Bibelkreis Höhr-Grenzhausen: Wir erforschen die Bibel - Gottes Wort

Arbeitsblatt für den
Bibelkreis

Bibelkreis: Wir erforschen die Bibel - Gottes Wort

Bibelbetrachtungsreihe "Selbstprüfung"

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9. Wie gehe ich mit meinem Leib um?


Fragen & Gesprächsimpulse


Was alles bezeichnet die Bibel als 'Leib'?

>> Antwort: Die Bibel kennt verschiedene 'Leiber': * Der irdische Leib: Der bekannteste Leib, von dem die Bibel spricht, ist unser irdischer Körper mit seinen Gliedern und Sinnen, den Gott 'sehr gut' gestaltet hat (1.Mose 1,27+31; Hohelied 5,14 + 7,3; Klagelieder 4,7). Die Existenz des Leibes beginnt im Mutterleib als 'Leibesfrucht' (Jesaja 49,15), was auch entsprechend zu 'leiblicher' Verwandtschaft führt (Römer 4,1) und endet mit dem Tod (Hebräer 3,17). Leib, Geist und Seele bilden eine räumliche Einheit (1. Thess. 5,23) d.h. ist der Leib gefangen (Jona 2,1; Psalm 105,18), so kann Geist und Seele nicht andernorts sein (bis auf gottgewirkte Ausnahmen; 2. Kor. 12,2-3; Joh. 1,48-50; Hesekiel 3,14 + 37,1; Off. 21,10). Daher sieht die Bibel den Menschen auch mit Geist, Seele und Leib als Einheit, solange er auf der Erde lebt (Joh. 7,38). Nach dem irdischen Tod werden die sterblichen Leiber der Gotteskinder wieder lebendig werden (Römer 8,11+23).
* Der geistliche Leib: Neben dem irdischen, vergänglichen Leib hat der Mensch einen geistlichen Leib, mit dem ein Gotteskind geistliche Kämpfe austrägt (Römer 15,30; Eph. 6,12; Phil. 1,27), wenn es Gott will geistliche Gesichte sieht (Hesekiel 11,1; Off. 17,3) und auch einst auferstehen wird (1. Kor. 15,44; 1. Thess. 5,23). Entsprechend wird auch bei Engeln (Hesekiel 1,11+23 + 10,12; Daniel 10,6) sowie beim Heiligen Geist bei der Taufe Jesu von einem 'Leib' gesprochen.
* Die Gemeinde Jesu wird auch als 'Leib' gesehen, deren Haupt Jesus Christus ist (Eph. 1,22-23 + 5,23; Kolosser 1,18+24) und dem sich die Gemeinde unterzuordnen hat (Eph. 5,24a). Zu dem Leib gehören alle Gotteskinder aus Juden wie 'Heiden' (Apg. 2,47 + 6,1; Römer 12,5; Eph. 3,6). Die Bibel spricht hier von 'Leib', weil ein Leib – ob irdisch oder geistlich – nur dauerhaft existieren kann, wenn alle Glieder - ohne Ausnahme - eng und gut zusammenarbeiten (Eph. 4,1-16; Kolosser 2,19 + 3,14-15)! Gerade die Liebe bildet hier das 'Band der Vollkommenheit' um wirklich 'Eins' (Joh. 17,22) bzw. 'ein Leib' sein zu können und sich zu ertragen und gegenseitig zu vergeben (Kolosser 3,13-14).
* Ähnlich der Gemeinde wird mitunter auch ein Königreich bzw. Volk als Einheit bzw. 'Leib' betrachtet (Daniel 7,11+17)
Wir prüfen uns: Nutze ich den irdischen wie auch den geistlichen Leib zu Gottes Ehre? Bilde ich darüber hinaus auch eine feste Einheit ('ein' Leib) mit Glaubens-geschwistern?

Wer soll wie über unseren Leib herrschen?

