 und Jesaja 52,6) als Name vorbehalten war (siehe auch Joh. 4,25-26; Off. 22,13). Jesus setzte sich also damit Gott gleich (Joh. 10,30).
keinen verloren (V. 9): Dies hatte Jesus bereits in Joh. 6,39 und Joh. 17,12 erwähnt.
Petrus hatte ein Schwert (V. 10): Nach Lukas 22,36-38 besaßen zwei Jünger ein Schwert
hieb ihm das rechte Ohr ab ... Malchus (V. 10): Nach Lukas 22,50-51 war Malchus ein Knecht des Hohenpriesters und Jesus heilte ihm das Ohr wieder.
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Text: Joh. 18,1-11
Fragen & Gesprächsimpulse
Wie konnte Judas zum Verräter werden? (V. 3) >> Antwort: Er war sogar in gewisser Weise Anführer der „Kohorte“ (siehe Hintergrundinfo) die Jesus mit Waffen gefangen nahmen. Was der letztendliche Beweggrund zum Verrat war, weiß nur Gott allein – aber das es soweit kommen konnte liegt eindeutig in seiner „Lauheit“ d.h. halb „Nachfolger Jesu“ und halb „weltlichen Gelüsten folgend“. Er duldete Sünde im Leben - vor allem Habsucht/Diebstahl (Matth. 26,14; Joh. 12,6). Nicht ohne Grund lehnt Gott Lauheit ab (Off. 3,15-16). Durch die Sünden erhielt Satan immer mehr Macht über ihn (Lukas 22,3; Römer 6,23). Eine Abwendung von Jesus zum Satan ist leider immer möglich (1. Tim. 5,15), deshalb fordert Jesus jeden der ihm nachfolgt auf zu wachen (Matth. 26,41; 1. Kor. 16,13)! Wieso fielen die Soldaten zu Boden als Jesus sich zu erkennen gab? (V. 6) >> Antwort: Normalerweise versucht jeder Mensch bei solch einer Situation zu fliehen oder zu kämpfen. Jesus hingen ging seinem Verhaftungskommando sogar entgegen indem er aus dem Garten heraus kam (siehe Hintergrundinfo zu „ging hinaus“). Dann fragte Jesus ruhig, wen sie suchen würden und trat dabei mit einer unbeschreiblichen göttlichen Autorität (siehe Hintergrundinfos zu „ich bin“) auf diese große Menge Soldaten zu! Jesus war hier der handelnde – nicht die Soldaten! Die Soldaten müssen stark beeindruckt gewesen sein und wichen daher erschrocken zurück, wobei etliche sogar stolperten (siehe auch Psalm 27,2). Was lässt sich aus Jesu Aussage „lasst diese gehen“ erkennen? (V. 8) >> Antwort: Hier zeigt sich Jesu Liebe und Fürsorge – aber auch seine Vollmacht, denn normalerweise wurden zumindest die engsten Anhänger mit verhaftet. Selbst als Petrus diese Hilfe Jesu durch sein eigenmächtiges Handeln mit dem Schwert in Gefahr brachte, wurden sie nicht verhaftet, was wohl auch auf Jesu göttliche Autorität (er hatte auch jetzt alle Macht in der Hand – siehe Lukas 4,29-30) zurückgeführt werden kann! Was erkennen wir im Verhalten des Petrus? (V. 10-11) >> Antwort: Petrus hatte nicht begriffen, das es so kommen musste (Matth. 16,21-23). Er war aber bereit für Jesus zu sterben (Joh. 13,37) - angesichts der römischen Übermacht hatte er so keine Chance, brachte sich aber trotzdem in Gefahr! Nur zwei Jünger hatten Waffen (Lukas 22,36.38) und somit konnten sie letztlich aus eigener Kraft gar nichts dagegen tun. War Jesus generell gegen Gewaltanwendung oder nur in diesem Fall? (V. 10-11) >> Antwort: In diesem Fall ist es eindeutig, dass Jesu dem himmlischen Vater gehorchen will und alles so kommen soll. Jesus sagt aber auch in Matth. 26,52: „Wer zum Schwert greift wird auch durchs Schwert umkommen“. In Joh. 18,26 erkennt man, in welche unnötige Gefahr sich Petrus durch den Einsatz des Schwertes gebracht hatte. Somit bewahrheiteten sich Jesu Worte sehr schnell. Nach Römer 13,3-4 ist hingegen das Schwert ein legitimes Mittel der Staatsgewalt, um Ordnung zu halten und es notfalls gegen böse Menschen einzusetzen. Auch Jesus unterscheidet in Joh. 18,36 zwischen geistlichem Reich und weltlichem Reich, welches Waffengewalt einsetzt. Somit kommt es letztlich immer auf den rechten Gebrauch an (z.B. in der Gemeinde auf keinen Fall – als Polizeiaktion gegen Terroristen hingegen sehr wohl).
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Die persönliche Frage:
Wie hätte ich mich an Stelle von Petrus verhalten?
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