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Der HERR ist mein Hirte (23. Psalm)
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Diese Ausführungen wurden folgendem E-Book entnommen (erstes Kapitel): | FCDI-EBook 1-012 | Der HERR ist mein HirteBibelstunden über den 23. Psalm Autor: Heinrich Müller (1897 - 1971);
PDF-Format A5, 1,2 MByte; 32 Seiten Vielen Menschen ist schon der 23. Psalm gerade in Leidenszeiten zur Hilfe und zum Segen geworden. Hier werden die einzelnen Aussagen dieses wertvollen Psalm persönlich greifbar und anschaulich gemacht.
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Bei diesen Worten denkt David an sein früheres Leben, als er noch selber Hirte war. Er wusste, wie viel Sorge und Mühe ein Hirte mit den Schafen hat. "Der Herr", das ist Gottes Name. Gott selbst hat sich einst Mose unter diesem Namen vorgestellt: "Ich bin, der ich bin!" Der Herr ist der ewig Seiende und ewig sich Gleichbleibende. Für das Wort "Herr" gebrauchte man im Alten Bunde das Wort Jahwe, das heißt der unabhängige, der unwandelbare, ewige Gott. Mit heiliger Scheu nannte man den Namen Gottes. Wir wissen, dass Jesaja, als er sich dem heiligen Gott gegenüber sah, ausrief: "Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen." Von dem Apostel Johannes lesen wir: "Er fiel wie ein Toter zu Boden." Er war der Jünger, der an der Brust des Meisters gelegen hatte und der allein unter dem Kreuze aushielt. Als er sich aber dem Herrn in seiner Herrlichkeit gegenübersah, fiel er wie ein Toter zu Boden. - Und wie sieht es heute aus? Wie wird der Name Gottes missbraucht! Wer denkt daran, dass der Herr gesagt hat, dass er den nicht ungestraft lassen wird, der seinen Namen missbraucht? Wie viele Menschen sagen: "Gott sei Dank!" und "Ach Gott!", ohne an Gott zu denken. Wie viele stoßen einen Fluch aus. Dass es doch alle Menschen lernten: Wir haben es mit dem ewigen Gott zu tun, mit dem, der da war und der da ist und der da kommt.
David vergleicht den Herrn mit einem guten Hirten. Jesus selbst sagt von sich nicht nur "Ich bin ein guter Hirte", sondern "Ich bin der gute Hirte." Den Herrn in seiner ganzen Hirtenwürde zu schildern, vermag kein Mensch, dazu fehlen uns die Worte. Jesu Hirtenliebe ist so groß, dass sie ihn für seine Herde in den Tod getrieben hat. Er sagt selber: "Ein guter Hirte lässt sein Leben für seine Schafe." Das bedeutet nicht nur, dass ein Hirte für seine Herde lebt, sondern dass er auch bereit ist, für sie zu sterben, sein Leben für sie zu opfern. Er ist also ganz für sie da. Wie groß wird uns Jesu Hirtenliebe, wenn wir an das Wort denken: "Wir gingen alle in der Irre wie Schafe, ein jeglicher sah auf seinen Weg" (Jesaja 53, 6). Strafe und Unheil bedrohen uns. Jesus aber sah vom Thron der Ewigkeit die Gefahr und hat sich für uns geopfert. Nicht mit Gold und Silber hat er uns erkauft, sondern mit seinem teuren Blut. Seine Liebe ist stärker als der Tod. Welch ein Hirte, der die Seinen so liebt. In seiner Hirtenliebe hat er einst das Wort gesprochen: "Ich kenne die Meinen und bin bekannt den Meinen." Jesu Herde ist hier auf Erden eine kleine Schar, aber in der Ewigkeit wird sie eine Schar sein, die niemand zählen kann. Der Herr kennt unser Sehnen, ihm zu gefallen, seinen Willen zu tun, er kennt die Verhältnisse, in denen wir leben. Er weiß um unsere Einsamkeit. Welch ein Trost für uns im Alltag, dass er weiß, wo wir wohnen und wie es um unsere Umgebung bestellt ist.
