Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 28.03.2024
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Wie man geistlich kämpft

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3. Wie man geistlich kämpft


Fragen & Gesprächsimpulse


Wie hatte Jesus gekämpft?

>> Antwort: Wie wir schon sahen, wurde sogar Jesus Christus zu Beginn seiner geistlichen Tätigkeit geprüft und vom Satan „versucht“ und musste geistliche Kämpfe durchstehen (Matth. 4,1-11). Für uns ist ganz wichtig, dass sich Jesus in der Bibel gut auskannte und deswegen Satans Versuchungen die passenden Bibelworte entgegenhalten konnte – und wir müssen es genauso machen! Das persönliche Bibelstudium sowie Gottesdienste und Bibelstunden zu besuchen sind also extrem wichtig! Nicht ohne Grund spricht Gottes Wort selbst davon, „Lust“ am Gotteswort zu haben und „Tag und Nacht darüber nachzusinnen“ (Psalm 1,2). So wie ein Soldat seine Waffe pflegen und damit viel üben muss, um im Ernstfall optimal (auch zum eigenen Schutz) damit umzugehen, so gilt es auch für uns die Bibel täglich zu studieren!
Einen anderen, sehr harten, „ringenden“ Kampf mit „inbrünstigem Gebet“ hatte Jesus im Garten Gethsemane, wobei sein herabtropfender Schweiß wie Blutstropfen wurde (Lukas 22,44)! Es war ein Kampf gegen die eigene Angst und tiefste Bedrückung der bevorstehenden Passion! Dies sollte uns lehren, in allen Nöten ebenfalls „inbrünstig zu beten“! Dies erinnert an die bittende Witwe in Jesu Gleichnis und Jesu Aufruf „Tag und Nacht zu Gott zu schreien“ (Lukas 18,1-8)!
Letztlich können wir die Wichtigkeit der so genannten „3 G’s“ für den geistlichen Kampf erkennen: Gebet, Gottes Wort sowie Gemeinschaft!

In wieweit brauchen wir Gottes direkte Hilfe im geistlichen Kampf?

