Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 29.03.2024
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Die geistliche Frucht „Gütigkeit“

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7. Die geistliche Frucht „Gütigkeit“


Fragen & Gesprächsimpulse


Wie sieht Gottes Gütigkeit aus?

>> Antwort: Es gehört zu den meistgelobten Eigenschaften Gott, die man entsprechend auch an sehr vielen Stellen der Bibel lobend und dankend findet: Die Güte Gottes. Vor allem in den Psalmen findet man ganze „Lobeshymnen“ auf Gottes Güte, wobei gerade Psalm 136 hervorsticht, in dem in allen 26 Versen die Güte Gottes namentlich mit der Versendung „denn seine Güte währet ewiglich“ gepriesen wird!
Gerade die „ewige Güte Gottes“ ist es, die bewusst herausgestellt wird. So fordert Gottes Wort vielfach dazu auf, Gott für seine „ewig währende“ - also unveränderlich bleibende – Güte zu danken (Psalm 106,1; Psalm 107,1; Psalm 118,1; Psalm 136; 1. Chr. 16,34; Jeremia 33,11). In 1. Chr. 16,41 ist sogar von namentlich Bestimmten / Erwählten die Rede, deren Aufgabe es war dem HERRN zu danken, „dass seine Güte ewiglich währt“.
Gottes Güte wird im Zusammenhang mit folgenden Merkmalen erwähnt:
* Gottes Treue, Hilfe, Errettung und Schutz (Psalm 52,11; Nahum 1,7; Psalm 31,8 + 36,8 + 59,11+17; Psalm 86,13; Psalm 136,10-16+23-24; Psalm 138,8)
* Gottes Erziehung und Belehrungen (Psalm 119,68)
* Wohlstand (Nahum 9,25+35; Sacharja 9,17)
* Zugang in den Tempel Gottes zur Anbetung Gottes (Psalm 5,8)
* Gleiche Lohn für Bekehrte, selbst wenn sie erste im letzten Augenblick die Gelegenheit ergriffen haben (Matth. 20,15).
* Gottes Gerechtigkeit und Recht (Psalm 33,5)
* Labung der Elenden (Psalm 68,11b)
* Treue Gottes (Psalm 85,11; Psalm 138,2; Sprüche 14,22)
* Freundlichkeit Gottes (Psalm 106,1; Psalm 107,1; Psalm 119,1; Psalm 136,1; Jeremia 33,11)
* Sanftmut (2. Kor. 10,1)
* Wundertaten Gottes (Psalm 106,7; Psalm 107,8+15+21+31; Psalm 136,4)
* Schöpfung mit Weisheit (Psalm 136,5-9)
* Bund mit seinem Volk (Psalm 106,45)
* Des Weiteren wird sie so beschrieben:
* Sie gibt Bestand für Königtümer (Psalm 21,8)
* Sie reicht so weit der Himmel ist (Psalm 36,6 + 57,11)
* Sie gibt Trost (Psalm 69,17)
* Sie leitet zur Buße (Römer 2,4b)
Nach Psalm 26,3 wird die Güte Gottes aber erst beim „wandeln in der Wahrheit“ richtig erkannt (Psalm 26,3).
Wenngleich die Güte Gottes als (für das irdische Leben) „immer während“ bzw. „unveränderlich“ gepriesen wird, so sieht man doch an diesen Merkmalen, dass sich dies (im Gegensatz zur Gnade Gottes, die bis zum Zugang zum Himmel und darüber hinaus reicht) vor allem diesseits bezogen auswirkt und solches somit letztlich vergänglich ist. Dies wird in Jesaja 40,6-7 besonders deutlich gesagt: Alle Güte Gottes ist wie eine Blume auf dem Feld die einmal verwelkt. (Die Güte Gottes, die sich aber in Gnade und Barmherzigkeit äußert, ist in der Tat aber ewig!)
Wir prüfen uns: Wandel ich in der Wahrheit und erkenne wirklich umfassend und in die Tiefe gehend Gottes unfassbare Güte? Wie danke ich Gott dafür?

Wem gilt Gottes Güte?

