Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 20.04.2024
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Offenbarung 1,1-3: Einleitende Worte

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Offenbarung 1,1-3: Einleitende Worte

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Fragen & Gesprächsimpulse


Wer ist der Autor der Botschaft und welche Bedeutung hat dies (Vers 1)?

>> Antwort: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben“ sagt uns die Bibel (2. Tim. 3,16) und wenn wir die verschiedenen einzelnen Bücher darin anschauen finden wir darin Berichte, Lehren, Lieder und Prophetien welche Menschen unter Anleitung des Heiligen Geistes geschrieben haben. Wenn auch alles Geschriebene dem Willen Gottes entspricht, so sehen wir z.B. am Buch „Klaglieder des Jeremia“ wie auch menschliche Empfindungen und Ausdrucksweisen einfließen sollten. Ähnlich wie Jesus ganz Mensch wurde und doch Gottes Sohn war, so ist die Bibel auch bewusst von Menschen für Menschen, aber unter Leitung / durch Eingebung des Heiligen Geistes, geschrieben worden und somit göttlichen Ursprungs! Das Buch der Offenbarung fällt hier etwas aus dem Rahmen, weil es durchweg nur von „höchster Instanz“ Aussage für Aussage quasi „diktiert“ wurde. Johannes war nur der „Sekretär“ welcher nach exakter Anweisung gehörtes und gesehenes niederschreiben sollte (oder dies auch wiederum nicht durfte, z.B. was die Donner sagten; Off. 10,4). Dabei spielte es keine Rolle ob er es selbst verstand oder nicht. Im Buch Daniel finden wir teilweise ähnliches, jedoch erhielt Daniel meist auch die Bedeutung der Visionen erklärt. Dies fehlt fast durchweg im Buch der Offenbarung.
Dass der ganze Inhalt der Offenbarung komplett von Gott vorgegeben wurde ist von großer Bedeutung für das Verständnis: Scheinbare Nebensächlichkeiten haben ihre wichtige, tiefgehende Bedeutung! Wir haben es mit Informationen des „Meister-Ingenieurs“ zu tun, welcher für den „Laien“ tiefgehende, unverständliche Beschreibungen mit vielen Detailinformationen enthält, was sich uns Menschen nicht ohne weiteres erschließen kann, zumal Gott meist durch Gleichnisse spricht. Zu Beachten ist, dass Gott ein Gott der Ordnung ist und Zahlen und Symboliken sich durch die ganze Bibel ziehen und gerade in der Offenbarung eine sehr große Rolle spielen. Da die Bibel aus „einem Guss“ ist muss die Offenbarung auch immer im Zusammenhang mit anderen Aussagen der Bibel betrachtet werden! Nur so und unter der Leitung des Heiligen Geistes ist eine Auslegung möglich.

Um was für ein Buch handelt es sich bei der Offenbarung (Vers 1)?

>> Antwort: Wie der Name Offenbarung (bzw. „apokalypsis“ = Enthüllung, Hinwegnahme der Hülle, Offenbarung von Verborgenem) schon sagt, geht es um Geheimnisse die nach dem Willen Gottes „offenbar“ bzw. „enthüllt“ werden sollten. Gotteskindern soll aufgezeigt werden was geschehen „muss“. Herbei ist an Amos 3,7 zu denken, wo es heißt: „GOTT, der Herr, tut nichts, ohne dass er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart hat.“ Entsprechend muss ALLES was Gott tut seinen Kindern mitgeteilt werden (Ausnahme wäre z.B. das Reden der Donner, von dem uns zwar gesagt wurde, deren Botschaft wir ausnahmsweise aber nicht erfahren sollten).
Somit haben wir es mit einem prophetischen Buch zu tun, wobei sich aber heute nach rund 2000 Jahren manches schon erfüllte (z.B. die ersten 6 Sendschreiben), anderes erfüllt sich vor unseren Augen und weiteres wird sich erst noch erfüllen (z.B. das 1000-jährige Reich und der neue Himmel und die neue Erde). Ein großer Teil bezieht sich eindeutig auf die noch ausstehenden 3,5 Jahre Trübsal. Einige Teile lassen sich nicht zweifelsfrei zeitlich zuordnen. Zu beachten ist auch, dass es verschiedene Einschübe gibt, welche z.T. zeitlich noch mal einen Gesamtüberblick verschaffen. Auch wissen wir vom AT her, dass hintereinander stehende Aussagen zeitlich weit auseinander liegen können. Die Bibel weist uns (bewusst?) nicht darauf hin. Ohne „Weisheit von oben“ ist es daher unmöglich tieferes Verständnis zu erlangen. Zudem gilt auch hier, was schon am Ende des Daniel-Buches steht: Die Erkenntnis wird zur Zeit des Endes „zunehmen“ (Daniel 12,4). Insofern sind ältere Auslegungen mit Skepsis zu betrachten!

Wie sieht die Informations-Kette vom Autoren bis zum Adressaten der Botschaft aus – und welche Bedeutung hat dies (Vers 1)?