Wenn Sie, mein lieber Leser, glauben, keiner kümmere sich um Sie, niemand dächte an Sie, so darf ich Ihnen sagen: Es ist doch einer da, der Sie nicht vergisst, der für Sie sorgt: Jesus, der gute Hirte. Er behandelt uns nicht nach einer Schablone, sondern jeden nach seiner Eigenart. Wir wissen, dass Eltern, die etwas von der Erziehung verstehen, jedes Kind nach seiner Eigenart behandeln. Genauso, ja noch besser, macht es der Herr. Sein Denken und Sorgen, sein Arbeiten und Mühen, sein Helfen und Lieben dreht sich nur um die Seinen. Der Herr ist um das Wohlergehen seiner Kinder stets besorgt. Mit allen Fasern seines Herzens hängt er an den Seinen. Sagt er doch: "Gleichwie mich mein Vater liebt, also liebe ich euch auch" (Johannes 15, 9).
Als der gute Hirte lebt der Herr für die Seinen. Schon Jakob sagt von sich, dass er des Tages vor Hitze verschmachtete und des Nachts vor Frost fast verging um seiner Herde willen. Aber was ist ein Jakob gegenüber unserm Herrn und Heiland. Er lebt immerdar für die Seinen. Der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht.
Unser Herr Jesus Christus geht den Seinen voran. Sie werden nicht von ihm getrieben, nicht gehetzt und gejagt, nein, sie dürfen ihm folgen. Jeden Schritt, den sie zu machen haben, hat er schon gemacht, denn er geht voran. Jesu Macht ist so groß, dass niemand die Schafe aus seiner Hand reißen kann. Er verheißt den Seinen das ewige Leben. Daran kann kein Teufel und keine Hölle ihn hindern. Es ist die Wahrheit: Seine Schafe werden nimmermehr umkommen. Wohl ist den Seinen manchmal ängstlich zumute, Jesus aber ruft ihnen zu: "In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!" (Joh. 16, 33). Der Liederdichter K. B. Garve bekennt:
Stark ist meines Jesu Hand,
und er wird mich ewig fassen,
hat zuviel an mich gewandt,
um mich wieder loszulassen,
mein Erbarmer lässt mich nicht,
das ist meine Zuversicht.
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Der gute Hirte tröstet die Seinen wie eine Mutter, er bietet ihnen Schutz und Geborgenheit. Ist das nicht ein herrliches Glück?
Von diesem herrlichen Heiland bezeugt David: Er ist mein Hirte. Oh, wie wichtig ist dies kleine Wörtlein "mein". In einer Taubstummenanstalt schrieb der Lehrer an die Wandtafel: Wer ist Jesus von Nazareth? Ein Junge schrieb: Jesus ist der Sohn Gottes. Ein Mädchen schrieb: Jesus ist der Heiland der Welt. Das waren gute Antworten. Aber dann schrieb ein anderes Mädchen: Jesus ist mein Heiland. -Können Sie das auch sagen? Wer dies bezeugen kann, der ist reich in Gott, dessen Herz ist voller Friede, Freude und Kraft. Welch eine Gnade, sagen zu dürfen: Jesus ist mein. Es mag sein, dass auch Sie zu denen gehören, die schon lange den Wunsch nach solcher Gewissheit haben. Was hält Sie auf? Was ist Ihr Hindernis? Wollen Sie nicht Ihre ganze Vergangenheit dem Herrn zu Füßen legen? Ich weiß nicht, wer Sie sind, aber das weiß ich, dass Sie zu Ihrem Heiland kommen dürfen, so wie Sie sind. Niemand ist je von ihm hinausgestoßen worden. Alles kann der Herr, nur eins kann er nicht: einen reumütigen Sünder hinausstoßen. Deshalb kommen Sie! Bringen Sie ihm Ihr verfehltes Leben und bekennen Sie aufrichtigen Herzens Ihre Schuld, und auch Sie werden es erfahren: Jesus nimmt die Sünder an. Auch Ihnen gilt das Wort: "Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein" (Jesaja 43,1).
Copyright und Autor: Heinrich Müller (1897 - 1971)
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