>> Antwort: Nach Psalm 145,9 ist Gott grundsätzlich mal allen Menschen gegenüber gütig. In Psalm 32,10 wird aber auch zwischen dem Gottlosen und seinen Plagen, und einem Menschen der auf Gott hofft und Gottes Güte empfängt, unterschieden. Somit gilt Gottes Güte in besonderer Weise gerade den Gotteskindern.
In Römer 11,22 wird sowohl die Güte Gottes, als auch umgekehrt der Ernst wieder abzufallen und „abgehauen“ zu werden, erwähnt! Dies erinnert wiederum an Joh. 15, wo Jesus klarstellt, dass man sehr wohl äußerlich ein „normales Gewächs“ sein kann – aber bei Fruchtlosigkeit trotzdem abgehauen wird! Man kann somit die rechte Lehre haben, äußerlich fromm sein und sogar fromme Taten tun, aber nach Matth. 7,21-23 trotzdem verdammt werden!
Auch in weiteren Aussagen der Bibel wird in dem Zusammenhang gewarnt, nicht leichtfertig zu handeln, weil Gottes Güte sehr wohl auch seine Grenzen hat!
Weitere Bedingungen um Gottes Güte zu erlangen sind:
* Gottesfurcht (Psalm 31,20; Psalm 33,18; Psalm 147,11)
* auf Gott hoffen (Psalm 33,22)
* Gott kennen bzw. Gemeinschaft mit Gott haben (Psalm 36,11)
* auf Gutes bedacht sein (Sprüche 14,22)
Trotzdem schenkt Gott aber sogar Tyrannen – aber nur eine zeitlang(!) - seine Güte (Psalm 52,3). Dies hat aber den Zweck, ihnen eine Umkehr zu ermöglichen (Römer 2,4)!
Wir prüfen uns: Kann mich Gott mit Seiner Güte überschütten – oder mangelt es mir an Gottesfurcht, Glauben und einem wahren Gebetsleben bzw. Gemeinschaft mit Gott?

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Gottes Güte und unserem Glauben?

>> Antwort: Gott hat seinen Kindern viele Verheißungen gegeben. Jedes wahre Gotteskind kann und soll sogar(!) Gottes Verheißungen aufgreifen und vertrauensvoll, „glaubensstark“ (Psalm 27,13) und anhaltend damit im Gebet vor Gott treten. Dies kommt besonders klar in Jesu Gleichnis von der bittenden Witwe zum Ausdruck (Lukas 18,1-8).
Einige Gebete, die wir in der Bibel finden, greifen Gottes Güte auf und bitten „um Gottes Güte willen“ um Hilfe bzw. Gebetserhörung (z.B. Psalm 6,5 + 17,7 + 31,17 + 44,27 + 52,10 + 69,14 + 86,5). Dies geht bis ins ringende Gebet, welches Gott vorhält, dass seine (ewig gültige) Verheißung sonst ein Ende hätte (Psalm 77,9) und Gott ansonsten wortbrüchig wäre!
Wir prüfen uns: Habe ich wirklichen, wahren Glauben, der alles von Gott (sofern biblisch und nach Gottes Willen) erwartet? Erflehe ich in diesem Glauben Gottes Güte für mich und vor allem meine Mitmenschen? Ist es mir auch wichtig Mitmenschen Gütigkeit zu erzeigen?

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Güte und Barmherzigkeit?

>> Antwort: Gottes Güte wird sehr häufig zusammen mit Gottes Barmherzigkeit (und Gnade) erwähnt (Psalm 25,6 + 40,12 + 86,15 + 103,8 + 145,8-9; Joel 2,13; Jona 4,2; Neh. 9,17), wobei teilweise sogar von einer „ewig währenden“ Barmherzigkeit die Rede ist (2. Chronik 5,13 + 7,3; Esra 3,11).
In Jeremia 31,3 wird der Zusammenhang angesprochen: Dort spricht Gott von seiner Liebe, die seine Güte tätig werden ließ, indem er sein Volk zu sich zog. Da Gott aber absolut heilig ist, musste Gott wegen der Sünde neben der Gütigkeit außerdem gnädig (unverdienter Schuldenerlass – sofern wir durch Buße und Bekehrung dies Geschenk annehmen; Markus 1,4; Apg. 2,38) und barmherzig (unerschöpfliche helfende Liebe ohne jede Gegenleistung) sein (Psalm 25,7 + 51,3; Eph. 2,7; Psalm 51,3; Klagelieder 3,32).
Auch wir sind aufgerufen Gnade, Barmherzigkeit und Güte zu zeigen, wie Jesus mit den Worten aussagte: Liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht ohne Gegenleistung zu erhoffen (Lukas 6,35)!
Wir prüfen uns: Geht es mir um das eigene Wohl, oder kann mir Gottes Geist die (innere und äußere) Not der Mitmenschen aufs Herz legen, denen ich ohne Gegenleistung zu erwarten Güte und Barmherzigkeit zuteil werden lasse?

