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4. Bin ich lauter (Lauterkeit; Jakobus 3,17)?
Fragen & Gesprächsimpulse
Was ist mit Lauterkeit gemeint? >> Antwort: Das Wort „lauter“ wird auch mit „rein“, „aufrichtig“, „heilig“, und „klar“ übersetzt bzw. mit diesen Begriffen in Zusammenhang gebracht. So muss die Rede „rein“ (Hiob 11,4) und „aufrichtig“ (Hiob 33,3) sein um vor Gottes Augen als lauter zu gelten. Entsprechend wird die Lauterkeit auch mit Wahrheit (1. Kor. 5,8), Einfalt (2. Kor. 1,12), Erkenntnis (2. Kor. 6,6) und Einfalt bzw. Reinheit der Gedanken (2. Kor. 11,3) zusammen erwähnt.
Landläufig wird Lauterkeit auch mit einem fairen, ehrlichen und anständigen Verhalten in Verbindung gebracht.
In gewisser Weise kann Lauterkeit als Folge der Keuschheit betrachtet werden, bei der man sich der Sünde enthält. Um aber dahin zu kommen muss Gott oft „Liebesschläge“ geben und uns züchtigen und „läutern“ („lauter“ machen). Entsprechend spricht die Bibel auch vom „lauteren Gold“ (2. Mose 25,36; 1. Könige 6,20-21 + 7,49-50 + 10,21; 1. Chr. 28,17; 2. Chr. 3,4 + 4,20 + 4,22 + 9,17 + 9,20) bzw. im Feuer „geläuterten Gold“ (1. Petrus 1,7; Off. 3,18). Wie wir an den vielen Bibelstellen sehen können, geht es bei der Lauterkeit um etwas kostbares und wertvolles – und das will Gott aus uns machen!!! Wohl uns, wenn wir demütig „Ja, Vater“ zu Gottes Willen und Wegen (Lukas 22,42; Joh. 6,38) und auch Züchtigungen (Hebr. 12,6-8+11) sagen und uns „zur Lauterkeit hin läutern lassen“!
Wir prüfen uns: Sehe ich auch Gottes Liebe in all seinen Züchtigungen, weil er etwas kostbares aus mir machen will? Welcher Zusammenhang besteht zwischen Gottes Wort (der Bibel) und der Lauterkeit? >> Antwort: Psalm 19,9 spricht von richtigen und „lauteren“ Geboten Gottes, die das Herz erfreuen. In Psalm 12,7 wird dies sogar noch deutlicher gesagt: Gottes Wort ist so lauter wie Silber, welches sieben Mal (eine göttliche Zahl der Vollkommenheit; 1. Mose 2,2 + 7,2 + 21,28 + 33,3 + 41,2 usw.) im Schmelztiegel geläutert wurde. Die Bibel ist somit nicht nur einmal „auf die schnelle“ von irgendwelchen Menschen geschrieben worden, sondern wurde so massiv gereinigt und geläutert, dass es das absolut reine Gotteswort ist! Wir können also sagen, dass die Bibel das absolut reine, heilige und vollkommene Gotteswort ist, welches keinerlei menschliche Beimengungen hat, die aus einem fleischlichen Herzen hervorgegangen wäre! Daher heißt es auch in 2. Petrus 1,21, dass noch nie eine göttliche Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht wurde, sondern vom Heiligen Geist getrieben haben Menschen im Namen Gottes geredet.
Letztlich dürfte es uns nicht verwundern, dass nahezu unzählig viele Verheißungen (oft sind diese sogar etwas verdeckt und nur für Kinder Gottes erkennbar) sich exakt so erfüllten. Dies betrifft nicht nur die vielen Verheißungen die sich in Jesus Christus erfüllten, sondern auch Verheißungen für unsere Zeit, wobei sicherlich das unbestreitbarste die Wiedererstehung Israels 1948 nach fast 2000 Jahren ist. Wer wirklich demütig und mit offenen Augen die Bibel liest wird daher darin eine schier nicht enden wollende Schatzquelle finden! Deswegen wird auch Gottes Wort mit einer großen Beute verglichen (Psalm 119,162). Gleichzeitig sagte auch Jesus ganz klar, dass Gottes Wort auch NUR wahren Gotteskindern (durch den Heiligen Geist) eröffnet wird und alle anderen es auch gar nicht erkennen sollen, auch wenn sie es mit ihren Augen sehen (Matth. 13,13-14; Markus 4,12). Wie wir wissen zählten die meisten Frommen damals (Matth. 23,13) - und sicher ist dies heute nicht anders - nicht zu denen, die geöffnete Augen für Gottes Wahrheit hatten!
Wir prüfen uns: Liebe ich Gottes Wort mehr als jedes andere Buch etc.? Staune ich auch immer wieder über die geistlichen Schätze die ich darin finde – oder sind meine geistlichen Augen blind vom Sündenschmutz? Woran erkennt man ob ein Mensch lauter ist? >> Antwort: Gerade kleine Kinder verstellen sich nicht, sondern zeigen ihre wahre Gesinnung schnell. In Sprüche 20,11 heißt es daher, dass man am Tun eines Knaben erkennen kann, ob er lauter und redlich werden will.
Bei Erwachsenen ist dies schwieriger. Jesus sprach daher ein Erkennungsmerkmal an: Das Auge, welches des Leibes Licht ist (Matth. 6,22; Lukas 11,34). Ist das Auge lauter, wird der ganze Leib hell sein. Hat man ein böses Auge, so ist auch der Leib finster. Selbst in der Welt ist es bekannt, dass man so manches „an den Augen ablesen kann“.
Ein weiteres Erkennungszeichen ist z.B. der Eigennutz. In Phil. 1,17 beklagt sich Paulus, dass sogar manche Menschen Christus aus Eigennutz, und somit nicht lauter, verkündigen (siehe auch 2. Kor. 2,17)!
Wir prüfen uns: Was erkennen die Menschen bei mir: Ist es echte, geheuchelte oder überhaupt keine Lauterkeit? Warum ist Lauterkeit so wichtig? >> Antwort: Vieles muss in Lauterkeit geschehen. So soll z.B. das helfende Geben ohne eigennützige Hintergedanken und mit „lauterem Sinn“ erfolgen (Römer 12,8).
Aber auch für Jesu Wiederkunft ist es wichtig lauter und „unanstößig“ angetroffen zu werden (Phil. 1,10)! Generell darf man daher auch nicht murren oder zweifeln, um ohne Tadel und lauter zu sein (Phil. 2,14-15).
Vor allem ist Lauterkeit wichtig, wenn wir Gottes Eingreifen und Segen erleben wollen. Vielleicht beten wir schon lange um die Erweckung von Angehörigen, Nachbarn oder allgemein von Menschen, und es tut sich nichts. Möglicherweise liegt es an unserer Unlauterkeit! Der Urgemeinde wurden zum einen „lautere Herzen“ attestiert (Apg. 2,46-47), zum anderen duften sie auch eine Erweckung mit täglichen Bekehrungen erleben, weil sich Gott zu ihnen bekennen und sie segnen konnte (5. Mose 28)!
Weil Lauterkeit so wichtig ist, schrieb auch Petrus einen weiteren Brief um einen „lauteren Sinn zu erwecken“ (2. Petrus 3,1). Umgekehrt besteht immer die Gefahr, dass Satan unsere Gedanken von der Lauterkeit gegenüber Jesus abwendet (2. Kor. 11,3).
Wir prüfen uns: Wenn Jesus jetzt wiederkäme: würde er mich lauter und unanstößig vorfinden?
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