>> Antwort: Besonders die vielen Religionen mit ihren Selbstkasteiungen und Enthaltsamkeiten zeugen davon, dass im Menschen der Wunsch innewohnt, den Leib – und im Speziellen die 'Triebe' - zu zügeln bzw. zu beherrschen. Alleine schon der sexuelle Trieb: wird dieser voll ausgelebt, wird er einen früher oder später in große Nöte bringen – sei es durch eifersüchtige Ehepartner (Sprüche 6,34 + 27,4) oder gewisse Krankheiten oder sonstiges. Menschen die von ihren Trieben gesteuert werden merken, dass sie nicht mehr selbst Herr über ihren Leib sind.
Gottes Wort weist darauf hin, dass wir den Begierden mit unserem Leib keinen Gehorsam leisten dürfen (Römer 6,12). Statt des Fleisches soll unser Geist regieren (Galater 5,17-18)! Letztlich sollen wir 'im Geist wandeln' (Galater 5,25), was bedeutet, dass wir Gott unsere Leiber als Opfer hingeben (Römer 12,1) und Gottes Geist somit über uns herrscht (Römer 8,14).
Weil das Beherrschen des Leibes nicht einfach ist, schrieb z.B. Paulus vom Heiraten, weil man die (fleischlichen) Triebe des Leibes nicht dauerhaft beherrschen kann (1. Kor. 7,9). Über sich selbst schrieb Paulus zum einen, dass er seinen Leib 'bezwingt und zähmt' (1. Kor. 9,27), an anderer Stelle stellt er hingegen sein Wollen und die Schwierigkeit des Vollbringens heraus, weil das Fleisch beständig gegen den das Wollen des inwendigen Mensch angeht und dadurch viel Not bereitet (Römer 7,22-24).
Neben der willentlichen Herrschaftsübergabe an Gott sind wir aber auch so schon in weiten Bereichen von Gottes Willen abhängig. So schimpfte Jakob mit Rahel, weil nicht er sondern nur Gott die Leibesfrucht geben kann (1. Mose 30,2). Bei Hanna wird es noch deutlicher gesagt: Gott hatte Hanna den Leib 'verschlossen' (1. Samuel 1,5). Eine besonders glaubensstarke Sichtweise finden wir hierzu bei Abraham, der trotz seines und Saras 'erstorbenen Leibes' doch Gottes Zusage vertraute und im Glauben stark blieb (Römer 4,19). Gerade daran sehen wir, dass die Fähigkeiten unseres Leibes in Gottes Hand sind und es nicht auf unser 'Wollen und Laufen' ankommt, sondern auf Gottes Erbarmen (Römer 9,16).
Eine Sonderstellung hat der Ehepartner in der Ehe: So finden wir in 1. Kor. 7,4, dass der Mann über den Leib der Frau verfügt und umgekehrt die Frau über den Leib des Mannes. Mit anderen Worten sollen wir uns bei Bartwuchs, Kleidung und sonstigen Äußerlichkeiten am Wunsch des Ehepartners ausrichten. Stört die Frau beispielsweise der Bartwuchs beim Mann sehr, so soll der Mann sich diesen abrasieren. Er verfügt hier nicht über seinen Leib, da die harmonische Einheit durch den Bart gestört ist. Schon aus Ordnungsgründen muss zudem eine Aufgabenverteilung in der Ehe vorliegen. So soll der Mann nicht einfach nur das Haupt der Frau sein, sondern auch diese lieben 'wie seinen eigenen Leib'. Hier wird das, was schon in 1.Mose 2,24 gesagt und von Jesus präzisiert wurde (Matth. 19,6; Markus 10,8) deutlich: In der Ehe werden aus zwei Leibern 'ein' Leib.
Wir prüfen uns: Darf Jesus ganz und gar über meinen Leib herrschen?

Welche ganz natürlichen Aufgaben hat unser Leib?

>> Antwort: Vor allem ist ohne Leib kein Leben in der irdischen Welt möglich, wobei der Leib mit einem 'Gefäß' für Seele und Geist verstanden werden kann: So wie eine Flüssigkeit ohne Gefäß auslaufen würde und nicht existieren kann, so kann auch unsere Seele auf Erden nicht ohne den Leib in der materiellen Form existieren. So wie aber verschüttetes Wasser nicht 'weg ist' sondern z.B. verdunstet und damit lediglich in einem anderen Aggregatszustand übergeht, so kann die Seele ohne Leib, aber im Geist(-körper), sehr wohl weiter existieren. Dass ein Geist in einem Leib 'wohnen' möchte sehen wir an Jesu Aussage über böse Geister, die nach dem Ausfahren aus einem Menschen keine Ruhe finden und den Wunsch haben, zurück in den Leib zu kehren (Lukas 11,24).
Eine ganz natürliche Funktion, die wir auch überall in der Natur finden und zur Arterhaltung absolut nötig und wichtig ist, ist die Fortpflanzung und somit 'Leibesfrüchte' hervor zu bringen (1. Mose 1,27-28). Nachkommenschaft gehört zudem auch zum Segen Gottes (5. Mose 7,13)! Eine weitere Aufgabe des Leibes ist zu arbeiten – was letztlich eine Folge der Sünde ist (1. Mose 3,19) – und, neben dem Essen und Schlafen etc., dem reinen Selbstzweck zur Selbsterhaltung dient. Dabei kann es mitunter nötig sein, seine Arbeitskraft (und damit mehr oder weniger den Leib) in den Dienst anderer Menschen zu stellen, wobei Arbeit, Freiheiten und das Verhältnis zum Arbeitgeber sehr unterschiedlich sein können (1. Mose 47,19; 1. Mose 47,21; Nehemia 9,37; Matth. 20,1-2; Lukas 7,2-3 + 17,7 + 19,13; Markus 13,34). Generell sollen wir fleißig sein (Sprüche 6,6+9 + 10,4 + 19,15). Aber auch hier muss Gott, sein Wille und der Bau von Gottes Reich (direkt oder indirekt durch unsere vorbildliche Arbeitsweise usw.) an erster Stelle stehen (Matth. 6,33) bzw. der Leib nach Gottes Willen genutzt werden und unser Leib sogar ein Tempel des Heiligen Geistes sein (1. Kor. 3,16 + 6,19).
Wir prüfen uns: Bin ich am Arbeitsplatz fleißig, treu und gewissenhaft und somit auch ein gutes Zeugnis für Jesus?

