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Diese Ausführungen wurden folgendem E-Book (Kapitel 1: 'Aus der Glaubensnot zur Glaubensfreude') entnommen: | FCDI-EBook 1-015 | Aus der Glaubensnot zur Glaubensfreude
Der Segen eines fröhlichen Glaubenslebens Autor: Heinrich Müller (1897 - 1971);
PDF-Format A5, 0,6 MByte; 105 Seiten Viele Menschen habe eine verschwommene Vorstellung über den Glauben. Was biblischer Glaube ist, wie man Glauben lebt bis hin zu biblischen Glaubensvorbildern werden dem Leser hier eindrücklich und anschaulich dargelegt.
Hinweis: Der Inhalt kann auch in gedruckter Form bei der ev. Volks- und Schriftenmission Lemgo-Lieme bestellt werden! | Weitere E-Books finden Sie unter christliche E-Books |
Das 11. Kapitel des Hebräerbriefes redet vom Glauben. Immer wieder heißt es: Durch den Glauben. Es ist notwendig, einmal eingehend vom Glauben zu reden. Es bleibt Wahrheit:
Ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen
Hebräer 11,6a
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und:
Was aber nicht aus dem Glauben geht, das ist Sünde
Römer 14,23
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Viele Stellen der Heiligen Schrift zeigen uns, wie wichtig und notwendig der Glaube ist.
Es gibt viele Menschen, die vom Glauben eine verschwommene Vorstellung haben. Sie meinen, er sei ein Für-wahr-Halten. Sie halten für wahr, daß es einen Gott gibt, daß Er Seinen Sohn dahingab, daß Jesus am Kreuz den Sieg zur Erlösung der Welt errungen hat. Dieser Glaube hat keinen Einfluß auf das Leben; er ist nur eine persönliche Bestätigung der Tatsachen.
Die Hebräer, an die der Apostel schreibt, befanden sich in einer schweren Lage. Sie hatten einen großen Kampf der Leiden zu erdulden. Die Gemeinde war durch Schmach und Trübsal der Welt ein Schauspiel geworden. Sie hatten den Raub ihrer Güter mit Freuden erduldet; nun standen sie in der Gefahr, im Lauf zu ermüden und im Kampf zu erliegen. Da ruft der Apostel ihnen zu:
Werfet euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat
Hebr. 10,35
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Um ihnen Mut zu machen, ruft er ihnen zu:
Wir sind nicht von denen, die da weichen und verdammt werden, sondern von denen, die da glauben und die Seele erretten
Hebr. 10,39
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Um seine Aussage zu unterstreichen und zu bekräftigen, fügt er Beispiele hinzu. Er zeigt ihnen Helden und Heldinnen des Glaubens aus dem Alten Testament, wie sie in Nöten und Schwierigkeiten Gott durch ihren Glauben verherrlicht haben.
Nöte und Schwierigkeiten gibt es allenthalben. An Versuchungen, die Kinder Gottes müde zu machen, läßt der Feind es nicht fehlen. Da ist es auch für uns gut, wenn wir Männer und Frauen des Glaubens aus der Heiligen Schrift an uns vorüberziehen lassen. Im Blick auf die Bedrängnisse der anderen werden unsere Sorgen klein. Laßt uns deshalb den Glauben dieser Zeugen anschauen und ihnen nachfolgen.
Was ist "Glaube"?
Er ist zunächst einmal der Gegensatz zum Unglauben. Der Unglaube "glaubt" nur, was seine fünf Sinne fassen können. Der Glaube jedoch ist ein Sinn, der über unsere fünf natürlichen Sinne hinausgeht. Wer diesen Sinn nicht hat, geht im Dunkel, trotz aller Gelehrsamkeit und allem Wissen. - Der Mitläufer des Unglaubens ist der Aberglaube. Wo Aberglauben herrscht, herrscht auch der Unglaube, und umgekehrt.
Der Glaube ist das Auge, das die Zukunft gelichtet sieht. Der Glaube hat es mit zukünftigen und unsichtbaren Dingen zu tun. Er kommt gleichsam einem steten Bedürfnis der Menschen entgegen, den Schleier der Zukunft zu lüften. Der Glaube benutzt dazu allerdings andere Mittel, als sie sonst bei den Menschen üblich sind, die die Zukunft gedeutet haben möchten. Er bedient sich nicht der Sterne, der Tiere, der Menschen und ihrer Werkzeuge. Der Glaube steht auf einem festen Fundament Gottes und lebt nicht aus dem Schauen.
