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18. Gehorsam
Fragen & Gesprächsimpulse
In wiefern erwartet Gott Gehorsam von uns? >> Antwort: Jeder Mensch weiß im Innersten von Natur aus, Gott gehorchen zu müssen – ist Gott es doch, dem man sein Leben überhaupt verdankt (1. Mose 2,7; Sacharja 12,1)! Entsprechend verwundert es auch nicht, dass Gott an vielen Stellen der Bibel unmissverständlich Gehorsam einfordert!
Durchforscht man die Bibel, stellt man fest, dass im AT zumeist davon die Rede ist, der Stimme Gottes gehorchen zu müssen (5. Mose 13,5 + 26,17 + 27,10; 1. Samuel 12,14-15; Jeremia 11,7 + 26,13). Das NT spricht hingegen vom Gehorsam gegenüber Lehre, Evangelium und Wort (Römer 6,17 + 10,16 + 15,18), also von der Bibel, deren Aussagen wir (ohne Abstriche / Hinzufügungen; Off. 22,18-19) gehorsam sein müssen! Gottes Wort muss somit Maßstab für unser Leben sein!
Die wichtigsten Gebote Gottes finden wir in den Zehn Geboten, wobei in der Reihenfolge deutlich wird, dass Gott selbst der Mittelpunkt unserer Ausrichtung sein muss (2. Mose 20, 1-17).
Die Lehrbriefe des NT sprechen gläubige Menschen an, welche sich „als gehorsame Kinder“ nicht den Begierden hingeben (1. Petrus 1,14) bzw. ihnen „nicht gehorchen“ sollen (Römer 6,12). Vielmehr sind wir aufgerufen bereits die Gedanken im Gehorsam gegen Christus zu kontrollieren (2. Kor. 10,5), da die Begierde (bzw. Gedanken) die Sünde bzw. Ungehorsam gebiert (Jakobus 1,15). Hier sollen wir sogar geradezu vollkommen sein (2. Kor. 10,6). Jesus Christus war hierin vollkommen (und somit ein Vorbild für uns) und wurde gerade deswegen auch erhöht (Phil. 2,8).
Zwar wusste auch Paulus, wie schwer es ist dem eigenen Fleisch zu trotzen und Gott gehorsam zu sein (Römer 7,15-25), aber vor allem müssen wir ehrlich und aufrichtig nach Gehorsam streben. Ein Negativ-Beispiel wäre hier der Pharao, mit dem es Mose zu tun hatte: Dieser erbat zwar Vergebung (2. Mose 10,17), jedoch nur wegen der Bedrängnis und ohne wahre innere Demütigung vor Gott.
Wie wichtig Gott Gehorsam ist sieht man z.B. daran, dass Gott Gehorsam vor Opfergaben stellt (1. Samuel 15,19-22) sowie indem er den Gehorsam einer Volksgruppe gegenüber Anweisungen eines Vorfahren als Vorbild darstellt und deswegen sogar Zugang zu ihm gewährt (Jeremia 35,14-18)!
Gefährlich sind auch „faule Kompromisse“ oder gar Verbindungen mit antigöttlichen Menschen / Organisationen (z.B. 2. Chr. 20; Off. 18,4; Jesaja 52,11).