>> Antwort: Auffällig ist, dass hier eine ganze Reihe an Personen und Gruppen erwähnt wird. Ausgangspunkt ist Gott, der Vater. Dieser „gibt“ seinem Sohn Jesus Christus eine Offenbarung. Halten wir hier zunächst mal ein, da wir hier eine Prophetieerfüllung haben. In Joh. 14,2 spricht Jesus: „Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn nicht, so hätte ich es euch gesagt. Ich gehe hin, um euch eine Stätte zu bereiten.“ Jesus als Bräutigam der Brautgemeinde sprach hier die typische Vorgehensweise nach der Verlobung an: Es war Aufgabe des Bräutigams der Braut eine Wohnstätte zu bereiten. Die Braut konnte dies auch nach Jesu Worten eindeutig „erwarten“. Sobald diese bereitet war und der Vater des Bräutigams alles zur Heimholung der Braut vorbereitet sah, legte ER(!) den Hochzeitstermin fest. Darum sagte auch Jesus in Markus 13,32: „Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch nicht der Sohn, sondern nur der Vater.“ Nun ist es ganz logisch, dass sich Bräutigam, Braut und letztlich alle Hochzeitsgäste für die Hochzeit vorbereiten müssen. Sobald die Wohnstätte bereitet ist setzte somit der Bräutigam-Vater den Hochzeitstermin fest und informierte zumindest seinen Sohn darüber, damit dieser wiederum die „Offenbarung des Hochzeitstermins“ weitergeben konnte. Somit haben wir es hier im Bibeltext im Kern mit einer Angabe für Terminumschreibung und Ablauf der Phase rund um die Hochzeit Jesu und seiner Brautgemeinde zu tun! Es muss sich folglich um eine Botschaft an die Brautgemeinde handeln, um diese mit der hoffnungsvollen Erwartung zu erfreuen und auf den Ablauf der Weltereignisse vorzubereiten und ihr den Termin der Hochzeit bekannt zu geben. Daher verwundert es auch nicht, dass die Offenbarung zunächst mit Sendschreiben an einzelne Gemeindeepochen beginnt und alles auf das „Finale“ zulaufen lässt, wobei immer wieder Einschübe mit einer Übersicht der Gemeindezeit erfolgen (z.B. die 2 Zeugen).
Fahren wir aber nun mit der „Reihe“ fort: Wie wir sahen gibt Gott der Vater seinem Sohn Jesus Christus die Offenbarung. Dieser macht diese nun bekannt, indem er seinen Engel (Boten) zu einem geistlichen Führer der Brautgemeinde sendet. Wir haben es also mit einer königlichen Reihenfolge zu tun: Der König und sein Sohn senden einen Boten um dem königlichen Volk Hochzeit und Begleitumstände anzukündigen, damit sie sich auf alles einstellen können!

Warum spricht Jesus vom „rasch geschehen“ (Vers 1)?

>> Antwort: Das Wort „rasch“ wurde oft mit „bald“ übersetzt, was zwar auch z.T. stimmt – war das erste Sendschreiben doch bereits für die damalige Gemeinde gültig – doch das „Finale“ rund um die Hochzeit des Lammes / große Trübsal wird erst nach 2000 Jahren „rasch“ in wenigen Jahren Ablauf erfolgen. In dieser Zeit stehen wir jetzt aktuell. Ziemlich genau in der Mitte der Offenbarung befinden sich Kapitel 11 und 12 mit Zeitangaben und Zeichen welche sich 1948 mit der Wiedererstehung des Staates Israels und 2017 mit den Zeichen am Himmel erfüllten. Naturereignisse zeigten zudem an, wie schnell sich „das Rad mittlerweile dreht“ und dass es in der Tat alles nun immer rascher geht. Dies verwundert auch nicht, wird doch die Entrückung in Off. 12 mit einer Geburt verglichen wobei Jesus auch immer wieder von Geburtswehen sprach (Matth. 24,8), welche bekanntlich immer heftiger und schneller und „rascher“ erfolgen. Vor allem die Entrückung selbst und das Unheil über die Welt werden extrem rasch erfolgen, nämlich wie ein „Fallstrick“ (Lukas 21,35)! Um so wichtiger ist es jederzeit bereit zu sein, weil nach Matth. 25 die törichten Jungfrauen keine Zeit zu einer ganzen Hingabe mehr haben!

Welche Bedeutung hat das „Zeugnis Jesu Christi“ in der Offenbarung (Vers 2)?

>> Antwort: Es hört sich schon eigenartig an: Ein Zeugnis (Jesu) wird wiederum bezeugt (von Johannes).
Wie wir schon feststellten geht es um den Bräutigam Jesus und die Informierung der Brautgemeinde. Daher ist in Vers 2 nicht nur vom „Wort Gottes“ (des Vaters) die Rede, sondern explizit wird auch der die Brautgemeinde liebende Bräutigam erwähnt, welcher die Worte des Vaters ausdrücklich „bezeugt“ und somit unterstreicht und deren große Bedeutung herausstellt! Wir als Brautgemeinde tun also sehr gut daran, uns mit dem Buch der Offenbarung, dessen Inhalt vom Bräutigam „bezeugt“ wurde, zu beschäftigen!