Die Welt steht zum Beispiel dem Tod fassungslos, hoffnungslos gegenüber. Der Gläubige jedoch weiß mit Bestimmtheit, daß er durch Gottes Gnade bei Jesus im Licht sein wird. Wie arm ist doch jeder Mensch, der keine lebendige Hoffnung hat! Der Glaubende steht dem Leben und Tod ganz anders gegenüber. Er hat eine lebendige Hoffnung. Der Glaubende tröstet sich im Leben und im Sterben mit der Gegenwart des persönlichen lebendigen Heilandes. Er weiß sich von Gottes Hand geleitet, in Seinem Schutz geborgen.
Der Glaubende ist ein Ewigkeitsmensch. Er schaut schon hier auf Erden mit dem inneren Blick die "Stadt der goldenen Gassen", das "Vaterhaus mit den vielen Wohnungen"; er weiß von der "Heimat im Licht" und kann deshalb von Herzen singen: "O Ewigkeit, du schöne, mein Herz an dich gewöhne, mein Heim ist nicht in dieser Zeit!" Er weiß, daß Jesus lebt und daß erfüllt werden wird, was Er bei Seinem Abschied zu den Seinen gesagt hat:
Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich sie alle zu mir ziehen
Joh. 12,32
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Alles, was der Herr in Aussicht stellt, was wir nach diesem Leben empfangen sollen, ist dem Gläubigen schon jetzt sicher und gewiß. Da gibt es kein "hoffentlich", sondern ein unbedingtes Wissen darüber, daß ich einmal dort sein werde, wo mein Herr und Heiland ist. Wenn ein Erbe testamentarisch festgelegt und durch den Notar beglaubigt ist, so ist das Erbe sicher und gewiß und kann nicht mehr umgestoßen werden. Wie viel mehr ist es so mit den Verheißungen des Herrn! Sie brauchen nicht notarisch beglaubigt zu werden; sie sind für den Glaubenden unbedingte Gewißheit, weil "Gott sich nicht selbst verleugnen kann".
Der Glaube rechnet nicht nur mit den zukünftigen, sondern auch mit den gegenwärtigen Verheißungen. Jesus hat gesagt:
Siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende
Matth. 28,20
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, und:
Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.
Matth. 18,20
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Der Glaubende rechnet mit der Allgegenwart seines Gottes und Heilandes. Der Unglaube spricht: "Ich glaube nur, was ich sehe." Vieles ist aber nicht sichtbar, und man weiß doch von seiner Existenz. Ich erinnere an den elektrischen Strom, an die Luft, an den Wind. Man spürt die Wirkungen. Auch in vielen anderen Dingen kann der Mensch ohne Glauben nicht auskommen. Glauben schließt auch Vertrauen ein.
Der Mensch ist in seinem ganzen Wesen nach auf Glauben angelegt. Ein Zusammenleben der Menschen ohne Vertrauen ist undenkbar. Wenn wir zum Beispiel in eine Gaststätte kommen, vertrauen wir darauf, daß man uns eßbare Speisen vorsetzt. Wenn wir ein Beförderungsmittel in. Anspruch nehmen, vertrauen wir den Führern des Fahrzeugs, daß sie uns an das von uns gewünschte Ziel bringen. So ist alles auf Vertrauen und Glauben untereinander abgestellt. Wir glauben aber zum Beispiel auch, daß die Berichte wahr sind, die wir aus fernen Ländern über Krieg, Hungersnot und Überschwemmungen hören. Wir glauben denen, die es gesehen und miterlebt haben.
