Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 29.03.2024
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Nicht verurteilen

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Nicht verurteilen



Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden. Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge?

Matthäus 7,1–3

Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.

Römer 15, 7


Verschiedene Ereignisse in den vergangenen Tagen, schärften meinen Blick dafür, dass auch ich Menschen allzu oft insgeheim, gern mit Titeln wie „Spinner“, „Pflaumenaugust“, „dumme Tussi“ und was da so mehr ist, belege.

Ich kann sicher von ausgehen, dass ich in diesem Punkt keine Ausnahme bin, sondern von meinen Mitmenschen ebenso oft und schnell mit derartigen „Wertungen“ bedacht werde. Das macht es mir leichter, darüber zu sprechen.

Denke ich in Ruhe darüber nach, bekomme ich eine Ahnung davon, wie finster das menschliche Herz ist, das, als erste Reaktion, nur destruktiv und abwertend empfinden kann.

Wie klar und zutreffend ist da doch das biblische Menschbild vom Sünder, wo es heißt, dass das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens böse von Jugend auf ist. Paulus vertieft das im Römerbrief in dem er schreibt dass „da keiner ist, der gerecht ist“, „dass sie allesamt abgewichen und verdorben sind“ und dass „auf ihren Wegen (denen der Menschen) lauter Schaden und Jammer ist und sie den Weg des Friedens nicht kennen“.

So ist das sachliche Urteil des göttlichen Wortes über uns, das im krassen Gegensatz zu dem Urteil steht, dass wir uns über uns selbst machen und das meist positiv ausfällt. Es steht schlimm um uns!

Unsere Lage wäre hoffnungslos, wenn Paulus im gleichen Atemzug nicht sofort auf die Rechtfertigung aus dem Glauben hinweisen würde, wo uns, trotz unserer, in Gottes Augen tödlichen Defizite, Vergebung angeboten wird, wo wir begnadigt und gerecht gesprochen werden, sofern wir unsere Schuld bekennen und das Schuld- und Sühneopfer Jesu Christi und seine Auferstehung, als für uns geschehen, im Glauben bejahen und annehmen.

Das ist ein Wort zum Leben!

Kann ich nun so weitermachen wie bisher? Ich denke nicht! Wir sollen danach streben unserem Herrn und Heiland Jesus Christus immer ähnlicher zu werden und dazu, trotz aller unausbleiblichen Rückschläge, in seiner Schule bleiben.

Ob unser Schöpfer, ob unser Herr und Heiland, wohl solche Wertungen, wie wir sie gerne über andere abgeben, auch über uns abgibt? Das ganz gewiss nicht! Jesus sucht das Verlorene, will verbinden, heilen und ganz machen. Er steht zu uns in einem Arzt - Patienten – Verhältnis. Und da geht es um Hilfe nicht ums Verurteilen. Das sollte auch unser Denken und Handeln bestimmen!

Das Wort Gottes warnt uns allerdings und macht verschiedentlich klar, dass wir, auch durchs „Verurteilen“, den Zorn Gottes auf uns ziehen, was dann endgültig tödlich wäre, wenn wir hier einmal mit unvergebener Schuld, vor Gott hintreten müssten.

Deshalb wollen wir die Worte unseres Herrn nicht nur beherzigen, sondern uns auch gegenseitig in Liebe und Geduld annehmen und zu allererst die guten und positiven Seiten an unseren Glaubensgeschwistern und auch unseren Mitmenschen sehen, die wir so für Jesus gewinnen können


Jesus nimmt die Sünder an.
Saget doch dies Trostwort allen,
welche von der rechten Bahn
auf verkehrten Weg verfallen.
Hier ist, was sie retten kann:
Jesus nimmt die Sünder an.

Keiner Gnade sind wir wert;
doch hat er in seinem Worte
eidlich sich dazu erklärt.
Sehet nur, die Gnadenpforte
ist hier völlig aufgetan:
Jesus nimmt die Sünder an.

Wenn ein Schaf verloren ist,
suchet es ein treuer Hirte;
Jesus, der uns nie vergisst,
suchet treulich das Verirrte,
dass es nicht verderben kann:
Jesus nimmt die Sünder an


(Lied 'Jesus nimmt die Sünder an', Autor: Erdmann Neumeister, 1718)




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