>> Antwort: Gottes Wort ermahnt mehrfach, den „guten Kampf des Glaubens“ zu kämpfen (1. Tim. 1,18 + 6,12) welcher zum „Glauben bewahren bis zum Schluss“ dazugehört (2. Tim. 4,7). Wir müssen uns aber auch immer vor Augen halten, dass wir es mit gewaltigen Gefahren und Kämpfen zu tun haben! Folgendes ist daher wichtig:
1) Unter Gottes Schutz und Beistand stehen: Jesu Aussage in Joh. 15,5 „Ohne mich könnt ihr nichts tun“ gilt auch hier d.h. nur mit Jesus Christus zusammen können wir widerstehen! Damit gilt auch: „Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein?“ (Römer 8,31). In 1. Kor. 15,57 wird es besonders deutlich gesagt: „Gott gibt uns Sieg durch Jesus Christus“! Wir müssen also selbst Frieden mit Gott haben, damit uns keine bewusst im Leben geduldete Sünde von Ihm scheiden kann. Abwege sind entsprechend gefährlich und wie in Psalm 23 zu erkennen, müssen wir nahe beim „guten Hirten“ bleiben und auch Psalm 91 spricht einleitend davon, dass wir unter dem Schirm und Schatten des allmächtigen Gottes sitzen, aber auch dort bleiben müssen, so dass Gott unsere Zuflucht und Burg ist!
2) Nicht auf eigene Kräfte, sondern Gottes Kraft (vor allem im Gebet) bauen: In Epheser 6,10 lesen wir, dass wir „stark in dem HERRN und in der Macht SEINER Stärke“ sein sollen. Nur mit Jesus Christus gemeinsam können wir somit siegen! Wichtig ist daher das inbrünstige, aufrichtige Gebet als die mächtigste Kampfeswaffe zu gebrauchen (Römer 15,30) und sich auf Gottes Verheißungen in Seinem Wort zu berufen (Jakobus 5,16; Psalm 50,15; Kol. 2,15 usw.)! Entsprechend lautet auch das Siegeslied der Gerechten: „Die Rechte des HERRN behält den Sieg!“ (Psalm 118,15). Daher gilt es immer ganz nah bei Jesus zu bleiben, auf Ihn zu sehen und bei Ihm Schutz zu suchen, wie es Psalm 31,3 sagt: „sei mir ein starker Fels, eine feste Burg zu meiner Rettung“. Entsprechend können wir an einen Kämpfer denken, der anstatt auf Morast auf festem Felsen steht sowie an eine Burg, aus dessen Schutz wir gegen den Feind schießen können. Jesus wird auch nicht ohne Grund als „der Felsen“ bezeichnet, auf welchem wir unser Lebenshaus bauen sollen. Dass wir nicht auf die eigene Kraft, vor allem in Bezug auf unser Reden, bauen sollen, sehen wir u. A. in 1. Petrus 3,1, wo Frauen gesagt wird, dass sie ihren Mann „ohne Worte“ gewinnen sollen. Da wir nach Jakobus 3 besonders schnell mit Worten sündigen und unbedachtes reden, ist es oft weise zu schweigen! Der Kampf kann somit auch gegen den eigenen Trieb gehen, sich mit Worten zu rechtfertigen und dadurch womöglich eine Situation negativ eskalieren zu lassen! Wir sollten also auch darauf achten, uns nicht in jeden (unnötigen oder gar schädlichen) „Kampf“ reinziehen zu lassen!
3) Stetige Leitung durch Gottes Geist: Da Satan extrem arglistig ist und dazu das weiseste Wesen welches Gott geschaffen hatte (Hesekiel 28,12) und wir zudem einfach keine natürlichen Sinne (Schmecken, Sehen, Hören etc.) für die geistliche Welt haben, müssen unbedingt Jesu Worte beachtet werden: „ohne mich könnt ihr NICHTS tun!“ (Joh. 15,5). Wir müssen demütig vor Gott stehen und in Seiner Kraft und unter Seiner Wegweisung handeln. Bezüglich Wegweisung ist dabei 2. Könige 6,8-12 beachtenswert: Elisa teilte dem König von Israel durch göttliche Eingebung mit, wo der Feind einen Hinterhalt gelegt hatte, wodurch Anschläge auf Israel abgewehrt werden konnten! Auch wir brauchen konkrete göttliche Warnhinweise und die „Gabe der Geisterunterscheidung“ (1. Kor. 12,10) um Satans Arglist in konkreten Fällen zu durchschauen!
4) Wir brauchen göttliche Weisheit bezüglich Mitmenschen: Wir haben es aber auch mit Menschen zu tun, denen Satan „den Sinn verblendet“ hat (2. Kor. 4,4) und die „zerrüttete Sinne“ haben und „der Wahrheit beraubt sind“ (Phil. 4,7). Tröstlich ist hierbei die Aussage Jesu, dass Er seinen Nachfolgern „Mund und Weisheit gibt, dem Widersacher nicht widerstehen und nicht widersprechen können“ (Lukas 21,15)! Genau das lesen wir auch in Apg. 6,10: „Doch sie vermochten nicht zu widerstehen der Weisheit und dem Geist, in dem er redete.“ Mitunter gilt es aber auch einfach still abzuwarten (1. Mose 24,21; Psalm 62,6; Matth. 26,63)!

In wiefern ist Gottes Wort beim geistlichen Kampf wichtig?