Wie sieht eine Hingabe unseres Leibes an Gott aus (Römer 12,1)?

>> Antwort: Gott hat uns zur engsten Gemeinschaft mit ihm erschaffen (Joh. 15,4a), Gott ist aber Geist, weswegen wir auch Gott in Geist und Wahrheit anbeten müssen (Joh. 4,24). Was das Gebet angeht, spielt der Leib somit eine geringe Rolle.
Ganz anders sieht es z.B. beim Missionsauftrag Jesu aus, bei dem Gotteskinder in alle Welt gehen und Gottes Botschaft verbreiten sollen (Matth. 28,19-20). Aber auch für Gemeindedienste und vieles mehr ist unser Leib von Nöten. Paulus schreibt davon, dass wir mit unserem Leib letztlich Glieder Jesu sind (1. Kor. 6,15). So wie für ein erfolgreiches Unternehmen unterschiedliche Mitarbeiter für unterschiedliche Aufgaben als 'Fachkräfte' nötig sind, so sind auch ganz hingegebene und gehorsame Gotteskinder mit ihren speziellen Gaben, Kenntnissen und Möglichkeiten nötig, um Gottes Reich effektiv zu bauen. Die Hingabe soll so völlig sein, dass die Bibel davon spricht, dass unser Leib uns nicht mehr selbst gehört sondern ein Tempel bzw. Wohnung für den heiligen Geist sein soll (1. Kor. 6,19). Da Jesus Christus uns mit seinem eigenen Leben teuer erkauft hat, sollten wir ihm schon aus Dankbar und zum Preis seiner Herrlichkeit unseren Leib opfern (1. Kor. 6,20)! Nach 1. Kor. 12,12-27 sollen dabei alle 'Glieder Jesu' zusammen 'einen' Leib bilden – ähnlich wie in der Ehe (Matth. 19,6) und bei der Hurerei (1. Kor. 6,16) zwei Menschen besonders eindrücklich 'ein Leib' werden. Dadurch wird auch deutlich, wie eng und inniglich die Gemeinschaft zwischen Gotteskindern untereinander sowie Jesus als dem Haupt gegenüber sein soll (Apg. 4,32; Römer 1,11; Phil. 1,8; 2. Tim. 1,4)!
Die Hingabe an Gott kann so weit gehen, dass man sein Leben zu opfern (Römer 12,1) und sogar ganz zu lassen bereit ist (Joh. 15,13). Beispielsweise wollten Schadrach, Meschach und Abed-Nego Gott die Treue halten und waren dabei bereit ihren 'Leib preiszugeben' (Daniel 3,28).
Aber auch Buße und ernstliche Bitten kann man durch Kasteiung des eigenen Leibes unterstreichen. So legte Ahab ein härenes Tuch um seinen Leib und fastete (1. Könige 21,27). Auch sein Sohn Joram hatte bei einer Belagerung der Stadt ein härenes Tuch um seinen Leib geschlungen (2. Könige 6,30). Von Hiob wird berichtet, dass er einen Sack um seinen Leib legte und sein Haupt in den Staub beugte (Hiob. 16,15). David fastete, so dass sein Leib mager wurde (Psalm 109,24). All diese Kasteiungen sind aber nur Gott wohlgefällig, wenn man nicht gleichzeitig sündigt und z.B. seine Arbeiter bedrückt (Jesaja 58,3). Einige Verse weiter sagt Gott, was ihm wichtiger als Selbstkasteiungen des Leibes ist: Zu Unrecht gebundene und unterjochte sowie allgemein Mitmenschen frei lassen, Hungrige speisen, Obdachlose ins Haus führen und Nackte kleiden. Gott verheißt sogar Heilung und Segnungen darauf (Jesaja 58,6-8).
Wir prüfen uns: Stelle ich meinen Leib ganz und gar in Jesu Dienst?