Beschämend ist es, dass Gott den Menschen nach seinem Bild geschaffen hat, dieser aber zumeist Gott widerstrebt, hingegen aber Natur und selbst (wenn auch sicher unter Zwang) Dämonen Gottes Anweisungen gehorchen (Matth. 8,27; Markus 1,27). Was es somit in der Natur nicht gibt, findet an leider (eine Schande für uns) bei Gotteskindern: Aus einer einzigen Quelle kann gutes und schlechtes kommen! (Jakobus 3,9-12)
Wir prüfen uns: Ist Gottes Wort wirklich für mich die alleinige Richtschnur? Inwieweit sollen wir anderen Menschen gehorchen? >> Antwort: Je nachdem um wen und was es sich handelt, sind wir durchaus dazu aufgerufen, auch gewissen Menschen gegenüber gehorsam zu sein, wobei die Anweisungen aber nie Gottes Wort entgegenstehen darf! So sagt die Bibel, dass wir Gott mehr gehorchen müssen als den Menschen (Apg. 4,19 + 5,29). Ein erstes Beispiel, bei dem es Sünde war zu gehorchen, finden wir gleich am Anfang der Bibel, wo Adam seiner Frau Eva gehorchte und eine Frucht des verbotenen Baumes aß (1. Mose 3,17). Aber auch Abraham gehorchte seiner Frau und zeugte mit deren Magd einen Sohn (1. Mose 16,2), was Leid nach sich zog, aber nicht ausdrücklich von Gott verboten worden war. Saul hingegen gehorchte dem Volk und übertrat damit Gottes Gebot (1. Samuel 15,24). Als positives Beispiel finden wir Josef, welcher von einer Frau sexuell bedrängt wurde, ihr aber nicht gehorchte (1. Mose 39,10). Dies war sicher auch mit ein Grund für spätere Segnungen!
Es gibt aber auch viele Beispiele in der Bibel, bei denen Gottes Wille mit den Wünschen oder Forderungen anderer Menschen übereinstimmt (1. Mose 28,7; 5. Mose 34,9). So sollte z.B. Abraham seiner Frau gehorchen und den erstgeborenen Sohn Ismael wegschicken (1. Mose 21,12). Es gibt aber auch Bibelstellen die nicht genau berichten was Gottes Wille zu einer Sache war und wo wir uns Weisheit von Gott holen müssen (1. Mose 27,13 + 37,27; 2. Mose 18,19+24). Somit müssen wir wachsam sein bei dem, was andere Menschen von uns verlangen!
Es kann auch sein, dass Gott eine gewisse Hoheit auf Menschen legt (z.B. 1. Chr. 29,23). So verlieh Gott erst Mose und später Josua Autorität, dass ihnen die ganze Gemeinde gehorchen sollte (4. Mose 27,18-21). In 5. Mose 17,12 wird gar von „Vermessenheit“ gesprochen, wenn man es wagen würde dem Priester nicht zu gehorchen und in Josua 1,17-18 wird mit der Todesstrafe bei Ungehorsam gegenüber Josua gedroht.
Auch das NT spricht davon, dass man den (geistlichen) Lehrern zu folgen hat, wobei jedoch auch darauf hingewiesen wird, dass diese für ihre Anweisungen Rechenschaft ablegen müssen (Hebräer 13,17). Somit geht es nicht um Willkür, sondern Leiter müssen selbst von Gott geleitet werden und dürfen letztlich nur Gottes Weisungen weiter geben. Das nicht alle Lehrer so gesinnt sind sondern es viele Irrlehrer gibt, sagt die Bibel auch ganz klar und warnt ausdrücklich vor ihnen (Joh. 10,8; 2. Petrus 2,1). Entsprechend müssen wir sie prüfen und nicht einfach blindlings gehorchen (1. Tim. 3,10; 1. Joh. 4,1), hingegen aber gottesfürchtige Lehrer als Vorbild nehmen (Hebräer 13,7)! Gottes Wort muss hierbei, wie bei allem, der Maßstab sein (Lukas 11,28).
Vor allem Jesus Christus müssen wir gehorchen, wie wir bereits schon im AT in 5. Mose 18,15 und Jesaja 50,10 lesen.
Des Weiteren haben Kinder ihren Eltern zu gehorchen bzw. sich ihnen unterzuordnen (2. Mose 20,12; 5. Mose 21,18-21; 1. Samuel 2,25; Sprüche 1,8 + 5,7 + 23,22 + 30,17; Epheser 6,1; Kolosser 3,20), Frauen ihren Männern (1. Petrus 3,6; Kol. 3,18; Eph. 5,22) und Sklaven ihren Herren (Eph. 6,5; Kol. 3,22). Allgemein hat aber jedes Gotteskind sich dem anderen Gotteskind unterzuordnen (Eph. 5,21) bzw. sich gegenseitig höher zu achten (Phil. 2,3).