>> Antwort: 1) Gottes Gebote müssen befolgt werden: Gottes Wort enthält Hinweise für den geistlichen Kampf, welche zu befolgen sind. Paulus vergleicht den geistlichen Kampf in 2. Tim. 2,5 mit einem Wettkampf, bei welchem man nur den Siegeskranz erhält, wenn man nach den Regeln kämpft. Sünde bzw. Verstöße gegen Gottes Gebote bzw. „Regeln“ trennen von Gott und ohne Gott können wir vor Satan nicht bestehen. Gleichfalls muss darauf hingewiesen werden, dass „Gottes Regeln“ gelten und keine selbst aufgestellten, wie es in der heutigen Zeit der Beliebigkeit gerne getan wird! Irrlehren bzw. „falschen Regeln“ helfen somit nicht sondern führen letztlich sogar in die Irre bzw. ins Verderben!
2) Sich an biblischen Verheißungen und Geboten festhalten: Jesus selbst kämpfte gegen Satan, indem er auf biblische Gebote hinwies („es steht geschrieben“; Lukas 4,8). Bibelstellen auswendig zu kennen ist somit sehr wichtig! Besonders gut eignen sich aber auch gewisse geistliche Lieder, weil man sich diese nicht nur besser merken und jederzeit still oder laut singen kann, sondern einem rechte Melodien allgemein guttun – man denke nur an Davids Seitenspiel bei Saul (1. Samuel 16,23). Nicht ohne Grund finden wir 150 Psalmen in der Bibel, welche zumeist unter Leid verfasst wurden und somit als kämpferische Gebete gelten können und viele Verheißungen Gottes enthalten, an welchen man sich im Gebet „festhalten“ kann! Zu den vielen Verheißungen der Bibel gehört z.B., dass Gott die Gebete Gottesfürchtiger erhört (Psalm 145,19) und dass ernstliche Gebete viel vermögen (Jak. 5,16). Wichtig ist aber noch zu beachten, dass Gebete auch im Glauben ohne zu Zweifeln erfolgen müssen (Jak. 1,6) und möglichst konkret sein sollten. So betete z.B. David nicht nur um Hilfe vor seinen Feinden sondern konkret, dass Gott den Rat Ahitophels zur Torheit machen möge – was dann auch geschah (2. Samuel 15,31 + 17,14).

Welche innere Grundausrichtung ist zum geistlichen Kampf wichtig?

>> Antwort: Ohne eine absolute Entschiedenheit und Willigkeit zum Kämpfen sowie zum Dazulernen geht es letztlich nicht – wobei auch an Jesu Aussage zur Laodizea-Gemeinde zu denken ist: Ganz oder gar nicht (Off. 3,15)! Wir stehen in gewaltigen geistlichen Kämpfen gegen „Mächtige, Gewaltige, Weltbeherrscher der Finsternis und geistige Mächte der Bosheit in der Himmelswelt“ (Eph. 6,12) – und das umso mehr, je mehr wir für Jesus Christus wirken und für Ihn leben. Daher müssen wir auch willig zum Kampf sein wobei zu beachten ist, dass Gott selbst unsere Hände das Kämpfen lehrt und wie man Kampfeswaffen einsetzt (2. Samuel 22,35; Psalm 18,35). Darum spricht auch Paulus vom „nicht mit der Faust kämpfen, wie einer der in die Luft schlägt“ (1. Kor. 9,26) sondern es muss gezielt und überlegt gekämpft werden! Dadurch wird bereits sehr deutlich, dass Kampf zum Christenleben gehört und Gott selbst uns (durch Gefechte, die er nicht verhindert sondern zulässt und uns hilft) das Kämpfen lehrt! Dabei dürfen wir aber wissen, dass Gott keine Kämpfe zulässt die über unsere Kräfte gehen (1. Kor. 10,13)! Somit gilt auch hier: Denen die Gott lieben dient alles zum Besten“ (Römer 8,28) d.h. durch bestandene Kämpfe werden wir noch stärker! Wir sollten also alle Anfechtungen die Gott zulässt auch als „Übungsfeld“ um „bessere Kämpfer“ zu werden und nicht alleine als „Last“ sehen, uns von Gott darin leiten lassen und die Erfahrungen nicht vergessen sondern diese vielmehr behalten und bei den nächsten Kämpfen wieder anwenden! Dies erinnert an Leistungssportler die Strapazen auf sich nehmen um kräftig genug zu werden um schließlich beim entscheidenden Lauf den Sieg zu erringen. Genau das spricht auch Paulus in 1. Kor. 8,24-27 an: Einen Läufer im Stadion, welcher den Siegespreis erlangen will und darum „kämpft“ und sich dafür aller hinderlicher Dinge enthält (siehe auch 1. Kor. 9,25). Paulus ermahnt, so im Glaubensleben „zu laufen“, dass man den Siegeskranz auch dann erlangt (siehe auch 2. Tim. 2,5) – und im Vers 27 gibt Paulus an, dass er seinen Leib für dieses Ziel „schindet“! Jesus verspricht in Off. 2,10 die „Krone des Lebens“ für die, welche in Drangsal treu bleiben. Hilfreich ist hierbei auch auf Glaubensvorbilder zu schauen. In Hebräer 11 heißt es, dass sie „durch den Kampf stark wurden“.

