Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 28.03.2024
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Wann ist man Christ?

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Wann ist man ein Christ?


"Ich glaube an Jesus Christus, gehe in die Kirche und tu viel gute Taten! Ich bin also ein guter Christ", so hört man es schon mal. Wann ist man ein Christ? Andere gehören vielleicht zu einer christlichen Partei oder sind getauft und kirchlich verheiratet, und sehen sich daher als Christen mit der klaren Erwartungshaltung, einmal im Himmel aufgenommen zu werden.
Ist dem so? Wann ist man ein Christ?

John Wesley, einer der großen Erweckungsprediger Englands, kam als junger Mann zum Glauben an Jesus Christus und leitete sogar einen so genannten "Heiligen Club". Als aber sein Vater auf dem Sterbebett zu John Wesley vom "Zeugnis des Geistes" sprach, musste John Wesley innerlich zugeben, dass ihm dies noch fremd war. Erst später bekam er dieses Zeugnis. Was meinte der Vater damit?
Die Bibel gibt einen Anhaltspunkt dazu, wer ein Kind Gottes ist:

Derselbe Geist gibt Zeugnis unserem Geist, daß wir Kinder Gottes sind.

Römer 8,16 (Luther 1912)
Habe ich dieses Zeugnis? Bin ich ein Kind Gottes?
Zwei Verse vorher wird sogar davon gesprochen, daß Gottes Geist uns nicht nur die Gotteskindschaft bezeugt, sondern einen regelrecht antreibt. Als Gottes Kind erleben wir Gott und sein Reden also ganz offensichtlich ähnlich wie ein Kind seinen natürlichen Vater erlebt!

Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.

Römer 8,14

Viele Menschen "glauben" etwas und basteln sich sogar eine eigene "Religion" zurecht - aber sie untersuchen nicht, ob es überhaupt funktioniert bzw. Gott dies bestätigt. Das nicht jeder der sich einbildet ein "guter Christ" zu sein, auch vor Gott ein gültiger Christ ist, sagt Jesus in sehr scharfen und warnenden Worten:

Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie erkannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!

Matth. 7,21-23
Es ist also ohne Zweifel so, dass Kirchenzugehörigkeit, fromme Aktivitäten und ein "sich selbst als Christ sehen" nicht maßgeblich sind. Das Urteil, wer ein Christ in Gottes Augen ist, steht alleine Gott zu - und ER wird es einst beurteilen - nicht wir, Pfarrer, Prediger, Familienangehörige, Kollegen oder sonst jemand!

Was ist aber die Kernbedingung, um ein Kind Gottes zu sein? Wann bekommt man dieses "Zeugnis des Heiligen Geistes"?
Gott hat uns zu seinem Bilde geschaffen, um mit uns in enger Gemeinschaft zu leben. Jesu Worte beinhalten hier ein Wort, das extrem oft in der Bibel verwendet wird und ein Schlüsselwort - vor allem vom Lebenssinn her gesehen - ist: "Erkennen".

Aber Samuel hatte den HERRN noch nicht erkannt, und des HERRN Wort war ihm noch nicht offenbart.

1. Samuel 3,7

Wenn ihr mich (Jesus) erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Und von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.

Joh. 14,7

Und wie sie es für nichts geachtet haben, Gott zu erkennen, hat sie Gott dahingegeben in verkehrten Sinn, sodass sie tun, was nicht recht ist,

Römer 1,28

Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin.

1. Kor. 13,12

Wir sind von Gott, und wer Gott erkennt, der hört uns; wer nicht von Gott ist, der hört uns nicht. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums.

1. Joh. 4,6

Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns den Sinn dafür gegeben hat, dass wir den Wahrhaftigen erkennen.

1. Joh. 5,20

Was bedeutet dieses "Erkennen"?
Schon ganz am Anfang der Bibel wird dieses Wort erklärt:

Und Adam erkannte seine Frau Eva, und sie ward schwanger und gebar den Kain und sprach: Ich habe einen Mann gewonnen mit Hilfe des HERRN.