Aber auch der Obrigkeit hat man sich unterzuordnen (1. Mose 41,40; Titus 3,1) und sogar – wenn Gott es will und nach seinen Vorgaben – den Anweisungen von Gottlosen nachzugeben (1. Samuel 8,7+9+22 + 12,1). So wie wir aber grundsätzlich keine enge, innere Gemeinschaft mit Ungläubigen haben sollen (2. Kor. 6,14), so sollen wir auch den Kontakt mit ungehorsamen „Frommen“ meiden (2. Thess. 3,14). Die Bibel geht sogar soweit, ungehorsame „Fromme“ als Gräuel und zu allem guten Werk Untüchtige zu bezeichnen (Titus 1,16).
Wir prüfen uns: Kann ich mir von wahren Glaubensgeschwistern schon was sagen lassen? Warum ist Gehorsam so wichtig? >> Antwort: Gehorsam bzw. Treue und Zuverlässigkeit ist für jede Art von Beziehung unentbehrlich. Dies gilt für die Ehe genauso wie für den Arbeiter in der Firma (auf den der Chef sich verlassen können muss), vor allem aber auch für die Beziehung zwischen Mensch und Gott.
So wie man sich gegenseitig vor einer Eheschließung oder der Unterzeichnung eines Arbeitsvertrages prüfen sollte, so prüft auch Gott unsern Gehorsam und fordert uns umgekehrt sogar dazu auf, Seine Treue zu prüfen (Maleachi 3,10) – was Gottes große Liebe zu uns zeigt und dass er eine enge Beziehung mit uns begehrt!
Daher finden wir auch vielfach Stellen in der Bibel, in denen Gott Menschen bewusst prüft. Schon direkt am Anfang der Bibel gibt es daher auch einen Baum der Erkenntnis des Bösen und Guten (1. Mose 2,17). Leider stellte sich heraus, dass die Menschen Gott ungehorsam waren (1. Mose 3,6).
Gerade auch bedeutende Menschen der Heilsgeschichte wurden geprüft. So prüfte Gott Abrahams Gehorsam, indem dieser seinen geliebten Sohn, für den er so viele Jahre bis ins hohe Alter gebetet hatte, opfern sollte (1. Mose 22,2). Erstaunlich ist der absolute Gehorsam Abrahams, dass dieser ohne zu Zögern gleich am kommenden Morgen loszog und diese Anweisung ausführte! Weil Abraham als absolut treu erfunden wurde (Nehemia 9,7-8), gab ihm auch Gott die größten Verheißungen, dass sogar durch sein Geschlecht alle Völker gesegnet werden sollen (1. Mose 22,16-18)! Bis heute ist Abraham bei Juden, Christen und Moslems hoch geehrt, woran wir den Segen des Gehorsams erkennen können.
Interessant ist auch, dass Gott in Kanaan Völker übrig ließ um Israels Gehorsam zu prüfen, „damit kundwürde, ob sie den Geboten Gottes gehorchen“ (Richter 3,1+4). Somit brauchen wir uns auch nicht zu wundern, wenn wir ggf. sogar im eigenen Hause Feindschaft erleben müssen (Matth. 10,36). Jesus sprach sogar davon, dass Verführungen kommen müssen (Matth. 18,7). Wenn wir also versucht werden ist das kein schlechtes Zeichen sondern eher, dass uns Gott prüft und wir die Chance haben uns zu bewähren, was nach Gottes Wort auch Segen nach sich zieht (5. Mose 11,27)! Ähnlich wie Schulen die wir besuchen um beruflich voran zu kommen, bei denen wir aber Prüfungen ablegen müssen, so sind Versuchungen unangenehm und kritisch, können uns aber bei Bestehen geistlich voran bringen!
Bezüglich Gehorsam ist aber auch wichtig zu erkennen, dass es Gott um wahren Gehorsam geht – nicht um Traditionen die wir blindlings befolgen sowie eigene fromme Maßstäbe (Matth. 5,20). Im Extremfall schieben wir sogar Gottes Gebote mit eigenen frommen Gesetzen zu Seite (Markus 7,9).
