Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 16.04.2024
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Adventliche Gedanken einmal anders

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Adventliche Gedanken einmal anders



Aber ohne den Glauben ist´s unmöglich Gott zu gefallen.

Hebräer 11, 6


Warum nur wird der christliche Glaube immer in einem Atemzug mit abergläubischen Praktiken, Wunderglaube versus wissenschaftlicher Erkenntnis usw. genannt, wie ich es dieser Tag wieder in einer Sendung erlebt habe? Das alles hat doch nicht das Geringste miteinander zu tun!

Der christliche Glaube hängt eng mit der Sinnfrage zusammen, und die lautet, hat mein Leben, hat die Welt einen Sinn oder ist alles nur mehr oder weniger blinder Zufall bzw. die Folge blinder Naturgesetze?

Bei objektiver Betrachtung ist beides denkbar. Die Chancen stehen so 50:50.

Wer sich mit den Naturwissenschaften befasst, kommt aus dem Staunen über die sinnvollen, bis ins Feinste und Letzte ausgetüftelten, letztlich unbegreiflichen und unfassbaren Ordnungen nicht heraus. Dem Suchenden liegen hier handfeste, nicht zu leugnende Fakten vor.

Er muss jetzt entscheiden, ob das alles nur "sinnloser Zufall" ist oder ob mehr dahinter steckt. Wenn er davon ausgeht, dass ein Sinn dahinter steckt, befindet er sich in bester Gesellschaft mit führenden Wissenschaftlern, die sagen, dass im Kosmos eine ungeheure, alle Vorstellungen übersteigende Intelligenz am Wirken ist, und hat damit einen ersten Schritt zum Glauben getan.

Wissenschaft kann allerdings nur das Mess- und Beobachtbare wahrnehmen ohne dabei das eigentliche Wesen der Dinge zu erkennen, weshalb eigentlich nicht verstehbar ist, warum der Wissenschaft, die nur auf Beobachtung beruht, soviel Bedeutung beigemessen wird. Zwar werden aufgrund von Beobachtungen Theorien kreiert, die aber nur Modelle einer Wirklichkeit sein können, an die wir nie herankommen.

Wie die Welt wirklich aussieht, wissen wir überhaupt nicht. Das ist Fakt und keine philosophische Spekulation, denn wir wissen allenfalls das, was uns unsere Sinnesorgane vermitteln, die auf bestimmte Eigenschaften der Welt abgestimmt sind, ohne diese aber so wiederzugeben, wie sie wirklich aussieht.

Für ein Lebewesen mit Sinnesorganen, die auf Ultraschall, Infrarot, UV-Licht, elektrische Felder und ähnliches abgestimmt sind, sieht die Welt völlig anders aus.

Es ist zudem ein Aberglaube anzunehmen, dass alle Dinge so beschaffen sein müssen, dass man sie erforschen, verstehen und begreifen kann. Der Mensch hat das Denken nicht erfunden. Er macht hier von einer Möglichkeit Gebrauch, die ihm mitgegeben wurde, wobei die Grenzen, innerhalb derer er denken kann, von vornherein feststehen. Er kann sie nicht überschreiten.

Dass eine Ameise nichts von Astronomie versteht, ist für jeden "logisch" und keiner Diskussion wert. Dass wir aber eine ebensolche Grenze haben, wie die Ameise, nur etwas höher angesiedelt, diese Einsicht bereitet nach wie vor Schwierigkeiten.

Auch für uns gibt es Dinge, von denen wir, ebenso wie die Ameise von der Astronomie, nicht das Geringste ahnen, die deshalb aber trotzdem auf unser Leben einwirken.

Und wie sieht es mit "Wundern" aus? Der Christliche Glaube ist kein Wunderglaube. Gott kann Wunder tun, aber davon hängt der Glaube nicht ab. Das Wunder darf zudem nicht an der falschen Stelle gesucht werden. Das eigentliche Wunder besteht darin, dass die Dinge so sind wie sie sind und es uns und die Welt überhaupt gibt.

