Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 19.03.2024
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Rat und Weisung an die Gemeinde

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5. Rat und Weisung an die Gemeinde


Judas wendet sich an die Gemeinde
Hintergrundinformationen

Spaltungen (V. 19): Schon damals gab es zwei Bewegungen: Gnosis = Erkenntnis und pistis = Glauben. Die Gnostiker wollten durch neue Weltanschauungssysteme alles erklären. Diese Lehre ist in ähnlicher, verstärkter Form auch heute anzutreffen. Vor allem in theologischen Schulen und somit vielfach in Kirchen ist die „Liberalität“ (Bibelkritik) sehr verbreitet und untergräbt und verdrängt die Autorität Gottes und seines Wortes und stellt eigene „Erkenntnisse“ an dessen statt.
reißt aus dem Feuer (V. 22): siehe auch Sacharja 3,1-2
Gewand, das befleckt ist (V. 23): siehe auch Sacharja 3,3-4

Text:    

Fragen & Gesprächsimpulse


Warum sollen sich die Leser 'erinnern'? (V. 17)

>> Antwort: Grundsätzlich ist das 'erinnern' eine große Hilfe (sieh auch Vers 5), wenn man z.B. konkrete, positive Vorbilder hat, die damit im Zusammenhang stehen und von deren Worten wie auch Lebenswandel man lernen kann. Aber auch der Heilige Geist „erinnert“ an Jesu Worte (Johannes 14.26)! Hier im Judasbrief ist das Erinnern zudem besonders wichtig, weil neue Strömungen in die Gemeinden einbrechen. Hier helfen keine „neuen“ Erkenntnisse, sondern die Rückbesinnung (Erinnerung!) auf die bereits akzeptierten, geistlichen Grundwahrheiten (siehe Vers 5: „ein für allemal wissen“). Nur wenn man sich wieder neu auf den „alten“ Glaubensgrund (also das Wort Gottes) stellt, ist man zur Abwehr fähig!

An wessen Worte sollen sich die Leser erinnern? (V. 17)

>> Antwort: Zunächst an die der Apostel, also Worte von 'Menschen'. Jedoch ist eines wichtig: Die Apostel standen im nachweisbaren engen Kontakt mit Jesus Christus, wurden von Jesus selbst auserwählt(!) und ausgesandt (Matth. 10,5-15) und sind somit glaubwürdig! Leider werden in der Christenheit heute kaum mehr die „Geister geprüft“ (1. Joh. 4,1), ob es wirklich Gottes Geist sein kann, der hinter einem Lehrer oder „Propheten“ steht. Vielfach wird alles was sich christlich nennt akzeptiert! Es ist somit nicht verwunderlich, dass es vielerorts geistlich bergab geht.

Was wird gerade in der 'letzten Zeit' sein? (V. 18)

>> Antwort: Spötter ohne jede Gottesfurcht, die so leben wie sie es wollen, wobei sie regelrecht riebgesteuert sind (z.B. Homosexuelle). Die Statistik besagt, dass der Atheismus in der heutigen Zeit stark zunimmt. Grund mag die „Evolutionstheorie“ sein, aber sicher auch der Einfluss der franz. Revolution, wo die Vernunft bzw. „der Mensch“ (wie beim Turmbau zu Babel) zum Gott erhoben wurde. Wenn man selbst alles „besser weiß“ (Römer 1,22) und „es keinen Gott gibt“, dann ist der nächste Schritt, über den christlichen Glauben zu spotten. Erschreckend ist aber, dass gerade innerhalb der Gemeinde nun auch solche „Spötter“ zu finden sind! Sicherlich hat auch die so genannte „Bibelkritik“ bzw. der „geistliche Liberalismus“ damit zu tun, weil diese Irrlehrer Gottes heiliges Wort als unglaubwürdig hinstellen und damit gegen Gott selbst gehen und sich selbst somit das Urteil sprechen!

Was bewirken diese 'Begierden gesteuerten' Menschen? (V. 18-19)

>> Antwort: Sie bewirken Spaltungen! Auch dies ist ein weiterer Anhaltspunkt dafür, dass wir jetzt in der „letzten Zeit“ leben: So werden innerhalb ein und derselben Kirche in einigen Gemeinden Homosexuelle gesegnet (entgegen Gottes klarem Gebot) – und in bibeltreueren Kirchengemeinden hingegen wird dies abgelehnt und verurteilt bis dahin, dass Pfarrer und Mitglieder aus der Kirche aus Gewissensgründen austreten müssen (oder rausgedrängt werden).