Letztlich wird im Gehorsam der gelebte Glaube ersichtlich (welcher daher auch oft als „Glaubensgehorsam“ bezeichnet wird). Den Zusammenhang von Glaube und Gehorsam finden wir daher in etlichen Bibelstellen (5. Mose 9,23; Apg. 6,7; Römer 1,5 + 16,26; Hebr. 11,8). So erwartet auch Paulus von Philemon Gehorsam (Philemon 21). Zudem ist Gehorsam die Voraussetzung um den Heiligen Geist zu erhalten (Apg. 5,32). Letztlich sind wir aber auch hier von Gottes Unterstützung abhängig (1. Könige 3,9; 1. Petrus 1,2).
Im Gehorsam zeigt sich aber nicht nur unser Glaube, sondern dieser ist zudem auch die Voraussetzung für Gerechtigkeit und letztlich das ewige Leben in der Herrlichkeit bei Gott (Joh. 3,36; Römer 6,16; Hebr. 5,9; 1. Petrus 1,22)!
Auch ist Gehorsam ein „Wohlgeruch“ für Glaubensgeschwister (2. Kor. 7,15 + 9,13) und sicher auch ein Zeugnis für Arbeitgeber und Mitmenschen.
Die Bedeutung des Gehorsams zeigt sich vor allem darin, dass wir ohne Jesu Gehorsam dem Vater im Himmel gegenüber ohne Rettungsmöglichkeit wären (Römer 5,19). Entsprechend können wir die Bedeutung des Gehorsams Gott gegenüber nicht hoch genug bewerten!
Wir prüfen uns: Ist mir die Wichtigkeit des Glaubensgehorsams bewusst? Fällt uns Gehorsam leicht? >> Antwort: Das Fleisch bzw. die leiblichen und seelischen Gelüste begehren auf gegen den Geist (Galater 5,17). Gott weiß um die Wankelmütigkeit von Menschen (Hesekiel 2,5) und Paulus ruft gar aus, dass er das was er nicht tun will doch tut (Römer 7,15). Entscheidend ist aber unsere innere Ausrichtung, weswegen man auch von Bekehrung und Umkehr spricht (Matth. 18,3; Apg. 20,21), was „Sinneswandlung“ bzw. „Ausrichtung woanders hin“ bedeutet.
Tragisch ist es aber, wenn wir nur Lippenbekenntnisse machen, ohne uns wirklich im Herzen zu Gott bekehrt zu haben. So beteuert das Volk Israel in Jeremia 42,6+43,1-3, dass sie Gottes Stimme gehorchen wollen, dies aber dann letztlich doch nicht tun, weil die Botschaft nicht ihren Vorstellungen entspricht.
Es gibt aber auch umgekehrte Beispiel in der Bibel, wo der Stimme Gottes gehorcht wird. Dies finden wir z.B. in Hagai 1,12. Dort ist auch von Gottesfurcht die Rede, was uns zeigt, wie wichtig Gottesfurcht (neben der Liebe) als Voraussetzung für Gehorsam ist.
Leider muss aber Gott immer wieder den Ungehorsam seines Volks bemängeln (Jeremia 42,21 + 43,4 + 44,5; Hesekiel 20,8). Oft handelt es sich dabei sogar um bewussten Ungehorsam d.h. dass man nicht gehorchen „will“ (Jeremia 44,16; Zef. 3,2).
Tröstlich ist zu wissen, dass es eine Zeit geben wird, wo alle Mächte Gott dienen und gehorchen werden (Daniel 7,27). Aber auch jetzt schon findet sich bei einigen Menschen der feste Wille Gott zu gehorchen. So bekannte Daniel in einem Bußgebet sogar stellvertretend die Ungehorsams-Schuld seines Volkes und stellt das Unglück, welches das Volk getroffen hatte, als gerechte Strafe dar (Daniel 9,6+10-11+14).
Wie schon erwähnt wurde, prüft auch Gott unseren Gehorsam. So versucht Gott sogar durch falsche Propheten und Träumer, um zu erfahren, ob wir ihn von ganzem Herzen und ganzer Seele lieben (5. Mose 13,4)! Hierzu gehört auch, dass wir falsche Propheten nicht nur erkennen und ihnen nicht gehorchen, sondern auch aus der Gemeinde ausschließen sollen (5. Mose 13,7-10; 2. Thess. 3,14)!