In jeder Wissenschaft gibt es Lehrsätze, die sich nicht beweisen lassen. Sie beanspruchen einfach, daß man sie glaube. Wie viel leichter sollte es doch sein, das zu glauben, was uns die Bibel sagt, weil es ja die Worte dessen sind, der nicht lügen kann, der keinen Vertrauensbruch begeht und der nie enttäuscht. Der Glaubende stößt sich nicht daran, daß es unsichtbare Dinge sind, die zu glauben ihm zugemutet werden. Er darf Wirkungen schon hier auf Erden spüren und erleben; aber das restlose Erfüllen der Dinge erfordert Geduld, Warten und Hoffen. Der Glaubende weiß, daß er nicht enttäuscht werden wird, weil er sich auf den einen, unfehlbaren, unsichtbaren, aber allgegenwärtigen Gott verläßt.
Der Glaube führt uns in das Gemeinschaftsleben mit dem Herrn
Der Mensch ist mit dem unsichtbaren Herrn durch Gebet, Wort und Abendmahl verbunden. Die Ohren des Herrn merken auf unser Flehen; Seine Augen stehen über unserem Leben offen.
Der Glaube ist eine gewisse Zuversicht
So wartete ein Abraham, während er als Fremdling in das verheißene Land pilgerte. So führte ein Mose das Volk Israel aus Ägypten. So gründeten Gottesmänner früherer Jahrhunderte große Werke, alle nur mit dem Glauben, mit der Zuversicht im Herzen, daß Gott alles in Händen hat und wohl ausführen wird.
Man sagt, jede Religion habe ihre Berechtigung; man solle doch die Menschen bei ihrem Glauben lassen. Aber Jesus sagt: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich." Jeder andere Weg ist ausgeschlossen, jede andere Religion ohne Christus und Sein Erlösungswerk ist sinn- und zwecklos und führt nicht zu Gott. Nur ein Weg führt zum Ziel, zu Gott. Dieser Weg ist der Herr Jesus.
Der Glaube ist eine felsenfeste Überzeugung
Wir könnten die Reichsgottes- und Kirchengeschichte nicht verstehen, wenn der Glaube nicht das Ziel aller Geschichte sehen würde. Ohne die felsenfeste Überzeugung, daß es ein ewiges Leben und einen ewigen Gott gibt, hätte kein Mensch für diesen Glauben sein Leben gelassen. Es hätte niemals einen Märtyrer in der Gemeinde Jesu gegeben, wenn der Glaube nicht unbedingtes Wissen gewesen wäre. Sie hätten alle ihr Leben retten können, nur mit einem Wort der Widerrufung. Für ihre Liebe zu einem unsichtbaren Herrn, für ihre felsenfeste Überzeugung auf ein Jenseits im Licht, für ihren Glauben an ein ewiges Leben halten sie Verfolgung und Qualen aus, können sie im Angesicht des Todes Lob- und Danklieder singen und ihr Leben mit Freuden dahingehen - selbst heute noch. - Könntest du es auch? Hast auch du diesen unerschütterlichen Glauben, diese felsenfeste Gewißheit, dieses sichere Wissen, daß Jesus Christus dein Heiland und Erlöser ist, daß Er dich nach sich ziehen wird? Bleibe nicht bei unbestimmten Hoffnungen stehen. Sage nicht: "Ich denke selig zu werden." Du mußt dir darüber Gewißheit verschaffen.
Wahrer Glaube ist ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht. Warum ist unser Glaube eine so gewisse Zuversicht? Weil er auf Gott und Seinen Offenbarungen ruht. Gott selber wirkt ihn durch Seinen Heiligen Geist. Man kann nicht aus eigener Kraft glauben. Der Glaube kommt aus dem Hören und Aufnehmen des Wortes Gottes. Die Wahrheit wird durch den Geist verklärt. Der Geist macht uns das Wort lebendig. Wer dem Wort Recht gibt und gehorsam ist, dem gibt Gott das Zeugnis, also den Glauben, daß er Sein Kind ist. Ist unser Glaube eine Überzeugung, die kein Zweifeln kennt?
Die Wirkungen des Glaubens
Durch den Glauben haben die Alten Zeugnis überkommen
Hebr. 11,2
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Wer sind die "Alten", von denen der Apostel hier redet? Es sind die 'Glaubensmenschen aus der vorchristlichen Zeit, die Heiligen aus dem Alten Bunde. Ihr Glaube war, obwohl sie noch weniger in der Hand hatten als wir heute, so stark, daß sie uns in der Bibel immer wieder als Vorbilder hingestellt werden. Die Verheißung auf Christus hin sehen wir schon als Erfüllung. Aber damals wie heute gilt:
Der Gerechte wird seines Glaubens leben
Römer l,17
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, und: "Des Herrn Augen sehen nach dem Glauben." Durch den Glauben reden die Alten noch, obwohl sie gestorben sind. Ihr Glaube soll unseren Glauben anspornen.
