Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 19.04.2024
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Gegensätzliche Haltungen

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Gegensätzliche Haltungen



Aber wer glaubt dem, was uns verkündet wurde, und wem ist der Arm des HERRN offenbart?

Jesaja 53,1

Und eine gottesfürchtige Frau mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; der tat der Herr das Herz auf, so dass sie darauf achthatte, was von Paulus geredet wurde.

Apostelgeschichte 16, 14


Zwei Gegensätze, wie sie schärfer nicht sein können: Die Klage des Propheten Jesaja, die auch Jesus später wiederholt und dann die gottesfürchtige Lydia, die auf das hörte, was im Namen Gottes gesagt wurde. Beides wiederholt sich und wird sich wiederholen, bis der Herr wiederkommt.

Wir haben es hier mit zwei unterschiedlichen Grundhaltungen zu tun:

Da sind die einen, die sich intelligent und kritisch dünken, die sich mit Gott auf eine Stufe stellen und mit ihren menschlichen Maßstäben daran gehen, darüber zu befinden, ob es Gott überhaupt geben kann um danach das beurteilen, was sein Wort sagt, um dieses dann als „Unsinn“ abzutun.

Das ist die Ursünde schlechthin! Man fragt nicht nach Gott, tut was man für richtig hält und wenn man schon „religiös“ ist, dann nimmt man sein Wort nicht ernst, sondern nur das zu Kenntnis, was den eigenen Vorstellungen entspricht um das Wort Gottes anschließend dementsprechend hinzubiegen.

Jeder, der mit dem Wort Gottes Umgang hat und der versucht seinen Mitmenschen die Grundzüge des christlichen Glaubens zu vermitteln, wird so mit einer Unmenge von „Argumenten“ und Zweifeln konfrontiert, die letztlich alle dem Unglauben entspringen.

Als Gegenstück haben wir hier die Gestalt der Lydia, die es auch weiterhin, bis in unsere Tage, gibt. Eine Geschichte, die mich immer wieder sehr beeindruckt. Die Lydia wird als gottesfürchtig geschildert. Sie muss demnach eine Herzenshaltung gehabt haben, die um ihre eigene Begrenztheit wusste und die mit Gott rechnete, der alle unsere Vorstellungen unendlich übersteigt.

Ich könnte mir vorstellen, dass Paulus, zu den Frauen, die am Sabbat am Fluss zusammenkamen, wie die Apostelgeschichte berichtet, eine Menge „Unsinn“ redete. So wird er vom Leiden und Sterben Jesus Christi und seiner Auferstehung und von der Rechtfertigung allein aus dem Glauben gesprochen haben.

Die Lydia tat das aber nicht als „Unsinn“ ab, sondern kam zum Glauben an den Herrn Jesus Christus. Dass sie als Purpurhändlerin eine lebenstüchtige, energische und wohlhabende Frau war – heute würde man sie vielleicht als „Powerfrau“ bezeichnen - war kein Hindernis um zum Glauben zu kommen.

Der heutige Vers nennt zwei Gründe für den Glauben der Lydia: Einmal hörte sie zu und dann tat ihr Gott das Herz auf, dass sie Acht auf das hatte, was gesagt wurde. Sie hörte also sehr genau hin.

Der Glaube fängt damit mit dem Hören an. Eigentlich auch logisch. Wie soll man auch glauben, wenn man nicht zuvor gehört hat, um was es geht. Paulus sagt deshalb an anderer Stelle: So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi (Römer 10,17).

Das nächste ist dann, dass Gott das Herz der Menschen öffnet, damit sie sich entscheiden können. Hier zeigt sich, dass zum Glauben Gott und Menschen zusammenwirken müssen. Als Christen können wir deshalb nur den Samen des Wortes Gottes ausstreuen, alles andere muss Gott wirken.

Viele Fragen müssen wir unbeantwortet lassen. So die Frage, woher die Bereitschaft zum Hören kommt und warum die einen spüren, dass ihnen, trotz materiellem Wohlergehen, Entscheidendes fehlt und die anderen das negieren. Wir wissen auch nicht, wie viele Frauen damals am Fluss versammelt waren und wie diese die Botschaft aufnahmen.

Wir können deshalb nur säen und Gott bitten das er Frucht wirkt und das wollen wir tun.


Such', wer da will, ein ander Ziel,
Die Seligkeit zu finden;
Mein Herz allein bedacht soll sein,
Auf Christum sich zu gründen.
Sein Wort ist wahr, sein Werk ist klar,
Sein heil'ger Mund hat Kraft und Grund,
All' Feind' zu überwinden.

Such', wer da will, Nothelfer viel,
Die uns doch nichts erworben;
Hier ist der Mann, der helfen kann,
Bei dem nie was verdorben!
Uns wird das Heil durch ihn zuteil,
Und macht gerecht der treue Knecht,
Der für uns ist gestorben.

Ach sucht doch den, lasst alles stehn,
Die ihr das Heil begehret!
Er ist der Herr und keiner mehr,
Der euch das Heil gewähret.
Such ihn all' Stund' von Herzensgrund,
Such ihn allein, denn wohl wird sein
Dem, der ihn herzlich ehret.


(Lied 'Such', wer da will, ein ander Ziel', Autor: Georg Weissel 1623)




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