Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 29.03.2024
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Gott - Vater

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Gott - Vater



1.) Wen sollen wir unseren Vater nennen?

Gemäß Jesu dürfen wir in geistlicher Hinsicht nur Gott selbst als Vater bezeichnen. So lesen wir in Matthäus 23:9:

Und sollt niemand Vater heißen auf Erden, denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist

Matthäus 23,9
Deshalb sind Bezeichnungen wie „Padre“ oder „Pater“ unbiblisch. Auch der Ehrentitel „Heiliger Vater“ darf sich ein Mensch nicht geben, selbst dann nicht, wenn er Papst ist. Jesus gibt dem himmlischen Vater den Ehrentitel „Heiliger Vater“; so lesen wir in Johannes 17:11b:

Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, die du mir gegeben hast, dass sie eins seien gleichwie wir.

Johannes 17,11b
- Dieser Titel ist so erhaben, dass er nur einmal in der Bibel genannt wird.

Weil Gott unser Vater ist, lehrt uns Jesus in Seinem Gebet (= Gebet des Herrn) gleich zu Beginn folgendes:

Unser Vater in dem Himmel! Dein Name werde geheiligt.

Matthäus 6,9
Doch schon in alttestamentarischen Zeiten wird Gott Vater genannt. So heisst es in 5. Mose 32:6b:

Ist er nicht dein Vater und dein HERR?

5. Mose 32,6b
Und in Jesaja 63:16 lesen wir:

Bist du doch unser Vater; denn Abraham weiß von uns nicht, und Israel kennt uns nicht. Du aber, HERR, bist unser Vater und unser Erlöser; von alters her ist das dein Name.

Jesaja 63,16
In Jesaja 64:7a lesen wir weiter:

Aber nun, HERR, du bist unser Vater.

Jesaja 64:7a

Auch bezeichnet Gott Sein Volk Israel im Alten Testament als Seinen Sohn; so lesen wir in 2. Mose 4:22-23:

Und du sollst zu ihm sagen: So sagt der HERR: Israel ist mein erstgeborener Sohn. Und ich gebiete dir, daß du meinen Sohn ziehen lassest, daß er mir diene. Wirst du dich des weigern, so will ich deinen erstgeborenen Sohn erwürgen.

2. Mose 4,22-23


2.) Welches Vaterbild haben wir?

Je nachdem, welche Erfahrungen wir mit unseren leiblichen Vätern gemacht haben, entwickelt sich unser Vaterbild: Wer schlechte Erfahrungen gemacht hat, z. B. durch einen jähzornigen, gewalttätigen Vater, der hat meist eine schlechte Anschauung über Väter und damit leider oft auch eine negative Meinung über Gott.

Auch kann z. B. durch den Religionsunterricht eine falsche, völlig verzerrte Vorstellung über Gott entstehen. In der zweiten Klasse hatte ich einen erzkonservativen katholischen Pfarrer, der uns einen Gott präsentierte, der anscheinend nur darauf bedacht war, uns zu strafen.

Sicher ist ein guter Vater auch streng, und er wird – wenn es sein muss – seine Kinder auch strafen; das geschieht aber nicht aus Rachsucht oder gar aus einer sadistischen Einstellung heraus, sondern dient dazu, dass die Kinder den richtigen Weg einschlagen und nicht in eine völlig verkehrte Richtung gehen, die ihnen schadet. Ein guter Vater gibt den Kindern Regeln, an die sie sich zu halten haben. Das dient nicht der Einengung, sondern soll den Kindern helfen, sich im Alltag zurecht zu finden und eine Struktur zu haben.

Gott ist ein strenger Vater, doch Er möchte nur unser Allerbestes und weiß, was gut für uns ist. Deshalb lesen wir in Hebräer 12:6-7:

Denn welchen der HERR liebhat, den züchtigt er; und stäupt einen jeglichen Sohn, den er aufnimmt. So ihr die Züchtigung erduldet, so erbietet sich euch Gott als Kindern; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?

Hebräer 12,6-7

Doch Gott ist auch ein gütiger Vater, der sich über Seine Kinder erbarmt. In Psalm 103:13 lesen wir deshalb:

Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, so ihn fürchten.

Psalm 103,13
Und in Maleachi 3:17 ist zu lesen:

Und sie werden von mir, spricht der HERR der Heerscharen, als mein auserwähltes Eigentum behandelt werden an dem Tag, den ich bereite; und ich will sie verschonen, wie ein Mann seinen Sohn verschont, der ihm dient.

Maleachi 3,17


3.) Wo bezeugt uns die Bibel Gott, den Vater?

Im gesamten Neuen Testament wird Gott wiederholt als Vater bezeichnet. So bezeichnet sich Jesus selbst als den Sohn Gottes und damit, dass es Gott, den Vater gibt. So sagt Er z. B. in Johannes 6:38:

Das ist aber der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, daß ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern daß ich's auferwecke am Jüngsten Tage.