Wie sollen wir mit unserem Leib umgehen?

>> Antwort: Wer ein Auto hat und ständig benötigt weiß um die Wichtigkeit, das Fahrzeug in Ordnung und funktionsfähig zu halten. So müssen regelmäßig Ölwechsel und Inspektionen durchgeführt werden – ganz abgesehen davon, dass der Tank voll genug sein muss. Wer das Auto aber immer nur nutzt ohne die beschriebenen Dinge 'für' dieses zu tun, wird bald damit am Straßenrand stehen bleiben!
Genauso müssen wir auch für den Leib ausreichend sorgen, damit er zumindest funktionstüchtig ist und bleibt. Da er zudem ein 'Tempel des Heiligen Geistes' (1. Kor. 3,16 + 6,29) sein soll, ist darüber hinaus eine besonders pflegliches Verhalten erforderlich! Folgende Punkte erwähnt die Bibel hierzu:
* Schutz vor Gefahren: Gerade bei Königen wird häufig die Leibwache erwähnt (z.B. 1. Mose 37,36; 1. Samuel 28,2; 2. Samuel 15,1 + 23,23). Aber auch jeder andere Mensch soll das 'Übel' von seinem Leib fern halten (Prediger 11,10). Die Schutzmaßnahmen können dabei vielschichtig sein, wie z.B. Mauern und Türen zu errichten (Nehemia 2,8). Aber auch die Obrigkeit mit Polizei und Militär gehören dazu (Römer 13,3-4).
* Schutz vor Kälte und Wind: Damit der Leib nicht schutzlos Temperaturschwankungen unterworfen ist, braucht er Kleidung und eine Decke zum Schlafen (2. Mose 22,26; Hiob 24,7). Bei Nebukadnezar war gerade die Preisgabe des Leibes an die Witterung ein Teil des Strafgerichtes Gottes (Daniel 4,30+5,21).
* Hygiene: Gerade in der heutigen Zeit weiß man, wie wichtig Hygiene ist, um nicht zu erkranken. Daher wurde schon bei der Staatsbildung unter Mose dem Volk geboten, Leib und Kleider mit Wasser zu waschen (3. Mose 14,9; 4 Mose 19,7).
* Den Leib nicht selbst schaden: Auch wenn es eigentlich gegen die natürlichen Verhaltensweisen geht, so schaden sich viele Menschen auch unmittelbar selbst! So kann man Einschnitte oder Einätzungen am Leib vornehmen – was Gott auch strikt verboten hat (3. Mose 19,28 + 21,5). Gerade heute ist bekannt, wie das Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum sowie Einnahme von Drogen den Leib schädigen. Entsprechend spricht sich die Bibel auch klar gegen das 'Saufen' aus (Jesaja 5,11+22; Epheser 5,18). Des Weiteren sollten leichsinnige Aktionen, die den Leib unnötige in Gefahr bringen, unterlassen werden (Sirach 3,27).
* Den Leib nicht selbst schänden: Neben der direkten Schädigung kann man den Leib (der wie erwähnt ein Tempel des Heiligen Geistes sein soll) auch mit allen möglichen Unreinheiten schänden. Dazu gehört neben der allgemeinen Hurerei z.B. auch die Homosexualität (Römer 1,24-27).
* Übermäßige geistliche wie auch körperliche Arbeit sollte möglichst vermieden werden, um den Leib nicht über Gebühr zu belasten (Prediger 12,12; Jesaja 44,12). Nicht ohne Grund erhielt z.B. Lea und Rahel Leibmägde zur Hilfe (1. Mose 29,24+29). Gleichzeitig ist uns das fleißige Arbeiten aber anbefohlen, um mit den eigenen Händen das nötige Gut zu erwirtschaften und sogar Bedürftigen abgeben zu können (Eph. 4,28).
* Ruhepausen einhalten: Der Leib ist nicht für einen Dauereinsatz ausgelegt. Daher sollen wir dem Leib Ruhepausen gewähren (Markus 6,31) und vor allem auch den siebten Tag als Ruhetag begehen (2. Mose 34,21).
* Dem Leib 'Gutes tun': So wie wir anderen Menschen Gutes tun sollen (Psalm 34,15), so sollen wir auch im rechten Rahmen dem eigenen Leib Gutes zukommen lassen. So dürfen wir uns auch an allem was Gott schenkt im gottgewollten Rahmen(!) erfreuen – gehen wir darüber hinaus (z.B. mit 'Fressen und Saufen'; Römer 13,13), müssen wir Gottes Gericht fürchten (Prediger 11,9)! So darf auch etwas Wein zur eigenen Freude (Prediger 2,3; Sprüche 31,6) getrunken werden.
