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gottesbotschaft.de - 29.03.2024
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Er kommt meist unverhofft: Der Tod

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Er kommt meist unverhofft: Der Tod



Rühme dich nicht des morgigen Tages; denn du weißt nicht, was der Tag bringt.
Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun.

Sprüche 27,1 + Jakobus 4,15


Die Koffer waren gepackt. Alles war zur Abfahrt bereit, da klingelte das Telefon. Ich vermutete, dass es unser Bekannter ist, der sicher wissen wollte, ob wir jetzt auch losfahren werden, um dann im Laufe des Tages am vereinbarten Zielort einzutreffen.

Mit der Vermutung lag ich im Grundsatz richtig. Nur war nicht der Bekannte am Telefon, sondern ein weiterer Bekannter, der uns leider etwas sehr Trauriges mitzuteilen hatte:

Unser Bekannter könne an der Reise nicht mehr teilnehmen, weil er in der vergangenen Nacht plötzlich und völlig unerwartet verstorben sei.

Die Schwiegermutter, mit der er, seit dem Tod seiner Frau, einen gemeinsamen Haushalt führte, habe ihn am Morgen, als sie ihn wecken wollte, tot im Bett liegend aufgefunden.

Das hat uns sehr getroffen, denn wir hatten ein sehr gutes freundschaftliches Verhältnis zu ihm, wie auch zu der Schwiegermutter, und wir haben viel gemeinsam unternommen, wo auch die 88jährige Schwiegermutter immer dabei war, die nicht allein zu lassen der Bekannte seiner Frau, die vor einigen Jahr starb, vor deren Tod versprochen hatte.

Uns war die Lust zum Reisen vergangen, weshalb wir alles absagten. Wir hätten es auch als pietät- und stillos empfunden, wenn wir alleine auf Reisen gegangen wären.

Nach dem ersten Schock empfand ich Dankbarkeit darüber, dass wir den Freund gehabt und viele gemeinsame Erlebnisse hatten. Er wird uns wirklich fehlen, denn es war immer recht kurzweilig und unterhaltsam mit ihm und seiner Schwiegermutter, die jetzt nicht weiß, wie es weitergehen soll. Sofern es uns möglich ist, werden wir ihr beistehen.

Es war nicht das erste Mal, dass wir in der letzen Zeit mit einer plötzlichen, unvorhergesehenen Todesnachricht überrascht wurden.

Ich lasse mir das immer zur Mahnung dienen. Jeder von uns, egal ob jung oder alt, ich selbst eingeschlossen, müssen ständig damit rechnen, „plötzlich und unerwartet“, zum Gegenstand einer Todesnachricht zu werden.

Deshalb ist mir Jakobus 4, Verse 13 bis 15, so wichtig geworden, dass ich sie immer wieder anderen gegenüber zitiere, wenn mich jemand fragt, was ich zu tun gedenke, wenn ich jetzt bald in den Ruhestand komme.

Diese Verse stehen unter der Überschrift „Warnung vor Selbstsicherheit“ und weisen, bezüglich unserer Planungen, auf unsere Vergänglichkeit hin.

Zu oft habe ich es schon bei anderen erlebt, dass aus großen Plänen nichts wurde. Und so will ich froh und dankbar sein, wenn Gott meiner Frau und mir noch genügend Zeit schenkt, um das eine oder andere miteinander machen zu können.

Und etwas anderes wurde mir auch wieder ganz deutlich. Es ist ein himmelweiter Unterschied, in des Wortes wörtlicher Bedeutung, ob ich in der Verbindung mit Christus und seinem Wort lebe oder nicht.

Wenn ich in Christus bin, macht es keinen Unterschied ob ich lebe oder sterbe. Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn, sagt die Schrift in Römer 14,8.

Wenn ich sterbe, kann ich mich darauf verlassen, dass mich Jesus selbst durch die Pforte des Todes geleitet und ich nachhause komme. Wohl uns, wenn wir unsere Lieben, die uns vorangegangen sind, daheim wissen können. Dass dem so ist, verheißt ER uns in seinem Wort klar und deutlich! Für diejenigen, die hier keine Hoffnung haben, ist der Tod in der Tat etwas Schreckliches. Da tun sich dann wirklich Abgründe auf. Das Wort Gottes weist uns deshalb immer wieder eindringlich auf unsere Vergänglichkeit und darauf hin, uns zu entscheiden, solange dazu noch Zeit ist. Deshalb wollen wir die Zeit, die wir noch haben, auch dazu nutzen anderen den Weg in die ewige Heimat aufzuzeigen. Und vor allem wollen wir Gott bitten, dass er uns selbst auf gerader Straße, hin zum Ziel, hält.




Wer weiß, wie nahe mir mein Ende!
Hin geht die Zeit, her kommt der Tod;
ach wie geschwinde und behände
kann kommen meine Todesnot.
Mein Gott, mein Gott,
ich bitt durch Christi Blut:
Mach´s nur mit meinem Ende gut.

Es kann vor Nacht leicht anders werden,
als es am frühen Morgen war;
solang ich leb auf dieser Erden,
leb ich in steter Todesgefahr.
Mein Gott, mein Gott,
ich bitt durch Christi Blut:
Mach´s nur mit meinem Ende gut.

Herr, lehr mich stets mein End gedenken
und, wenn ich einstens sterben muss,
die Seel in Jesu Wunden senken
und ja nicht sparen meine Buß.
Mein Gott, mein Gott,
ich bitt durch Christi Blut:
Mach´s nur mit meinem Ende gut.

Lass mich beizeit´ mein Haus bestellen,
dass ich bereit sei für und für
und sage frisch in allen Fällen:
Herr, wie du willst, so schick´s mit mir!
Mein Gott, mein Gott,
ich bitt durch Christi Blut:
Mach´s nur mit meinem Ende gut.

So komm mein End heut oder morgen,
ich weiß, dass mir´s mit Jesus glückt;
ich bin und bleib in deinen Sorgen,
mit Jesu Blut schön ausgeschmückt.
Mein Gott, mein Gott,
ich bitt durch Christi Blut:
mach´s nur mit meinem Ende gut.

Ich leb indes in dir vergnüget
und sterb ohn alle Kümmernis.
Mir g´nüget, wie mein Gott es füget,
ich glaub und bin es ganz gewiss:
Mein Gott, mein Gott,
aus Gnad durch Christi Blut
machst du´s mit meinem Ende gut.


(Lied 'Wer weiß, wie nahe mir mein Ende',
Ämilie Juliane Gräfin von Schwarzburg-Rudolfstadt, 1637-1706)




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