Johannes 6,38
Johannes berichtet uns in seinem Evangelium 10:14-17 über Jesus:

Ich bin der gute Hirte und erkenne die Meinen und bin bekannt den Meinen, wie mich mein Vater kennt und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stalle; und dieselben muß ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und wird eine Herde und ein Hirte werden. Darum liebt mich mein Vater, daß ich mein Leben lasse, auf daß ich's wieder nehme.

Johannes 10,14-17

Auch an anderen Stellen bezeichnet Jesus Gott als Seinen Vater. Im Gebet im Garten Gethsamene leitet Jesus Sein Gebet kurz vor Seinem Sterben so ein:

Vater, Abba: Alles ist Dir möglich.

Markus 14,36
Aus Lukas 23:24 erfahren wir, wie Jesus am Kreuz für Seine Mörder bittet:

Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!

Lukas 23,24


4. Dürfen wir Gott als Vater bezeichnen?

Sicher: Wir sind keiner Götter. Wer sich – wie einst die Kaiser des Römischen Imperiums – für Gott hält, begeht eine schwere Sünde, betreibt Blasphemie und ist überheblich. Dennoch ist jeder, der Jesus Christus als seinen ganz persönlichen Retter und Erlöser annimmt, ein Kind Gottes und darf Gott als seinen Vater bezeichnen.

Schon in Johannes 1:12 lesen wir:

Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, die an seinen Namen glauben.

Johannes 1,12
Das Gebet unseres Herrn, das Jesus uns gelehrt hat, beginnt mit den Worten

Vater unser, der Du bist im Himmel ...

Lukas 11,2

In Galater 4:6 schreibt Paulus:

Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unser Herz, den Geist, der ruft: Abba, Vater.

Galater 4,6
- Anzumerken ist hier, dass Abba soviel wie Vati, Papa bedeutet, die vertraute Anrede eines Kindes an seinen Vater. Hier wird ausgedrückt, dass wir als Kinder Gottes eine vertraute, lebendige Beziehung zu Gott, dem Vater, haben dürfen und haben sollen. Auch wenn ein Vater streng ist, so vertraut ein Kind in einer gesunden Beziehung seinem Vater. Für kleine Jungs ist der Vater meist der „stärkste Mann der Welt“, und kleine Mädchen wollen einmal einen Mann heiraten, der so klug und so stark ist wie der eigene Vater.

Unsere irdischen Väter haben zweifelsohne ihre Schwächen, waren ganz sicher nicht immer gerecht zu uns und haben Fehler gemacht, ohne es zu wollen. Wenn kleine Jungs grösser werden, merken sie, dass der eigene Vater nicht der stärkste Mann der Welt ist, und kleine Mädchen bemerken ebenfalls, dass der Vater nicht alles kann und nicht alles weiß. - Bei Gott allerdings ist es anders: Er ist allwissend, Er ist allmächtig und unbesiegbar. Deshalb können wir Ihn auch alle unsere Sorgen abgeben. Nichts ist Ihm zu klein oder zu unbedeutend, und zum Glück ist Ihm auch nichts zu gross: Alles, woran wir scheitern müssen, weil es unsere Kräfte, unser Können und unser Wissen übersteigt, ist für Gott ein Leichtes.

Deshalb dürfen wir auf die Worte des Paulus' vertrauen, die er in Seinem Brief an die Römer schrieb:

Denn ihr habt nicht einen Geist empfangen, der euch zu Sklaven macht, so dass ihr euch immer noch fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht, den Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater!

Römer 8,15

Es ist gut zu wissen, was Johannes in seinem ersten Brief, Kapitel 3, Vers 1 geschrieben hat:

Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch!

Johannes 3,1


5.) Ist Gott, der Vater, Teil der Trinität?

Gott, der Vater, ist eine Person des dreieinigen Gottes. Genau wie bei Gott, Heiliger Geist und Gott, der Sohn wäre die Taufformel unsinnig, wenn Gott nicht trinitarisch wäre. So gibt Jesus uns ja die Taufformel

Taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.

Matthäus 28,19b

Über den Zeitpunkt des Endgerichtes sagt Jesus:

Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel nicht im Himmel, sondern allein mein Vater.

Matthäus 24,36
- Nur Gott, der Vater allein weiß, wann die Weltzeit zu Ende geht. Er hat uns zwar durch Seinen Sohn die Zeichen der Endzeit mitgeteilt, aber wir müssen wachsam sein, weil wir das Ende nur ungefähr abschätzen können. Doch das ist eine Gnade unseres Vater-Gottes. Denn wenn wäre unsere Bekehrung echt, wenn sie faktisch im letzten Augenblick geschieht, nur um uns zu retten ohne die wirkliche Einsicht in unsere Schuld zu haben?

Gott, der Vater als der Allwissende hat auch hierin Seine väterliche Fürsorge bewiesen.


  Copyright und Autor: Markus Kenn
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