Was kennzeichnet die Menschen, die Spaltungen verursachen? (V. 19)

>> Antwort: Ihre Gesinnung ist nicht geistlich und es fehlt an allem: Demut, Gottesfurcht, wirkliche Nächstenliebe (entsprechend auch die Feindesliebe), Opferbereitschaft und Hingabe an Jesus. Die Ursache ist, dass sie gar kein Gotteskind sind und nicht den Heiligen Geist haben (Römer 8,14). Jesus sagte deshalb als Erkennungszeichen, dass man sie an den Früchten erkennen kann (Matth. 7,20), die hier absolut fehlen. Das gefährliche: Sie propagieren ein „höheres, freieres“ Christentum (V. 18) und stellen das apostolische Denken (bzw. Gottes Wort als Grundlage zu nehmen) als rückständig und „fundamentalistisch“ dar. Damals waren es vor allem die so genannten „Pneumatiker“ = „Geisterfüllten“, die in ihrem Hochmut vorgaben aus dem Geist zu leben und frei von der „engen Moral“ zu sein und sich daher den sündigen Trieben hingeben zu dürfen glaubten. Judas zeigt hier aber gerade auf, dass sie den Geist eben NICHT haben, zumal die Früchte des Geistes wie Demut und Keuschheit nicht nur fehlen sondern im Gegenteil Hochmut und triebhaftes Leben diese Menschen kennzeichnet!

Wie soll sich die Gemeinde im Glauben 'erbauen'? (V. 20)

>> Antwort: In 1. Petrus 2,5 wird ein 'geistliches Haus' beschrieben, welches aus „lebendigen Steinen“ (Christen) mit dem Ecksteine (Grundstein) Jesus Christus (1. Kor. 3,11; Eph. 2,20) besteht und auf dem Fundament des Glaubens an Gott und sein Wort gegründet und erbaut ist. Letztlich hat jeder Christ SEINE Aufgabe, die er treu an SEINEM PLATZ erfüllen muss. Verlässt er diesen Platz (z.B. durch Spaltungen) oder ist untreu, kann sogar im schlimmsten Fall das ganze Gebäude zusammenstürzen! Hier sollte sich jeder Christ fragen: WO ist MEIN Platz, wo Gott mich haben will?

Warum betont Judas, dass der Glaube 'allerheiligst' ist? (V. 20)

>> Antwort: Es geht um Gott selbst, der 'alleine heilig' ist (Off. 15,4) bzw. 'niemand ist heilig wie Gott' (1. Sam. 2,2). Daher ist der wahre Glaube an IHN auch ein heiliger Glaube, der vor allem auch die „heilige Schrift“ bzw. die Botschaft vom 'heiligen Gott' einschließt und Grundlage des Glaubens sein muss. Gerade dieses HEILIGE und somit UNANTASTBARE(!) GlaubensFUNDAMENT wird aber durch die erwähnten Irrlehrer zerstört, weil sie eigene Erkenntnisse (z.T. auch aus anderen Religionen einfließend) hinzunehmen oder durch Bibelkritik Gott und sein Wort als Autorität untergraben.

Wie sieht ein 'beten im heiligen Geist' aus? (V. 20)

>> Antwort: Das Gebet ist grundsätzlich etwas 'geistliches' in der wir aus der irdischen Welt heraus Kontakt zu Gott in der geistlichen Welt aufnehmen. Das Gebet muss daher 'im Geist' mit aufrichtigem und hingegebenem/demütigen Herzen erfolgen (Joh. 4,23-24), wobei der Geist den Beter 'mit Seufzen vertritt' (Römer 8,26) – es kommt also NICHT auf schöne Worte sondern die Herzenshaltung an! Beten ist zudem neben dem Reden ein Hören auf Gottes Reden – ja, der wahre Beter betet nach Gottes Willen, so wie es der heilige Geist zeigt! Das Judas als einzige 'Tätigkeit' zum Bau des Gemeinde / des Reiches Gottes das Gebet erwähnt unterstreicht zudem die Bedeutung und Wichtigkeit des gemeinsamen Gebets bzw. der Fürbitte (siehe auch Sacharja 12,10), in der ein Christ für den anderen im Gebet vor Gott ringt und einsteht und somit auch Einheit und Nächstenliebe praktiziert (im Gegensatz zu den Spaltung verursachenden Irrlehrern)!

Wie 'erhält' man sich in der Liebe Gottes? (V. 21)

>> Antwort: Nach Eph. 5,6 kommt der Zorn Gottes auf die zum Ungehorsam verführten Menschen. Es geht also um Gehorsam Gott gegenüber, entsprechend Gottes Wort (Bibel), um Gottes Wohlgefallen zu haben. Auch Jesus sagt in Joh. 15,10, dass man in Gottes Liebe bleibt, wenn man Seine Gebote hält! Somit ist Treue und Gehorsam die Bedingung, in Gottes Liebe zu bleiben.