* Krankenpflege: Da der Leib auch Krank werden kann, hat Gott in seiner Weisheit auch die verschiedensten Kräuter und Heilpflanzen wachsen lassen. Bei manchen Tieren ist bekannt, dass sie bei Verletzungen etc. gewisse Pflanzen aufsuchen und fressen. Schon der Volksmund spricht von einem 'dafür ist (k)ein Kraut gewachsen', so dürfen wir annehmen, dass Gott in seiner Weisheit gegen jede Krankheit auch eine bestimmte Pflanze erschaffen hat. Wie wir wissen, sind viele Tiere und Pflanzen mittlerweile ausgestorben, trotzdem finden sich immer noch zahlreiche Heilkräuter bis hin zu 'normalen' Nahrungsmittel (z.B. Wein mit Wasser gemischt; 1. Tim. 5,23) mit gewissen Heilkräften. Schon aus diesem Grund sollte auch die Schöpfung nicht zerstört sondern bewahrt werden (1. Mose 2,15)! Zudem verheißt Gott 'Besserung' bei Gebet unter Salbung mit vorangehendem Sündenbekennen (Jakobus 5,14-16). Wie wir in 2. Chr. 16,12 lesen können, sollen wir zudem immer erst Gottes Hilfe bei Krankheiten suchen bzw. dafür beten, bevor wir Hilfe bei Ärzten suchen!
* Sport: Wenn auch Paulus in 1. Tim. 4,8 schreibt, dass die leibliche Übung wenig - im Gegensatz zur (wahren) Frömmigkeit - nützt, so ist doch gerade in der heutigen Zeit bei vielen Menschen ein gewisses Maß an sportlicher Bewegung sinnvoll oder gar nötig. Gerade Menschen die in Büros arbeiten und nicht ausreichende Bewegung haben, sollten daher auch etwas Sport als Ausgleich betreiben. Zudem sollten gerade junge Menschen ihre 'Aktivitätsdrang' im gesunden Rahmen sportlich 'austoben' (was zudem auch eine kleine Hilfe bei 'Begierden der Jugend' ist; 2. Tim. 2,22).
* Geistliches Leben: Auch wenn man es nicht gleich erkennt, so ist doch Gottesfurcht heilsam für den Leib und erquickt die Gebeine (Sprüche 7b-8). Auch in Sprüche 4,22 heißt es daher, dass Weisheit und Gehorsam dem Leib heilsam ist. Aber auch die aus der Gottesfrucht resultierende Gelassenheit und Fröhlichkeit (Sprüche 14,30 + 17,22) tun dem Leib wohl. Vor allem gilt hier auch Gottes Verheißung, dass er seine Kinder mit allem Nötigen versorgen wird. Jesus sprach dabei sogar explizit von Essen, Trinken und Kleidung (Matth. 6,25).
Letztlich sollen wir aber vor allem unseren Blick auf Jesus richten und uns ihm ganz hingeben. Wer dies macht, tut in der Folge letztlich auch automatisch bereits dem eigenen Leib gutes! So heißt es in 1. Kor. 13,3, dass es nichts nützt den Leib verbrennen zu lassen ohne dabei Liebe im Herzen zu haben. Gerade im Islam zeigen sich in der heutigen Zeit selbsternannte Märtyrer, die zwar ihren Leib für 'ihren Gott' dahingeben, aber keine Liebe im Herzen bei ihren Selbstmordanschlägen haben, und somit absolut unsinnige und nutzlose 'Aufopferung ihres Leibes' betreiben! Im Gegenteil sind wir dazu aufgerufen den Leib zu 'guten (Liebes-)Taten' zu nutzen, um z.B. Gefangene zu besuchen und Not leidenden Menschen Nahrung und Kleidung zu geben (Hebr. 13,3; Matth. 25,36; Jakobus 2,16). Aber auch wenn wir um Jesu Willen Mangel und Not leiden (Lukas 12,23; 2. Kor. 4,10; Galater 6,17; Phil. 1,20) oder gar getötet werden sollten (2. Samuel 2,23) – wenngleich Gott auch erretten kann (Daniel 3,27) - ist zu bedenken, dass die Seele wichtiger ist als der Leib (Prediger 5,14) und nicht getötet werden kann (Matth. 10,28)! Paulus geht dabei sogar so weit zu sagen, dass er lieber den Leib verlassen würde um beim Heiland zu sein (2. Kor. 5,6-8).
Wir prüfen uns: Gehe ich pfleglich mit meinem Leib um? Ist er ein 'würdiger' Tempel für den Heiligen Geist?

