Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 29.03.2024
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Gottes Treue

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Gottes Treue



Aber der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.

2. Thessalonicher 3,3


Ich nehme immer wieder Dinge wahr, die meine Ablehnung und meinen Zorn erregen, und manchmal möchte ich am liebsten tätlich eingreifen oder doch zumindest das Handtuch werfen und alle Fünfe grad sein lassen, wenn ich spüre, dass man an vielen sehr unguten Dingen einfach nichts ändern kann.

Das ist sicher eine Gemütsverfassung, die jeder kennt.

In diesem Zusammenhang ist mir neu bewusst geworden, was es bedeutet, dass der Herr treu ist. Treu heißt, dass der Herr beständig ist und seine Maßstäbe unverrückbar sind. Seine Ordnungen sich durch nichts und niemanden beseitigen lassen, sondern sich immer wieder, auch ohne unser Zutun, durchsetzen und bestätigen. ER ist Licht und in IHM ist keine Finsternis (1. Johannes 1,5).

Das heißt, ER ist durch und durch wahrhaftig, gerecht und zuverlässig, wozu gehört, dass ER sehr wohl sieht, was ungut ist, auch was uns als Christen das Leben schwer macht. Da passt sich Gott in keiner Weise an die Welt an: Der Sünde gegenüber ist und bleibt er unversöhnlich.

Die Schrift bezeugt uns aber auch dass Gott langmütig, geduldig, freundlich und von großer Güte ist. Viele meinen deshalb, es gäbe IHN gar nicht. Und wenn doch, dann stehe ER dem Unrecht tatenlos gegenüber.

Aber das ist ein verhängnisvoller Irrtum. Gottes Langmut hängt damit zusammen, dass er noch immer einlädt, zur Umkehr ruft und darauf wartet, dass Menschen diesem Ruf folgen. Seine Langmut soll uns zur Buße leiten, wie die Schrift sagt.

Die Schrift bezeugt nämlich auch ebenso klar und eindeutig, dass Gott nicht ewig zuschaut und wartet, sondern einen Tag bestimmt hat, an dem ER den Erdkreis, durch seinen Sohn, richten wird (Apostelgeschichte 17, 31).

Da ist es gut, dass nicht ich, dass nicht wir, für „Recht und Ordnung“ sorgen müssen – das könnten wir gar nicht, ohne neues Unrecht zu tun - sondern dass das Gott selbst tut und tun wird. Das finde ich sehr tröstlich und das lässt mich gelassen bleiben.

Ich kann Gott deshalb alles hinlegen, muss nicht nach „Vergeltung“ nach „Recht und Ordnung“ rufen, sondern kann, ganz im Gegenteil, IHN darum bitten, dass ER vergibt und die Herzen derjenigen, die sich gegen IHN und sein Wort stellen, auftut und für sich gewinnt.

Und ich kann auf die Verächter Gottes und des Glaubens unbefangen zugehen und vergeben, wenn ich zur Zielgruppe gottwidriger Umtriebe gehöre und dadurch vielleicht manchen gewinnen.

Und nicht nur das: Gott sagt mir, sagt uns, im heutigen Vers zu, dass ER uns stärken und vor dem Bösen bewahren will. Er will uns also durch die Stürme der Zeit mit ihren Ungerechtigkeiten hindurch tragen und bewahren und damit auch die Kraft zu einem Tun geben, das IHM wohlgefällig ist.

Und wir selbst? Sollten wir uns nicht vor Selbstsicherheit hüten? Tun wir nicht auch das eine oder andere, das nach „Vergeltung“ und „Gerechtigkeit“ verlangt? Wenn man das recht bedenkt, hätten auch wir allen Grund das Gericht Gottes zu fürchten. Und weil ER uns hier immer wieder vergibt und wir damit aus der Vergebung leben, haben auch wir allen Grund anderen zu vergeben!

Wie gut ist es, sich das immer mal wieder bewusst zu machen, damit die Maßstäbe zurecht gerückt werden. Aber Gott sei Dank, bleibt ER uns auch dann treu, wenn wir untreu werden und ist treu und gerecht, dass er uns unsere Missetaten vergibt, wenn wir sie IHM bekennen und umkehren (1. Johannes 1,9).

Dazu sage ich Amen, denn das heißt so sei es: „Gott ist treu!“




Mein schönste Zier und Kleinod bist
auf Erden du, Herr Jesu Christ;
dich will ich lassen walten
und allezeit
in Lieb und Leid
in meinem Herzen halten.

Dein Lieb und Treu vor allem geht,
kein Ding auf Erd so fest besteht;
das muss ich frei bekennen.
Drum soll nicht Tod,
nicht Angst, nicht Not
von deiner Lieb mich trennen.

Dein Wort ist wahr und trüget nicht
und hält gewiss, was es verspricht,
im Tod und auch im Leben.
Du bist nun mein,
und ich bin dein,
dir hab ich mich ergeben.


(Lied 'Mein schönste Zier und Kleinod', Johannes Eccard 1598))




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