Was ist alles beim geistlichen Kampf sonst noch wichtig?

>> Antwort: 1) Wir müssen geistlich gewappnet sein: Ohne Gottes Schutz und Hilfe geht es nicht, gleichfalls haben wir aber auch etwas zu tun: Gottes Wort spricht von einer „Waffenrüstung“, also „geistlichen Gerätschaften“, welche wir erstmal für den geistlichen Kampf anziehen müssen. Dies wird auch explizit in 2. Kor. 10,4 erwähnt: „die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig durch Gott zur Zerstörung von Festungen“. Es sind also keine militärischen Waffen, sondern „mächtige Waffen durch Gott“ die sogar ganze (geistliche) Festungen zerstören können. Die Aussage wurde damals gemacht, als es noch keinen Sprengstoff gab und Festungen dicke Mauern hatten und sehr viele Soldaten und Gerätschaften sowie viel Geduld, Kraft und Zeit nötig waren um in eine Festung eindringen zu können. Im Buch Daniel lesen wir von schweren geistlichen Kämpfen, die offenbar analog zu sichtbaren, politischen Geschehnissen ablaufen. So wird in Daniel 10,13+20 vom Engelfürsten vom Königreich Persien sowie vom Engelfürsten von Griechenland gesprochen, mit welchem der Engelfürst Michael und Gabriel zu kämpfen hatten. Wir wissen aus der Politik, dass meist „im Hintergrund Fäden gezogen werden“. Durch Gebet und geistlichen Kampf können wir mit „durch Gott mächtige Waffen“ sogar in der Weltpolitik extrem Großes bewirken! Denkt man hier weiter nach ist es nicht verwunderlich, dass Satan alles dran setzt Gotteskinder mutlos zu machen und vor allem vom (für ihn gefährlichen) Beten und dem Gebrauch geistlicher Waffen abzuhalten.
2) Satan müssen wir aktiv widerstehen: Ganz deutlich wird dies beim Kampf gegen Satan in Jakobus 4,7b: „Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch.“ Wir haben es also mit einem Kampf gegen unser eigenes Fleisch wie auch Angriffe durch Satan und Menschen, welcher er benutzt, zu tun. Dieses Widerstehen muss vor allem im Gebet erfolgen, aber auch, indem wir uns selbst beherrschen, vor allem wenn Satan einen zur Sünde verleiten will.
3) Die geistlichen Waffen beständig tragen: In Römer 13,12 wird dazu aufgerufen die „Waffen des Lichts“ anzulegen sowie in 2. Kor. 6,7 „Waffen der Gerechtigkeit“ in den Händen zu halten und in einem Gleichnis in Lukas 11,21-22 setzt Jesus voraus, dass man beständig wacht sowie auch die Waffenrüstung dauerhaft trägt.
4) Ständige Kampfbereitschaft: Eine sehr wichtige Anleitung für das Glaubensleben im „Feindesland“ (Satan ist schließlich der „Fürst dieser Welt“; Joh. 12,31) finden wir in Nehemia 4,11 wo es um den Mauerbau von Jerusalem unter akuter feindlicher Bedrohung geht: Mit einer Hand wurde die Arbeit verrichtet und die andere Hand hielt die Waffe! Wenn wir Gottes Reich bauen und befestigen und schützen wollen, müssen wir mit Gegenangriffen Satans rechnen und entsprechend beständig in „Kampfstellung“ sein, um sogleich zurück schlagen zu können, damit wir „das Feld behalten“ (Eph. 6,13), womit wir bereits bei der nötigen Waffenrüstung Gottes sind: „Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt.“ (Auf diese Waffenrüstung wird in weiteren Fragen eingegangen)
5) Gotteskinder sollen in Fürbitte füreinander kämpfen: Selbst Jesus bat seine Jünger in Gethsemane unmittelbar vor seiner Gefangennahme, dass sie mit ihm wachen und beten sollten (Markus 14), wie viel mehr haben wir die gegenseitige Hilfe nötig! Daher lesen wir auch in Kol. 4,12 von einem Glaubensbruder der „allzeit in seinen Gebeten für seine, ihm anbefohlene, Gemeinde kämpft“.


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