Aber nicht nur Gott prüft, sondern auch Leiter sollen die Gemeindeglieder prüfen. So wollte Paulus mit seinem ersten Brief an die Korinther erkennen, ob sie „in allen Stücken gehorsam“ wären (2. Kor. 2,9). Somit geht es auch darum, dass Gehorsam offenbar und sichtbar ist bzw. wird (Römer 16,19).
Dass Gehorsam nicht leicht ist, haben wir nun schon festgestellt. Auch deswegen spricht die Bibel vom „guten Kampf des Glaubens“ (z.B. 1. Tim. 6,12) und ermahnt zu wachen und zu beten um durchzuhalten (Markus 14,38; Lukas 21,36). Interessant ist, dass aber sogar Jesus Christus durch sein Leiden Gehorsam gelernt hat (Hebr. 5,8). Es geht somit um das Tragen und Erdulden von Anfechtungen aller Art. Wie beim körperlichen Lastentragen die Muskeln gestärkt werden, so werden wir auch geistlich gestärkt, wenn wir die Anfechtungen ertragen. Und auch hierzu weiß die Bibel zu sagen, wo wir vorrangig aufpassen müssen: Bei der Zunge. Wenn wir diese unter Kontrolle bekommen, haben wir auch den ganzen Leib unter Kontrolle (Jakobus 3,2-3).
Wir prüfen uns: Kämpfen wir darum, im Glaubensgehorsam zu stehen? Lohnt es sich Gott zu gehorchen? >> Antwort: Diese Frage lässt sich mit einem eindeutigen „Ja“ beantworten, da die Bibel den Segen des Gehorsams vielfach herausstellt. Besonders gut erkennbar wird dies an Abraham dem aufgrund seines Gehorsams verheißen wurde, dass durch sein Geschlecht alle Völker auf Erden gesegnet werden (1. Mose 22,18 + 26,3-5).
Vor allem sieht die Bibel Gehorsam gegenüber Gottes Geboten als Grundbedingung zum (wahren) Leben (Nehemia 9,29).
In der Bibel finden wir vielfältige Segensverheißungen auf Gehorsam:
* Verschonung von Krankheiten (2. Mose 15,26)
* Für Israel: Gottes Eigentum vor allen Völkern zu sein (2. Mose 19,5)
* Gott ist Feind und Widersacher unserer Feinde (2. Mose 23,22)
* Abwendung vom Zorn und statt dessen Barmherzigkeitserweisung (5. Mose 13,18-19)
* Keine Armut im Volk Gottes (5. Mose 15,4-5)
* Herrschaft und ein beständiges Haus von Gott erhalten (1. Könige 11,38).
* Heiden müssen Gotteskindern gehorchen (2. Samuel 22,45; Jesaja 11,14; Sacharja 6,15)
* Glückliches Leben mit hohem Alter (Hiob 36,11)
Gehorsam wird also immer auch mit Segnungen belohnt werden!
Natürlich dürfen wir zusätzlich noch um weitere Segnungen bitten. Interessant ist dabei aber die Aussage in 5. Mose 26,12-15, in welcher man beim Bringen des Zehnten und der Bitte um Gottes Segen selbst erklären soll, dass man alle Gebote Gottes befolgt. Dies erinnert an 1. Samuel 15,22, wo es heißt, dass Gott Gehorsam wichtiger ist als unser Opfer.
Entsprechend wird auch Ungehorsam bestraft. Dies gilt umso mehr, wenn es ganz bewusst geschieht. Anschaulich wird dies am Pharao der ganz klar angab, Gottes Anweisung nicht folgen zu wollen (2. Mose 5,2). Die Folge waren die Zehn Plagen, die Gott sandte.
Aber auch einige aus dem Volk Israel waren nicht bereit zu gehorchen und ließen vom Manna etwas zum nächsten Tag übrig, weil sie Gott nicht vertrauten. Als Folge wurde das Manna voller Würmer und stank (2. Mose. 16,20).