Gibt es eine Wechselwirkung zwischen unserem Geist und unserem Leib?

>> Antwort: So wie in 1. Thess. 5,23 die Hauptbestandteile 'Geist, Seele und Leib' aufgezählt werden und doch 'einen' Menschen ausmachen, so gehören und arbeiten sie auch zusammen und haben eine klare Wechselwirkung. Entsprechend haben geistige und geistliche Dinge auch einen Einfluss auf unseren Leib.
Unser Geist ist durch den Sündenfall in wesentlichen Bereichen tot (1. Mose 2,17). Hatten Adam und Eva noch Gott anfangs durch den Garten Eden gehen gesehen und ihn unmittelbar rufen gehört (1. Mose 3,8-9), so fand dies durch die Sünde, wie vorausgesagt, ein jähes Ende. Wir als Nachkommen Adams sind von Geburt an ebenfalls geistlich 'tot' bzw. dem Tode verfallen (1. Kor. 15,22).
Dennoch hat der Geist immer noch gewisse Funktionalitäten wie das Denken. So wird in Psalm 77,7 ausgesagt, dass das Denken ein Reden im Herzen bzw. im Geist ist. Dass das Denken eine Wechselwirkung mit dem Leib haben kann sehen wir an Hiob, der davon sprach, dass ihn seine Gedanken erschreckten und sein ganzer Leib daraufhin zu zittern anfing (Hiob 21,6). In Psalm 31,10 ist von Angst die Rede, die das Auge trübe und die Seele und den Leib matt werden ließ. Aufgrund Gottes Drohungen waren dem Psalmisten in Psalm 38,4 die Gebeine krank geworden. In Habakuk 3,16 zittert der Leib des Propheten und 'Fäulnis' fährt in seine Gebeine aufgrund gehörter Dinge. In Psalm 44,26 wird es besonders verdeutlicht: Ist die Seele gebeugt, liegt auch der Leib am Boden!
Umgekehrt wirkt es sich positiv auf den Leib aus, wenn sich Geist und Seele freuen (Psalm 16,9 + 84,3; Apg. 2,26).
Eine weitere Wechselwirkung mit dem Leib erkennt man z.B. daran, dass man den geistlichen Zustand des Herzens an den Augen ablesen kann (Matth. 6,22-23; Lukas 11,34-36). Dies ist auch nicht verwunderlich, weil ein gereinigtes und geheiligtes Herz und Gewissen auch den Leib umschließt (Hebr. 10,22; 1. Kor. 7,34a).
Wir prüfen uns: Welche Ausstrahlung erkennen die Mitmenschen bei mir? Wie wirkt sich mein inneres Verhältnis zu Gott an meinem Leib und Erscheinungsbild aus?

Welche Auswirkungen haben äußerliche Einflüsse auf unseren Leib?

>> Antwort: Letztlich hat alles was in und um uns herum geschieht einen gewissen Einfluss auf den gesamten Menschen und somit auf Geist, Seele und Leib. Dass Kummer des Herzens auch den Leib niederdrückt wurde bereits erwähnt (z.B. Psalm 44,26). Unmittelbar betroffen ist der Leib bei äußerlichen Umständen. So kann es dem Menschen im Herzen grundsätzlich gut gehen, aber z.B. Krankheiten seinen Leib trotzdem stark belasten (1. Mose 48,1; 1. Samuel 30,13; 1. Könige 15,23; 2. Chr. 16,12) oder gar zum Tode des Leibes führen (1. Könige 17,17; 2. Könige 8,8 + 13,14).
Direkte Einflüsse haben z.B. auch Hungersnöte auf den Leib (1. Mose 12,10; Jesaja 17,4). Aber auch Ängste bei Krieg können das Herz im Leib zum rasen bringen und den ganzen Menschen belasten (Jeremia 4,19). Ganz ähnlich kann es aber auch aussehen, wenn man mit dem absolut heiligen Gott in Kontakt kommt! So spricht Jeremia vom brechenden Herzen und zitternden Gebeinen im Angesicht Gottes (Jeremia 23,9). An anderer Stelle spricht er von Ängsten, die dem Leib wehtun, auf Grund eigenen Ungehorsams, aber auch wegen Krieg und Tod seiner Kinder (Klagelieder 1,20). Aber auch das Elend des Volkes, bei dem Säuglinge und Kinder verschmachten, ließen Jeremia weinen und taten seinem Leib weh (Klagelieder 2,11).
So wie allgemein Züchtigungen in der Kindererziehung zumeist auch den Leib direkt oder indirekt betreffen (und wenn es nur Stubenarrest, Entzug von Süßigkeiten, Strafarbeiten etc. sind), so treffen gerade Gottes Züchtigungen bzw. Strafen (Hebr. 12,6-8) sehr oft direkt den Leib. Dies kann z.B. Unfruchtbarkeit (Hosea 9,14), ein fehlender Erntesegen (1. Mose 4,12) mit Hunger als Folge oder gar Krieg, den Gott kommen lässt (Hesekiel 14,17) sein.
Die schlimmste Strafe traf aber Jesus Christus, der seinen Leib für uns wegen unserer Sünden dahingab (Jesaja 53,5) und uns in die Anbetung führen sollte (Off. 5,12)!
Wir prüfen uns: Kenne ich die züchtigenden 'Liebesschläge' Gottes (Off. 3,19)? Nehme ich diese dankbar an – oder rebelliere ich dagegen?