In welcher Hinsicht wird Gütigkeit von uns erwartet?

>> Antwort: Gütigkeit gehört zu den geistlichen Früchten die Gott bei uns sucht, die sich in verschiedenen Handlungen zeigt:
* Verständnis zeigen und auf die Bedürfnisse von Mitmenschen eingehen (2. Chr. 10,7)
* Vom eigenen Besitz etwas an Arme abgeben (Sprüche 22,9)
* Zeit für Mitmenschen opfern und somit z.B. auch geduldig zuhören (Apg. 24,4)
* Belehrende, weise Worte geben (Sprüche 31,26)
usw.
Bemerkenswert ist, was Sprüche 20,6 sagt: Dass es viele Menschen gibt, die ihre eigene Gütigkeit herausstellen und rühmen – es aber gleichzeitig an Zuverlässigkeit mangelt. Wahre Gütigkeit ist somit keine alleinige Frucht, sondern kommt letztlich immer nur zusammen mit anderen geistlichen Früchten vor.
Wir prüfen uns: Was bin ich bereit für meine (Not leidenden) Mitmenschen zu tun?

Welcher Segen liegt auf Gütigkeit?

>> Antwort: Schon ein alter Spruch des Volksmundes kennt es: „Geben ist seliger denn nehmen“, denn neben dem Wohlwollen (Matth. 25,40) und somit auch Segen Gottes werden gütige Menschen (die zudem ihre Gütigkeit nicht an die „große Glocke hängen“; Matth. 6,3) auch von Mitmenschen wertgeschätzt (Römer 15,14, Sprüche 21,21). Das verwundert auch nicht, da sie einen klaren Vorteil dadurch erlangen, denn Gütigkeit hat mit „gutes Tun“ und „Geben“ zu tun, was gerne angenommen wird (siehe auch Sozialverbände).
In Sprüche 19,22 heißt es, dass ein gütiger Mensch der Liebe wert ist und Sprüche 20,28 spricht vom Thronerhalt eines Königs durch Güte. Sprüche 16,6 spricht sogar davon, dass durch Güte Missetaten gesühnt werden können.
Wir prüfen uns: Erlebe ich den Segen, der auf Gütigkeit liegt – oder bin ich gar nicht wirklich „gütig“?

Darf „Gütigkeit“ sichtbar vor Mitmenschen geübt werden?

>> Antwort: Mehrfach fordert Gottes Wort dazu auf, gütig zu sein (1. Tim. 3,3; Titus 1,8 + 2,5 + 3,2; Jakobus 3,17; Sacharja 7,9). Wie Philipper 4,5 zeigt, darf Güte zwar „sichtbar“ sein (teilweise ist dies auch nicht vermeidbar), jedoch zeigt der vorangehende und nachfolgende Vers klar: hier geht es um Güte aus der Freude am Heiland heraus sowie einem Vertrauen auf Gottes Hilfe (wenn man z.B. gütig anderen hilft ohne selbst ausreichend Besitz zu haben). Gütigkeit um von Menschen Anerkennung zu bekommen ist hingegen klar verboten! Dies wird besonders in Jesu Worten deutlich, dass die linke Hand nicht wissen darf was die rechte Hand tut (Matth. 6,2-3)!
Wir prüfen uns: Ist meine Gütigkeit „echt“ und ist es mir entsprechend eine Selbstverständlichkeit, dass meine Wohltaten nicht publik werden und möglichst niemand etwas davon erfährt?


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