Besonders deutlich wird im 5ten Buch Mose auf Segen und Fluch bei Gehorsam bzw. Ungehorsam hingewiesen. So wird Segen verheißen, wenn man den Geboten Gottes gehorcht (5. Mose 11,27), aber auch Fluch, wenn man Gott ungehorsam ist (5. Mose 11,28). In 5. Mose 28 werden zunächst die verschiedenen Auswirkungen des Segens auf Gehorsam beim Volk Israel aufgeführt und anschließend die verschiedenen Auswirkungen des Fluchs auf Ungehorsam. Dabei ist die Wortwahl für den Segen bezeichnend, nach dem der Segen „über einen kommen und einen treffen“ wird (Vers 2), als würde, einem festen Gesetz folgend, der Segen Gottes unausweichlich einem zuteil werden! In Vers 8 wird der Segen als Person bezeichnet, welchem Gott gebietet mit dem Gehorsamen zu sein.
Fasst man die vielen Formen der Segnungen zusammen, so wird Israel wirtschaftlich, politisch und gesundheitliches Wohlergehen und Überfluss erleben und zum heiligen Haupt über alle Völker werden. Alle Unternehmungen werden gelingen und es wird Wohlstand herrschen. Liest man diese Liste, kommen einem die Verheißungen wie ein „Schlaraffenland“ vor.
Umgekehrt wird ab Vers 15 aber auch deutlich, was Ungehorsam für einen furchtbaren Fluch nach sich ziehen wird. Auch hier (Vers 15) ist vom „über dich kommen und dich treffen“ die Rede. Ungehorsam zieht somit ganz zwangsläufig und unausweichlich den Fluch nach sich! Bezeichnend ist, dass die Flüche das exakte Gegenteil der Segnungen aussagen. So wird anstatt Wohlstand Armut, anstatt Frieden Krieg und statt Gesundheit Krankheit herrschen. Wie schlimm Ungehorsam für Gott ist wird auch daran sichtbar, dass der Segen in 11 Versen beschrieben wird, der Fluch hingegen in 52 Versen!
In 5. Mose 30,19 wird sogar der Segen mit Leben und der Fluch mit dem Tod gleichgesetzt und ausgesagt, dass es bei uns liegt, das eine oder andere zu erwählen!
Aber nicht nur im 5. Buch Mose wird auf die Folgen des Ungehorsams hingewiesen, sondern in der ganzen Bibel:
* Schrecken, Auszehrung, Fieber, Ernte wird gestohlen, von Feinden geschlagen, Fremdherrschaft (3. Mose 26,14-30)
* Verheißung wird ausgesetzt (Josua 5,6) bzw. aufgehoben (Jeremia 18,10)
* Anstatt Vertreibung der Heiden sollen diese einem zum Fallstrick werden (Richter 2,2-3 + 20-21)
* Führungsverantwortung wird einem entzogen (1. Samuel 28,18)
* Tod (1. Könige 20,36; Hiob 36,12)
* Verschleppung in ein fernes Land (2. Könige 18,11-12)
* Königshaus soll zerstört werden (Jeremia 22,5)
* Unheil, Ungnade und Gottes Zorn und Fluch (2. Könige 22,13; Jeremia 25,7; Micha 5,14; 2. Thess. 1,8; Römer 2,8; Jeremia 11,3)
Aber Gottes Wort verheißt auch, dass Gott bußfertig von ganzem Herzen suchende Menschen die sich belehren und Gott fortan gehorchen wollen, auch Gottes Barmherzigkeit erfahren dürfen (5. Mose 4,29-31). Trotzdem muss oft Strafe sein – und das um so mehr, je mehr man Gottes Herrlichkeit und Zeichen gesehen hat (4. Mose 14,21-23). Trotz Strafe ist es aber nach einer klaren Bekehrung auch wieder möglich Gottes Segen zu empfangen (5. Mose 30,2+8+10+16).
Wir prüfen uns: Ist mir bewusst, wie ich mir selbst schade, wenn ich mit der Sünde spiele? Ringe ich darum, fortan Gott in allem gehorsam zu sein und Gottes Wohlwollen zu erlangen?
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