Was wird dem Leser der Offenbarung verheißen – und welche Bedingung gibt es dafür (Vers 3)?

>> Antwort: Bei den Worten „Glückselig“ wird direkt der Bezug zur Bergpredigt hergestellt, bei welcher eine ganze Liste an Aussagen mit „Glückselig sind die …“ beginnen (Matth. 5,3-11). Es scheint fast so, als würden den 9 Seligpreisungen nun die 10te hinzugefügt. In jedem Fall wird auch hier die Herrlichkeit bei Gott verheißen, wobei man aber die Details beachten muss. So wird hier nicht mehr von „Offenbarung“ bzw. „Enthüllung von Geheimnissen“ sondern von „Weissagung“ gesprochen. Es geht somit um zukünftige Dinge bzw. Prophetien, zu denen Glaube absolut notwendig ist. Darum wird auch nicht nur vom Lesen und Hören alleine gesprochen, sondern auch vom „bewahren“ der Botschaft. Nur wer dies tut, dem gilt die Segensverheißung! Schauen wir uns daher mal genauer an, was mit „bewahren“ gemeint ist: Zum einen hat das Wort mit „beschützen / Schaden abhalten“ zu tun (z.B. 1. Mose 20,6). Die Botschaft lässt man also nicht einfach „zerreißen und verdrehen“ sondern man achtet auf deren „Unversehrtheit“ (nichts dazu- und nichts wegnehmen und nichts verdrehen). Dann geht es aber auch um das „im Gedächtnis behalten“ und somit „darüber nachdenken“ bis hin zur „treuen Anwendung“. So gab es Dienstanweisungen und den Bund mit Gott und Gottes Rechtsbestimmungen welche „bewahrt“ werden sollten (2. Mose 12,25 + 19,5 + 3. Mose 25,18). In 5. Mose 5, 1wird es besonders deutlich: „lernt und bewahrt die Satzungen und Rechtsbestimmungen, um sie zu tun!“. Es geht also auch um das aktive Befolgen. In Bezug auf die Offenbarung geht es somit vor allem auch darum, dass man sein Leben entsprechend ausrichtet und Anweisungen befolgt! Für uns heute gilt es somit das letzte Sendschreiben zu beherzigen und über unsere Lauheit Buße zu tun und mit brennendem Herzen Jesus Christus nachzufolgen, aber auch allgemein auf die Zeichen der Zeit zu achten und zu „wachen“ (Off. 16,15).

Wieso soll die Zeit „nahe“ sein – es sind doch seit der Niederschrift rund 2000 Jahre vergangen (Vers 3)?

>> Antwort: Zum einen sind bei Gott 1000 Jahre wie ein Tag (Psalm 90,4). Zum anderen hat Gott Geduld weil er nicht möchte dass jemand verloren geht (2. Petrus 3,9). Dasselbe Wort für „nahe“ finden wir aber auch in Matth. 24,32 im bekannten Gleichnis Jesu: „Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon saftig wird und Blätter treibt, so erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist.“ Jesus spricht die Zeit zwischen Zweigen die im Frühjahr Blätter treiben und dem dann „nahen“ Sommer an, wobei dies natürlich wetterabhängig ist. Nehmen wir aber mal dieses Jahr 2018 und dass sich die Feigen ähnlich wie unsere Obstbäume verhalten an (auf was ein Gartenjournal hindeutet). Heute ist der 8.4.2018 und bei den meisten Obstbäumen im Garten steht das Austreiben der Blätter offenbar kurz bevor, zumal es aktuell warm ist und die Sonne viel scheint. In ungefähr 3 Tagen, am 11.4.2018, dürften sich Blätter zeigen. Von dem Datum bis Sommerbeginn am 21.6.2018 sind es genau 70 Tage. Interessanterweise bezieht sich Jesu Gleichnis auf die Staatsgründung Israels, welches 1948 erfolgte und in wenigen Wochen exakt 70 Jahre zurückliegt. Deswegen und wegen der Zeichen der Zeit rechnen Christen weltweit mit Jesu Kommen und dem Kommen der großen Trübsal, welche in der Offenbarung ausführlich und zentral beschrieben wird, in Kürze. Zufall, zumal die Bibel einen gleichnisshaften Tag mit einem realen Jahr bei Prophetien gleichsetzt (Hesekiel 4,6)?
Nun wurde aber die Offenbarung auch schon damals von den Urchristen gelesen. Was ist daher nun mit „die Zeit“ gemeint, welche „nahe“ sein soll? Zeit ist bekanntlich ein relativer Begriff. Das erste Sendschreiben war an die Gemeinden zur Zeit der Niederschrift gerichtet. Für sie war die Zeit daher nicht nur „nahe“ sondern bereits quasi „gekommen“. Wie wir aber schon sahen geht es um Glauben und eine hoffnungsvolle Zielausrichtung. Auch wir sollten uns heute von dem „Zielgedanken“ bei Jesu sein zu dürfen und diese herrliche, atemberaubende Herrlichkeit bei Jesus zu haben „anstecken“ lassen um Jesus Christus um so treuer nachzufolgen!


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