Welche Rolle spielen die Glieder unseres Leibes beim Sündigen?

>> Antwort: Jakobus 1,15-16 spricht von der eigenen Begierde, der man Raum im Herzen gibt, und die dann schließlich die Sünde 'gebiert'. Sünde fängt somit letztlich immer im Herzen an und ist dann lediglich 'nur noch' deren Umsetzung in die Tat. Die Gedanken sind daher unbedingt zu überwachen!
Als Adam und Eva sündigten (1. Mose 3) ging diesem das Hören und Sehen und anschließend das Nachdenken voraus. Über Augen und Ohren wurde somit die verführerische Information an die Seele herangetragen. Diese ließ die Begehrlichkeit 'wie Gott zu sein', wachsen und gab letztlich der Hand den Befehl die Sündentat zu vollziehen. Somit war der Leib im Vorfeld der Entscheidung zur Sünde mit den Sinnesorganen beteiligt sowie im Nachhinein bei der Ausführung.
Weil die Sinnesorgane wie Augen und Ohren ein Einfallstor für die Sünde sein können, ist es auch nur folgerichtig, nicht ungefiltert alles in den Medien wie Fernsehen, Radio, Internet und Zeitschriften in sich 'aufzunehmen'. Viele Christen verzichten daher auf solche Instrumente, um erst gar nicht in Versuchung zu geraten!
Ist es letztlich die Seele, die sich zur Sünde oder zum Gehorsam Gott gegenüber entscheidet, so ist doch der Leib derjenige, der gewisse Sünden erst möglich macht oder sogar fördert. Nicht ohne Grund wird deswegen auch von 'Fleisch und Geist', welche gegeneinander gerichtet sind, gesprochen (Galater 5,17). So gibt es durchaus gottgewollte und natürliche Triebe wie Hunger, Durst und die Sexualität, welche in rechter oder falscher Weise genutzt werden können. Gerade bei der Zunge zeigt sich, wie schnell Gottes Gabe des Redens für sündige Zwecke verwendet werden kann (Jakobus 3,2-6). Deshalb heißt es auch: Wer die Zunge beherrscht, kann auch den ganzen Leib im Zaum halten (Jakobus 3,2b).
Weil Sünde zum Tod führt (Römer 6,23) und deswegen alles unternommen werden muss, um nicht zu sündigen, und der Leib mit seinen Gliedern und Trieben auch zur Sünde 'verführen' kann, sprach Jesus auch 'harte' Worte gegen den Leib: So sollen wir lieber unser Auge ausreißen und wegwerfen, wenn es uns zum Abfall verführt (Matth. 5,29). Gleichermaßen sollen wir die Hand abhauen und wegwerfen, wenn sie uns zum Abfall verführen sollte (Matth. 5,30). Wenngleich diese Worte Jesu extrem und übertrieben erscheinen, so sind es ganz logische und nüchterne Worte: Ein Gotteskind, welches es nicht lassen kann mit Augen oder Händen zu sündigen und sich deswegen von Gott ganz(!) abwendet und 'abfällt', wird verdammt bzw. 'in die Hölle geworfen' werden! Da das ewige Seelenheil wichtiger ist als das relativ kurze Leben in Gesundheit und Wohlstand, ist es nur folgerichtig, dass man lieber auf die 'für den Abfall schuldigen' Glieder des Leibes verzichten muss!
Man sieht aus diesen Zusammenhängen, wie schwer es einem der Leib machen kann. Menschen mit Behinderungen, die ein Sündigen in gewissen Bereichen unmöglich machen, haben es in diesem(!) Punkt mitunter leichter. Wenn wir Gottes Gerechtigkeit und Willen betrachten, sehen wir zumeist alles aus der 'fleischlichen' Sicht mit ihrem Wohlfühl-Wunsch – geistlich kann dies ganz anders aussehen! Auch hier gilt Gottes Wort, dass denen die Gott lieben wirklich alles zum Besten dient (Römer 8,28) – auch wenn wir es nicht erkennen! Entsprechend wundert es auch nicht, dass selbst Paulus sich aufgrund der inneren Kämpfe und Nöte mit dem 'Fleisch' als 'elenden Menschen' bezeichnete, der sich nach der 'Erlösung vom Tod verfallenen Leib' sehnte (Römer 7,24). Immer wieder sprach Paulus daher auch davon, nicht die Sünde im sterblichen Leib herrschen zu lassen (Römer 6,12) und z.B. der Hurerei zu 'fliehen', um mit dem Leib nicht zu sündigen (1. Kor. 6,13+18).
Letztlich gibt es nur einen einzigen Weg, um nicht mehr mit dem Leib zu sündigen: Der Leib muss sterben bzw. mit Jesus gekreuzigt sein, damit der Leib der Sünde vernichtet ist (Römer 6,6). Jesus muss im Gotteskind leben und durch den Herrschaftswechsel hat Jesus die Gewalt über den Leib, so dass einem der Leib für den sündigen Zugriff verwehrt ist (Römer 8,10). Daher heißt es auch in 1. Johannes 3,6, dass ein 'in Jesus bleiben' vor dem Sündigen bewahrt! Alle Selbstkasteiungen haben somit keinen wirklichen Wert (Kolosser 2,23), sondern nur das 'in Jesus bleiben', was wir bereits von den geistlichen Früchten her kennen. Bei den geistlichen Früchten wie auch beim Sieg über die Sünde sind wir somit von Jesus abhängig und 'können ohne Jesus NICHTS tun' (Joh. 15,5)!
Wir prüfen uns: Regiert Jesus Christus vollkommen Geist, Seele und Leib bei mir und bewahr mich vor der Sünde - oder gibt es Bereiche im Leben, bei denen noch mein Wille und das Fleisch die Herrschaft hat?

