Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 28.03.2024
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Vorsicht: „Verwöhnen“ bei der Kindererziehung!

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Vorsicht „Verwöhntheit“! – Was passiert, wenn wir unsere Kinder verwöhnen?



Die heutige Zeit ist vom Konsumdenken geprägt und nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Politik setzt alles dran, den „Konsumrausch“ noch mehr anzukurbeln. Doch ist Glück vom materiellen Besitz abhängig? Sind reiche Menschen wirklich glücklicher als Arme?

Schaut man genau hin, so erkennt man, dass Glücksgefühle in erster Linie eine innere Einstellung sind: Der eine kann sich an einem schönen Sonnenaufgang, einem Regenbogen, einer schönen Landschaft etc. was Gott uns „kostenlos“ darreicht (sogar noch lange Zeit danach rückblickend) erfreuen – der Andere genießt kurzzeitig seinen neu erworbenen Besitz, welcher aber schon kurze Zeit später uninteressant ist, ggf. gar Platz wegnimmt, gepflegt sein will oder gar kaputtgegangen ist. Wer hat es besser? Wer ist glücklicher?

Ein weiser Spruch den ich als Kind lernte ist:

„Die Freude die man anderen gibt, kehrt ins eigene Herz zurück“


Wenn es auch selten ist, aber es gibt auch einige Reiche und „Promis“ die dies erkannt haben und z.B. Kinder-Hilfsprojekte in Afrika gegründet haben – weil halt Reichtum für sich selbst nicht glücklich macht!

Poetisch sagt es die Bibel:

Lass dein Brot über das Wasser fahren; denn du wirst es finden nach langer Zeit.

Prediger 11,1

Wer Nahrung weggibt, wird es einmal segensreich zurückerhalten. So sagte auch Jesus:

Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen!

Matthäus 6,20

Nebenbei: In diesem Vers klingt auch die Angst mit, Besitzt auch wieder verlieren zu können, weswegen man wiederum „teure Versicherungen“ benötigt und alles ständig „absichern“ muss – und damit letztlich wieder ein Stück „Freiheit“ verliert und noch mehr „erwirtschaften“ muss, um den Reichtum zu halten!

Viele Eltern meinen aber nun gerade, dass es ein Zeichen von Liebe wäre, wenn man seine Kinder reichlich beschenkt und auch Unannehmlichkeiten von ihnen fernhält (der "liebende" Gott tut dies gewöhnlich gerade nicht - was uns bereits zu denken geben sollte!). Sie wollen den Kindern was „Gutes“ tun - aber ist das reiche Beschenken wirklich (auf lange Sicht gesehen) „gut“?

Gottes Wort ist in Punkto „Verwöhnen“ deutlich:

Wenn ein Knecht von Jugend auf verwöhnt wird, so wird er am Ende widerspenstig sein.

Sprüche 29,21

Vor allem sieht die Bibel fiel tiefer:

Der Hochmut des Menschen erniedrigt ihn, aber ein Demütiger erlangt Ehre.

Sprüche 29,23

Wer es „zu gut hat“ wird schnell hochmütig – zum eigenen Schaden! Daher ist die Bibel sehr klar, was für uns Menschen das „Beste“ ist:

Armut und Reichtum gib mir nicht, nähre mich mit dem mir beschiedenen Brot; Dass ich nicht aus Übersättigung dich verleugne und sage: Wer ist der HERR?, Dass ich aber auch nicht aus lauter Armut stehle und mich am Namen meines Gottes vergreife!«

Sprüche 30,8b-9

Das rechte Maß ist also wichtig! Vor allem ist Gottesfurcht wichtig und die Erkenntnis, dass wir weder unsere Gesundheit noch unser Leben in den Händen haben, sondern ganz auf Gottes Gnade und Barmherzigkeit angewiesen sind! Reichtum und Macht kann hier verblenden und man braucht nur an Despoten der Weltgeschichte denken, die beides hatten – und sich und anderen zum Fluch wurden!

Interessant ist, dass auch manche Psychologen zu denselben Erkenntnissen kommen und gar von destruktiven, nie zufriedenen und letztlich wenig selbstbewussten „Tyrannen“ bei verwöhnten Kindern sprechen! Dies ist auch nicht erstaunlich und sieht man z.B. bei Unternehmerfamilien, wo der Vater in seiner „Bodenständigkeit“ alles selbst aufgebaut hat und oft spätestens die Enkel alles wieder zugrunde richten, weil sie durch Verwöhntheit „abgehoben“ und realitätsfremd sind. Dieses falsche Bild sieht man heute auch zunehmend weltweit in Politik und Medien – und die Folgen bleiben nicht aus! Vorbilder gibt es leider immer weniger, dabei ist „Bescheidenheit“ und „Bodenständigkeit“ langfristig so wichtig! Dies erinnert auch an Jesu Gleichnis mit dem Fundament, welches auf Fels und nicht auf Sand gebaut sein muss:

Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet. Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein und sein Fall war groß.