Gott hat sich den Menschen damals als der lebendige Herr selbst mitgeteilt. Er redete mit ihnen wie ein Vater mit seinen Kindern, wie ein Lehrer mit seinen Schülern. Der große Gott ließ sich zu den Menschen herab und bekundete ihnen Seinen Willen durch Sein persönliches Wort. In 1. Mose 18,17 sagt Gott sogar:
Wie kann ich Abraham verbergen, was ich tue?
1. Mose 18,17
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Gott griff mit eigener Hand in das Leben der Patriarchen ein. Er regelte ihr Tun und Lassen, Er offenbarte sich ihnen als ihr persönlicher Heiland.
Heute tut Er es durch Seinen Heiligen Geist und durch das Bibelwort, das Er uns in die Hand gegeben hat. Gott will mit uns durch dieses Sein Wort reden. Hören wir die Stimme Gottes daraus ebenso, wie die Menschen damals Gott selbst reden hörten? Stehen wir mit ihm auch noch so in Verbindung wie die Menschen damals? Wenn wir keine lebendige Verbindung mit dem Herrn haben, fehlt uns das Wichtigste in unserem Glaubensleben. Gott will mit uns allen eine Beziehung eingehen; deshalb hat Er Seinen Sohn gesandt. Wer den Herrn als seinen persönlichen Heiland annimmt und an das von Ihm vergossene Blut glaubt, erhält das köstliche Wort:
Sein Geist gibt Zeugnis unserem Geist.
Römer 8,16
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Wer dieses Zeugnis hat, ist wahrhaft wiedergeboren. Er wird auch erleben, daß Gott auf seine Fragen antwortet. Er führt uns auf rechter Straße. Er warnt vor eigenen Wegen. Er gibt uns Aufträge. Da entsteht eine wechselseitige Beziehung zwischen Gott und Seinem Kind. - Hast du schon die Gewißheit deiner Gotteskindschaft? Wir wollen nicht eher ruhen, als bis wir sie haben.
Von dem greisen Simeon lesen wir in Lukas 2, 26:
Es war ihm eine Antwort geworden von dem heiligen Geist, er sollte den Tod nicht sehen, er hätte denn zuvor den Christus des Herrn gesehen.
Lukas 2,26
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Wenn Simeon eine Antwort vom Heiligen Geist bekommen hatte, dann setzt das voraus, daß er Gott eine Bitte vorgetragen hat: Er wollte gern so lange leben, bis er den Messias gesehen hätte, und der Herr erfüllte ihm diese Bitte. Er gab Simeon den Auftrag, in den Tempel zu gehen, und Simeon war gehorsam. - Seht, so soll es sein: Einmal redet der Mensch, und Gott antwortet: dann redet Gott, und der Mensch gehorcht. In dieser Gemeinschaft kann der Herr täglich zu unserer Seele reden.
Die Notwendigkeit des Glaubens
Der Glaube ist notwendig zur persönlichen Heilsüberzeugung, aber auch zur rechten Weltanschauung. Durch den Glauben wissen wir, daß die Welt durch Gottes Wort geschaffen wurde, daß alles, was ist, aus einem Nichts geworden ist. Der Glaube findet Gott überall in der Schöpfung: im Lied des Vogels, im Blühen der Blume, im Wogen des Meeres, im Rollen des Donners, im Heulen des Sturmes, im Leuchten der Sterne, in allem Wachstum und Gedeihen. Überall, in der ganzen Natur, findet er die Fußspuren Gottes. Die Schöpfung ist ein Buch zur Erkenntnis Gottes, aber nur der, dem die Augen geöffnet sind, versteht darin zu lesen. Der Glaube weiß, daß die Welt einen großen Baumeister hatte.
