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Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen!
Matth. 6,9-13
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Das Vaterunser ist das einzige Gebet, welches Jesus Christus seine Jünger gelehrt hat. Es ist das am weitesten verbreitete christliche Gebet und wird von Christen aller Konfessionen gebetet.
Aber wie beten wir es? Besteht auch bei uns persönlich die Gefahr, es einfach so „runter zu leiern“, ohne den Sinn erkannt zu haben und es auch wirklich im tiefsten Herzen so zu meinen?
Schauen wir es uns mal kurz an:
Gott im Zentrum: Das Gebet beginnt – wie auch die Zehn Gebote mit „Ich bin der HERR Dein Gott“ (2. Mose 20,2) - mit dem Aufblick zum Vater im Himmel in seiner Heiligkeit und Macht. Voller Ehrfurcht und Anbetung ist es dabei unser Herzenswunsch als wahre Gotteskinder, dass SEIN Name verherrlicht wird und SEIN Plan und Wille geschehen möge!
Unsere irdische Existenz: Danach geht es um das für unsere irdische Existenz Notwendige: Das tägliche Brot – aber auch nicht mehr, was uns an Sprüche 30,8-9 erinnert: „Armut und Reichtum gib mir nicht … Ich könnte sonst, wenn ich zu satt würde, verleugnen und sagen: Wer ist der Herr? Oder wenn ich zu arm würde, könnte ich stehlen und mich an dem Namen meines Gottes vergreifen.“
Um zur Ehre Gottes leben zu können benötigen wir (neben „geistlichem Brot“) auch Nahrung für den Leib – und dafür dürfen und sollen wir sogar Gott bitten.
Gleichzeitig erkennen wir mit dem „gib uns“ auch an, dass wir von Gott abhängig sind und Ihn brauchen und Gott hinter jeder „guten Gabe“ und selbst der täglichen Nahrung, die wir erhalten, steht!
Einheit: Im hohepriesterlichen Gebet bat Jesus darum, dass seine Nachfolger „eins seien wie wir“ (Joh. 17,11).
Im Gleichnis von Weinstock und Rebe in Joh. 15,1-8 wird deutlich, dass Jesus das Zentrum (Weinstock) ist, aber jedes Gotteskind als „Rebe“ direkt an ihm sein muss. Zu beachten ist, dass über den Weinstock eine feste Verbindung bzw. „organische Einheit“ der einzelnen „Reben“ bzw. Mitchristen untereinander existiert!
Sünde kommt im Deutschen vom Wort „Sund“, was eine, das Festland trennende, Meerstraße bezeichnet. Geistliche Sünde trennt immer und steht zwischen Menschen wie auch Gott und dem Menschen. Daher ist es existenziell wichtig, um Vergebung zu bitten, aber genauso auch Vergebung zu gewähren!
Prüfungen: Ohne Prüfungen und Versuchungen geht es nicht! Jesus selbst wurde versucht (Matth. 4,1-11) und er sagte auch „Es müssen ja Verführungen kommen“ (Matth. 18,7). So wie in der Schule Prüfungen (Klassenarbeiten, Klausuren etc.) stattfinden müssen, so auch im Glaubensleben, ob wir wirklich das oberste Gebot erfüllen und Gott über alles lieben und den Nächsten wie uns selbst (Matthäus 22,36-40)! Anhand von Hiob sehen wir, dass Satan uns in Prüfungen führen will und Gott dies zuweilen zulässt (Hiob 1-2). Aber wir sehen auch anhand Jesu „Lehrgebet“, dass wir Gott bitten dürfen, uns von Versuchungen zu verschonen. Da unser Gebet aber auch wirklich ernst gemeint sein muss, bedeutet dies auch, dass wir Versuchungen auch nicht nachgeben und im Glaubensgehorsam leben wollen!
In der heutigen Zeit, wo wir auf die „große Trübsal“ zugehen, bekommt Jesu Aussage „Führe uns nicht in Versuchung“ noch eine viel tiefere Bedeutung. So wird die erste Hälfte der 7-jährigen großen Trübsal in Off. 3,10 mit „Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis“ bezeichnet, wobei aber Jesus den Überwindern verheißt: „will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung“. Nach Lukas 21,36 verheißt Jesus den „Gewürdigten“, dass sie „diesem allen entfliehen“ werden. Somit dürfen wir Gott in dieser Zeit auch mit Blick auf die Entrückung bitten, dass er uns rechtzeitig „von dem Bösen erlösen“ möge.
Erhörungs-Grundlage: Mit den Schlussworten „DENN Dein ist …“ wird noch die Grundlage aufgezeigt, weswegen wir Erhörung unserer Gebete erwarten dürfen: Weil Gott das Reich, alle Kraft und die Herrlichkeit innehat – und das in Ewigkeit! Wie wunderbar!
An dieser Stelle möchte ich ermutigen Jesu „Mustergebet“ immer wieder mal für das eigene persönliche Gebetsleben neu zu formulieren und mit persönlichen Anliegen zu füllen.
Ein Gebet, welches ich mal, ans das Vaterunser angelehnt, formuliert hatte, sah z.B. so aus:
Himmlischer Vater, der Du wie ein liebender Vater zu all Deinen Kindern bist, voller Ehrfurcht möchte ich nun vor Dich treten. Du allein bist heilig und mein Gott. Vor Dir beuge ich nun voller Ehrfurcht meine Knie. Du allein bist würdigt aller Ehre und Anbetung. Ich preise und rühme Dich. Ich möchte mich mit Geist, Körper und Seele Dir hingeben und zu Deiner Ehre leben, Dir folgen und in Allem gehorchen. Es ist mein tiefer Wunsch im Herzen, dass Dein Königreich und Deine Herrschaft kommen möge und alle Menschen Dich als ihren Herrn und König anerkennen und vor Dir niederfallen! Daher liegt mir der Bau Deines Reiches und der Ausbau Deiner Königsherrschaft am Herzen. Bitte wirke in den Herzen der Menschen und schenke Erweckung!
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