Matth. 7,24-27

Wer also bei seinen Kindern keinen großen „Reinfall“ erleben will, sollte Ihnen einen soliden Grund als Lebensfundament bereiten! Reichtum kann jederzeit zwischen den Fingern zerrinnen – man denke nur an das Gleichnis vom „verlorenen Sohn“, welcher alles „verprasst“ hatte und letztlich hungrig bei den Schweinen strandete (Lukas 15)! Wichtig sind hingegen Werte (Liebe, Respekt, Dankbarkeit, Treue etc.) zu vermitteln und sie zur Selbstständigkeit zu erziehen! All dies ist mit Geld letztlich nicht machbar, weil Reichtum unterschiedlich „verteilt“ ist, aber jeder Mensch unabhängig von Besitz „wahre“ Werte fördern bzw. sich für diese entscheiden kann!

In der Bibel lesen wir:

Und ich richtete mein Herz darauf, dass ich lernte Weisheit und erkennte Tollheit und Torheit.

Prediger 1,17

Folgendes ist zu bedenken:

  • Zu viele Geschenke fördern Egoismus und machen letztlich unglücklich! Dies ist auch wiederum logisch, da Egoismus wahre, tiefe, dauerhafte Freundschaften verhindern oder zumindest schädigen und der Mensch von Gott zur Gemeinschaft mit Gott wie auch untereinander geschaffen wurde! Alles, was das Zwischenmenschliche schädigt, verringert damit auch einem selbst entgegengebrachte Wertschätzungen, Liebe, Zuneigung etc., was wir doch alle brauchen! So wie die Sonne unserem Körper gut tut und z.B. auch das wichtige Vitamin D produzieren lässt, so brauchen wir auch göttliche und zwischenmenschliche Zuneigung um glücklich zu sein – Sünde wie Egoismus sind hier aber wie eine dicke Kuppel über und um uns, die all dies von uns fernhält!

  • Verwöhnte Kinder schikanieren ihre Umwelt, weil sie immer „mehr“ fordern. Dies erinnert an Jesu Worte zu der Frau am Jakobsbrunnen in Joh. 4. Jesus wies auf „lebendiges Wasser“ hin, welches in einem selbst zur Quelle wird und sogar ins ewige Leben quillt. Die Frage ist, was für eine Quelle wir in Kinder hineinlegen: Selbstsucht oder den Wunsch, ein Segen für Andere sein zu wollen!? Wer Selbstsucht beim Kind fördert, wird damit eine „Quelle“ fördern, die trotzig immer mehr fordert (und dabei letztlich auch bei Lüge sowie Mama und Papa gegeneinander auszuspielen nicht Halt macht), aber auch „Liebe“ am Materiellen festmacht.

  • Zu viele Geschenke fördern ein destruktives Verhalten mit sozialen und emotionalen Problemen. Der „unstillbare Hunger“ nach „mehr“ führt später oft zu Glückspielsucht, Kaufsucht und Verschuldung! Dies erinnert an den weisen Spruch: „So mehr man hat, so mehr man will – die Wünsche schweigen niemals still!“

  • Zu viele Geschenke schädigen das Selbstwertgefühl. Das ist auch logisch, da man letztlich nur auf Selbsterarbeitetes wirklich stolz sein kann!

  • Statt zu verwöhnen sollte man einen festen Rahmen / Limit für Geschenke haben und am besten immaterielle Werte schenken, wie z.B. gemeinsame schöne Ausflüge oder Spiele, welche idealerweise das Selbstwertgefühl durch Kreativität, Belastbarkeit etc. fördern. Gleichfalls ist musizieren positiv. Vor allem sollte auch die eingangs erwähnte Weisheit vermittelt werden, andere Menschen zu erfreuen zu suchen, egal ob die Kinder dazu altes Spielzeug an Bedürftige verschenken oder Mitmenschen eine Gefälligkeit tun.

Geschenke sind für wohlhabende Eltern oft das „einfachere“ um die Kinder „ruhig zu stellen“ - kurzzeitig. Im Wort „Erziehen“ steckt aber auch das „ziehen“ – was anstrengend und eine dauerhafte Aufgabe ist! Dabei kann man auch daran denken: Dort wo man die Leine zu lockergelassen hat, ist noch mehr „zurückzuziehen“! Dies ist oft gar nicht mehr im Nachhinein möglich! Vor allem ist das „ziehen“ ein Kraftakt, den Eltern, zumal wenn sie beide berufstätig sind, nur schwer hinbekommen. Zu beachten ist auch, dass Eltern, die wirklich gut erziehen wollen, dabei selbst „erzogen“ werden, weil sie unbedingt „konsequent“ sein müssen. Kurz gesagt ist Erziehung von Kindern keinesfalls einfach – und nur wer überhaupt eine solide, tragfähige und wirklich weise Richtschnur hat, an welcher man sich orientieren kann, wird dies bestmöglich schaffen!

Kommen wir an der Stelle nochmal zu Jesu Gleichnis mit dem Haus auf Felsen bzw. Sand zurück: Jesus Christus selbst und Sein Wort sind das Fundament auf welches man sein Lebenshaus bauen kann! Der Sand erinnert an „Treibsand“ und „Wanderdünen“ welche sich verändern und unbeständig sind – so wie der Zeitgeist in der Welt. Gott und sein Wort hingegen bestehen ewig und bieten einen sicheren Halt im Leben! Wohl dem, der sein Lebenshaus auf diesen Felsen Jesus Christus und der Bibel gegründet hat!