Die Krone der Schöpfung ist der Mensch. Ist der Organismus unseres Leibes nicht das größte Kunstwerk? Kein Mensch hat bisher ein solches Kunstwerk fertiggebracht. Ja, die Wissenschaft gibt selbst zu, daß es ihr bisher noch nicht gelungen ist, alle Vorgänge und Funktionen im menschlichen Körper zu erforschen. Was ist das für ein Meisterwerk, wenn Jahrhunderte nicht ausreichten, um es zu ergründen! Hat je ein Mensch solch ein Werk schaffen können? Denken wir an unser Auge, wie es mit großer Schnelligkeit ein Bild nach dem anderen aufnimmt und weiterleitet, oder an unser Ohr, wie die Schallwellen als Töne Eingang finden und im Gehirn zu Vorstellungen verwandelt werden! Was hat Gott uns auch mit unserer Zunge für ein Werkzeug gegeben! Wie kann zum Beispiel die Sprache auf unsere Mitmenschen einwirken, oder wie kann das Singen ein betrübtes Herz erfreuen!
So könnte man alle Glieder und Organe im Körper aufzählen. Alles hat seine wunderbare Ordnung und Aufgabe, und wir müssen so recht von Herzen in das Psalmwort einstimmen:
Ich danke dir, daß ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; und das erkennet meine Seele wohl
Psalm 139,14
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Wir sehen, daß es auch hier der Glaube ist, der durch Gottes Wort Taten sieht.
So er spricht, so geschieht's; so er gebeut, so steht's da
Psalm 33,9
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Die Welt ist aus Gottes Gedanken entstanden. Durch ein Wort Seiner Macht hat Er Seine Gedanken Wirklichkeit werden lassen. Auch der Mensch ist ein Gedanke Gottes, jeder Mensch ist als ein Original geschaffen. Können wir es fassen, daß kein Gesicht unter den vielen Milliarden Menschen dem ändern gleicht? Sollte uns nicht allein schon diese Tatsache zur Anbetung zwingen? Jeder einzelne Mensch ist in den Augen Gottes so wertvoll, daß Er selbst für ihn sorgen will. Da hört alles eigene Sorgen auf, wenn ich weiß, daß ich in Seiner Fürsorge stehe.
Wenn ich Gott in Christus als meinen Vater kennengelernt habe, dann weiß ich, daß ich recht versorgt werde, daß ich mich in Ihm geborgen wissen darf, daß ich "keinen Mangel leiden werde". Wenn Er mich in Seine Hand genommen hat, dann bin ich gewiß, daß mich nichts mehr aus Seiner Hand reißen kann. "Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann."
Wenn Gott aber alles so gut, so vollkommen geschaffen hat, warum gibt es dann so viel Leid, so viel Not? Warum sind die Krankenhäuser so voll? Warum bekriegen sich die Menschen gegenseitig im Großen wie im Kleinen? Warum ist diese Erde ein solches Jammertal? Warum ist überall so viel Weinen und Klagen?
Der Glaube weiß, daß Gott die Welt gut und vollkommen geschaffen hat; er weiß aber auch, daß durch den Ungehorsam der Menschen der Tod und damit Not, Elend, Kummer und Tränen in die Welt gekommen sind.
Der Glaube weiß, daß Satan, der Fürst der Finsternis, die Welt als sein Herrschaftsbereich betrachtet. In der ihm zur Verfügung stehenden Zeit wütet, vernichtet und mordet er.
Der Glaube weiß sich trotz allem von Gott geführt und geleitet; er kennt keinen Zufall, sondern nur Führung, er weiß nichts von "Härten des Schicksals", sondern nur von der Liebe seines Herrn, die Zuchtmeister in allen Dingen ist. Der Glaube weiß, daß sein Gott in allem Leid nur Gedanken des Friedens hat. Ist es nicht eine große Gnade, im Glauben zu stehen?
Glaube einfach jeden Tag,
glaube, ob's auch stürmen mag!
Glaub erst recht auf dunkler Spur,
Jesus spricht ja: "Glaube nur!"
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Wohl uns, wenn wir in allen Lebenslagen bekennen dürfen:
Ich glaub jeden Augenblick,
glaub in Nöten wie im Glück,
geht's auch wider die Natur,
Jesus spricht ja: "Glaube nur!"
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Copyright und Autor: Heinrich Müller (1897 - 1971)
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