Was bedeutet es für den Leib, dass er ein 'Tempel des Heiligen Geistes' sein soll?

>> Antwort: Wir müssen heilig sein, weil Gott auch heilig ist (3. Mose 19,2)! Entsprechend müssen wir mit unserem ganzen Lebenswandel ein Vorbild sein und Gott verherrlichen und nicht etwa bewirken, dass durch Heuchelei Gottes Name verlästert wird (Römer 2,24; Titus 2,5; 2. Petrus 2,2). Nicht nur im Herzen soll es dabei 'gut aussehen', sondern wir sollen auch nach außen hin ein 'gutes Bild' zur Ehre Gottes abgeben. Dies geschieht zum einen durch unser Verhalten und Reden, zum anderen aber auch durch unsere Kleidung bis hin zur Hygiene.
So spricht die Bibel von 'schicklicher' Kleidung und 'anständigem, züchtigen' Schmuck (1. Tim. 2,9). In 1. Petrus 3,3-4 wird dies noch genauer gesagt: Kleidung und Schmuck sollen nicht protzig / auffällig sein - was einem geistlichen, auf innere, verborgene Kostbarkeiten wert legendem Gotteskind auch wesensmäßig widersprechen würde. Es geht also darum ein gutes, gepflegtes Äußeres zu haben ohne sich dabei übermäßig vor anderen Menschen äußerlich 'aufzuwerten'.
Aber auch die Hygiene, und vor allem das Waschen mit Wasser, gehört dazu, einen geheiligten Leib für Gott zu haben. Wir sollen für Gott ein 'Wohlgeruch' sein (2. Kor. 2,15). Auch im Umgang mit Mitmenschen sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, darauf zu achten, gewaschen zu sein und nicht verschwitzt zu riechen sowie ordentliche und saubere Kleidung zu tragen. Vielfach wird daher auch in der Bibel das Waschen der Wäsche (z.B. 2. Mose 19,10) angesprochen. Jesus wusch sogar selbst den Jüngern die Füße (Joh. 13,5), was innerlich wie äußerlich zu verstehen ist. Wir sollen also neben einem geheiligten inneren Zustand auch ein geheiligtes äußeres Erscheinungsbild haben.
Wir prüfen uns: Achte ich weder übermäßig noch zu wenig auf mein äußeres Erscheinungsbild? Dient mein Äußeres Gott zur Ehre – oder eher zur Unehre?