Falsch ist es auch, in Unerforschtem und Unerklärlichen einen Gottesbeweis zu sehen. Sobald das Unerforschte erforscht ist, kommt Gott in "Wohnraumnot". Gott selbst ist unerforschlich. Wäre er erforsch- und beweisbar, wäre er nicht Gott. Gott ist der Schöpfer und Konstrukteur, den man in seinen Werken ebenso wenig finden kann, wie den Ingenieur in einer von ihm konstruierten Maschine. Die Maschine ist lediglich ein Zeugnis dafür dass es den Ingenieur gibt.

Erkannt zu haben, dass es Gott gibt, reicht aber nicht aus. Auf was es ankommt ist ein rettender Glaube, der uns unser Verhältnis zu Gott aufzeigt. Und hier geht es um den Glauben an Jesus Christus als unseren persönlichen Herrn, Heiland und Erlöser – und das ist der Glaube ohne den es unmöglich ist, Gott zu gefallen.

Das ist der Glaube der nicht durch Überzeugungsarbeit, sondern nur durch den Geist Gottes gewirkt werden kann, der uns die Augen dazu ein weiteres Mal öffnen muss, damit wir weitere, tiefergehende Zusammenhänge erkennen, die sich allein aus der Naturbeobachtung und der Erkenntnis, dass es einen Gott gibt, nicht ergeben.

Im Glauben geht es um eine übernatürliche Wirklichkeit, die sich unserem Begreifen völlig entzieht. Das Wissen um unsere Begrenztheit beruht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wenn aber schon diese Welt so unbegreiflich ist, wie muss es dann erst mit der unsichtbaren Wirklichkeit Gottes sein?

Wir haben heute wieder den 1. Advent. Advent heißt Ankunft. Erwartet wird die Ankunft eines großen Königs. Man denkt dabei zunächst an Weihnachten mit dem Kind in der Krippe. Dabei wird leicht übersehen, dass wir neuerlich in einem Advent leben, bei dem es um die Wiederkunft Jesu Christi geht, der dann nicht mehr als armes Kind in der Krippe, sondern unübersehbar als Herr aller Herren und Königs aller Könige erscheinen wird.

Das wird von den meisten, die sich auf Weihnachtsmärkten und Weihnachtsfeiern vergnügen – was ihnen gegönnt ist – nicht so gesehen. Die Vorweihnachtszeit dient regelmäßig auch dazu, die biblischen Berichte über die Geburt Jesus, mehr oder weniger süffisant in Zweifel zu ziehen.

Hier dürfen wir uns nicht verunsichern lassen, sondern müssen uns zu dem biblischen Zeugnis bekennen. Dazu wollen wir Gott um Seinen Geist bitten, und deshalb auch meine umfangreiche Einstimmung, die mithelfen soll, den Blick für die unsichtbare Wirklichkeit, aus der Jesus zu uns gekommen ist und kommen wird, zu weiten.




Ihr lieben Christen, freut euch nun,
bald wird erscheinen Gottes Sohn,
der unser Bruder worden ist,
das ist der lieb Herr Jesus Christ.

Der Jüngste Tag ist nun nicht fern.
Komm, Jesu Christe, lieber Herr!
Kein Tag vergeht, wir warten dein
und wollten gern bald bei dir sein.

Du treuer Heiland Jesu Christ,
dieweil die Zeit erfüllet ist,
die uns verkündet Daniel,
so komm, lieber Immanuel.

Der Teufel brächt uns gern zu Fall
und wollt uns gern verschlingen all;
er tracht’ nach Leib, Seel, Gut und Ehr,
Herr Christ, dem alten Drachen wehr!

Ach lieber Herr, eil zum Gericht.
Lass sehn dein herrlich Angesicht,
das Wesen der Dreifaltigkeit.
Das helf uns Gott in Ewigkeit.


(Lied ' Ihr lieben Christen, freut euch nun ', Erasmus Alber (1500 - 1553) )




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