Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 19.04.2024
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Die geistliche Frucht „Keuschheit“

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10. Die geistliche Frucht „Keuschheit“


Fragen & Gesprächsimpulse


Was ist Keuschheit?

>> Antwort: Sucht man in der Bibel nach dem Begriff „Keuschheit“, so wird man nur wenige Bibelstellen finden, in denen dieses Wort vorkommt. Dies hat auch damit zu tun, dass der Begriff des Urtextes unterschiedlich übersetzt wird. So wird z.B. das Wort in Galater 5,23, welches in der Lutherbibel mit Keuschheit übersetzt ist, bei anderen Bibelübersetzungen mit „Selbstbeherrschung“ und „Enthaltsamkeit“ übersetzt. Weiteren Übersetzungen die sich in der Bibel finden lassen, sind u. A.: „anständig leben“, „sich von jeder Verfehlung rein halten“ bzw. allgemein „Reinheit“, „zuchtvoll leben“, „ehrbar leben“, „Gott allein gehören“, „unbefleckt sein“, „Gott geweiht sein“, „unberührt sein“, „Lauterkeit“, „aufrichtig sein“, „mit aller gebotenen Zurückhaltung leben“, „sich nichts zuschulden kommen lassen“, „geheiligter Lebenswandel“, „einwandfreies Leben“, „lautere Gesinnung“, „vorbildlicher Lebenswandel“.
Das Gegenteil der Keuschheit wäre somit Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung (Galater 5,19), Unbeherrschtheit und letztlich ein, dem sündigen Fleisch nachgebender, trieb- und lustgesteuerter Lebenswandel (Römer 7,5) – was eher dem Leben eines Tieres entspricht (2. Petrus 2,12; Judas 10) als dem eines Menschen der nach Gottes Ebenbild erschaffen wurde (1. Mose 1,27)!
Keuschheit bedeutet somit letztlich, sich mit Selbstzucht der Sünde zu enthalten und Gott hingegeben zu leben. Keuschheit gipfelt somit in einem geheiligten Lebenswandel (1. Thess. 4,3).
Dass diese Kraft nicht aus uns heraus möglich ist zeigt Galater 5,16-17, wo vom „Leben im Geist“ gesprochen wird, bei dem man die fleischlichen Begierden überwinden „wird“, obwohl das Fleisch gegen den Geist aufbegehrt. Gottes Kraft wird im Gotteskind somit trotz eigener Schwachheit mächtig (2. Kor. 12,10; Psalm 116,6)!
Wir prüfen uns: Kann ich von mir behaupten, einen geheiligten Lebenswandel, durch Gottes Kraft zur Selbstzucht, zu führen? Regiert mich der Geist – oder das Fleisch (Römer 7, 24)?

Kann unter Keuschheit auch (totale) „sexuelle Askese“ verstanden werden?

>> Antwort: Wenngleich Keuschheit auch Reinheit bzw. Selbstbeherrschung im sexuellen Bereich umschließt, so ist die Sexualität von Gott gegeben und sollte im gottgewollten Rahmen innerhalb der Ehe dankbar ausgelebt werden (Prediger 9,9; Sprüche 5,18-19; 1.Timotheus 4,3-5; Psalm 139,14). In 1.Timotheus 4,3 wird diesbezüglich sogar vor der Irrlehre gewarnt, nicht zu heiraten!
Gleichfalls sprach Jesus davon, dass nicht jeder Mensch zur Ehe fähig ist (Matth. 19,12). Paulus sprach zwar davon, dass Ehelosigkeit „gut“ und vor allem in Notzeiten günstiger ist (1. Kor. 7,26-28), aber nirgends wird generell zur Ehelosigkeit und Askese aufgerufen! Im Gegenteil sollen Frauen, die sich nicht enthalten können, lieber heiraten (1. Kor. 7,9). Gleiches gilt auch in der Ehe: Längere Enthaltsamkeit ist nicht gottgewollt(!), weil es normalen / gesunden Menschen (vor allem in der Ehe, wo man durch die Nähe gewissen Reizen stärker ausgesetzt ist) schwer fällt, sich längere Zeit sexuell zu enthalten (1. Kor. 7,5)!
Wir prüfen uns: Wenn ich verheiratet bin: Pflege ich einen rechten, sittsamen sexuellen Umgang mit meinem Ehepartner – oder regiert mich die Wolllust - oder entziehe ich mich umgekehrt meinem Partner (und führe ihn damit sogar indirekt in Versuchungen)? Generell: Meide ich alle sexuellen Versuchungen und lebe auch im sexuellen Bereich ein geheiligtes Leben?


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