Auf was sollen Christen warten? (V. 21)

>> Antwort: Wahre Christen haben hier auf Erden meist Trübsal bis hin zu Verfolgungen um ihres Glaubens willen zu erleiden (2. Tim. 3,12). Ihre Heimat ist nicht hier sondern im Himmel (Phil. 3,20; 2. Petrus 3,13)! Daher warten sie auf das ewige Leben in der Herrlichkeit im Himmel (und schauen nicht wie Irrlehrer nur auf hiesige „Erfolge“ und rühmen sich womöglich noch damit). Gleichzeitig ist es aber alleine Gottes unverdiente Gnade und Barmherzigkeit, wenn Er Menschen erlöst und im Himmel aufnehmen wird, daher spricht Judas auch von der „Barmherzigkeit Jesu“.

Wie sieht das 'erbarmen' gegenüber Zweiflern aus? (V. 22)

>> Antwort: Jeder Christ wird angefochten und kommt mehr oder weniger ins Zweifeln. So wie kein Mensch ohne Gottes Gnade und Barmherzigkeit selig werden kann, so soll man auch nicht auf andere zweifelnde Christen herabschauen, sondern ihnen helfen und Verständnis für sie haben. Man soll sich also ihrer erbarmen und ihnen zu einem festen Wurzelwerk im Glauben auf Gottes Wort gegründet verhelfen (Fürbitte, Unterweisung, Seelsorge, Mitarbeit ermöglichen um auch selbst Glaubenserfahrungen machen zu können etc.).

Aus welchem Feuer soll gerettet werden? (V. 23)

>> Antwort: Hier geht es um Christen, die zunächst aus dem „Feuer der Anfechtung“ gerettet werden sollen. „Der Sünde Sold ist der Tod“ (Römer 6,23) sagt Gottes Wort. Aus Zweifel (Vers 22), aber natürlich auch Anfechtungen wie Fleischeslust etc. kann entsprechend eine Zuwendung zu der, dem 'höllischen Feuer' zugehenden (1. Kor. 3,13) Welt werden. Solch angefochtenen Geschwistern soll man helfen auf dem schmalen Weg zu bleiben bzw. dahin zurück zu finden, indem man ihnen zu einem geheiligten Lebenswandel und Gehorsam gegenüber Gottes Wort verhilft (Fürbitte, Unterweisung, Ermahnung etc.). Feuer steht aber auch für den Heiligen Geist (Pfingsten, Apg. 2,3), wobei es aber auch 'falsches Feuer' gibt (3. Mose 10,1-2). Aus Bewegungen mit einem falschen Geist sollen ebenfalls Geschwister gerettet werden.

Was ist mit 'in Furcht erbarmen' gemeint? (V. 23)

>> Antwort: Hier ist offenbar eine Gruppe gemeint, die die Welt liebt (vielleicht dabei sogar „etwas fromm“ ist). Zum einen soll man sich über diese, auf sündigen Abwegen befindlichen Menschen erbarmen und sie zur wahren Nachfolge Jesu (zurück) zu führen versuchen. Gleichzeitig soll man aber auch vorsichtig sein, damit Fleischeslust etc., mit der man zu tun bekommt, nicht einem selbst zum Fallstrick wird bzw. zu einer zu starken Versuchung! Daher spricht Jakobus davon, dass man das durch Sünden befleckte Äußere („befleckte Gewand“) hassen soll! Also: Sünde hassen, aber Sünder lieben!

Welche Parallelen finden sich hier zu Jesu Gleichnis (V. 21-22 / Matth. 13,3-8 + 18-23)?

>> Antwort: 1) Zweifler (V. 22): 'auf felsigem Boden' bzw. ihnen fehlen feste Glaubenswurzeln, daher werden sie schnell durch äußere Umstände umgeworfen. Ihnen soll man voller Erbarmen durch Unterweisung, Seelsorge und Fürbitte zu einem festen Glaubensfundament verhelfen. 2) Aus dem Feuer zu Rettende (V. 23): 'Unter Dornen' bzw. Geld und weltliche Dinge ersticken das Wort. Sie sollen ermahnt und gelehrt werden. 3) Sündenbefleckte Menschen (V. 23): 'Auf dem Weg' (man kann auch vom 'breiten Weg' sprechen – Matth. 7,13) bzw. sie verstehen gar nicht um was es geht. Hier soll man vorsichtig sein und aufpassen nicht selbst verführt bzw. in Sünde gezogen zu werden und nur mit Vorsicht Umgang mit ihnen haben sowie den Heilsweg zeigen.

 

Die persönliche Frage:

Ist mein Glaube alleine auf Gottes Wort (dem allerheiligste Glauben) gegründet - oder haben 'moderne' Lehren Einzug in mein Herz gehalten?


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