1. Mose 4,1
Hier ist also die engste Gemeinschaft gemeint. Mann und Frau werden sexuell eins. Enger geht es körperlich gesehen nicht, und auch psychisch wird man dadurch (solange es nicht nur reine Fleischeslust in der Sünde ist), enger zusammen geführt. Mediziner sprechen davon, dass bei der sexuellen Vereinigung von Mann und Frau ein so genanntes "Treuehormon" im Körper produziert wird. Hier sehen wir auch mit welcher Bedeutung Gott die Sexualität geschaffen hat. Es geht also nicht nur um das Kinder zeugen, sondern auch um die Ehe zu festigen.
Genauso wir in der Ehe Mann und Frau die engste, harmonischste Beziehung zueinander haben sollen, so will Gott mit uns solch innige Beziehung haben.
Die Bibel sagt:

Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Joh. 4,24
Hier erklärt sich auch das "Zeugnis des Geistes": Wir sollen in einer engen, geistlichen Beziehung zu Gott zu leben. Sein Geist hat somit einen engen Kontakt zu unserem Geist.

Doch wie stellt man solch einen geistlichen Kontakt zu Gott her?

Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben,

Joh. 1,12
Was meint die Bibel aber nun mit "Jesus Christus aufnehmen"?
Schauen wir uns mal folgenden Vers im letzten Buch der Bibel an:

Welche ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße! Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.

Off. 3,19-20
Hier spricht Jesus davon, dass wir zu aller erst Buße tun müssen. Mit der Buße fängt es also immer an. Ist dies geschehen, sollen wir Jesus unsere Herzenstür auftun, damit er in unser Leben eintreten kann. Sobald das geschehen ist fängt die enge Gemeinschaft mit Jesus an. (Auch heute ist gemeinsames Essen eine Form von Gemeinschaft und Kontakt. Die Bibel erwähnt es oft in dem Zusammenhang - sogar soll es so im Himmel einmal dazugehören!)

Was ist aber Buße?
Bei Johannes dem Täufer war es die Kernaussage seiner Predigten:

und sprach: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!

Matth. 3,2
Die erste Predigt Jesu ging um die Buße:

Seit der Zeit fing Jesus an zu predigen: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!

Matth. 4,17
Petrus fing damit an zu predigen:

Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.

Apg. 2,38

So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden,

Apg 3,19
Aber schon zur Zeit von Mose befahl Gott:

und soll als Buße für diese seine Sünde, die er getan hat, dem HERRN darbringen von der Herde ein Muttertier, Schaf oder Ziege, zum Sündopfer, dass der Priester die Sühnung für ihn vollziehe wegen seiner Sünde.

3. Mose 5,6
In den Sendschreiben spricht Jesus oft davon:

So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, werde ich über dich kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte - wenn du nicht Buße tust.

Offb. 2,5

Tue Buße; wenn aber nicht, so werde ich bald über dich kommen und gegen sie streiten mit dem Schwert meines Mundes.

Offb. 2,16

Und ich habe ihr Zeit gegeben, Buße zu tun, und sie will sich nicht bekehren von ihrer Hurerei.

Offb. 2,21
Wie wir sehen, bedeutet Buße eine Umkehr im Leben und Abkehr von der Sünde.
Jesus bringt als Beispiel Ninive:

Die Leute von Ninive werden auftreten beim Jüngsten Gericht mit diesem Geschlecht und werden es verdammen; denn sie taten Buße nach der Predigt des Jona. Und siehe, hier ist mehr als Jona.

Mt 12,41
Ninive war die Hauptstadt des assyrischen Reiches. Die assyrische Armee war für seine extremen Grausamkeiten bekannt. Auch Israel musste unter diesem Terrorregime stark leiden. Ihre Hauptstadt Ninive wurde auch die "räuberische Stadt" genannt. Gottlosigkeit, sexuelle Unmoral, Trunkenheit und unsagbare Grausamkeit hatten sie für Gottes Gericht reif gemacht. Doch Gott gab diesem Volk noch eine Chance zur Buße: Jona wurde als Prophet geschickt. Das unfassbare geschah: Die ganze Stadt wandte sich vom Bösen ab, fastete und tat Buße in Sack und Asche.

Buße beginnt mit Sündenerkenntnis. Erkennt der Mensch sein falsches Verhalten Gott und den Mitmenschen gegenüber, ist der nächste Schritt die Reue. Viele Menschen erkennen ihre Schuld, es tut ihnen aber nicht aufrichtig Leid und somit folgen keine entsprechenden Taten, die zur Buße gehören.
Jesus sagte:

So sei nun eifrig und tue Buße!

Off 3,19
Johannes der Täufer sagte:

Seht zu, bringt rechtschaffene Früchte der Buße;

Lukas 3,8
Als die Menschen ihn fragten, was dies konkret bedeuten würde, sagte Johannes:

Und die Menge fragte ihn und sprach: Was sollen wir denn tun? Er antwortete und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer zu essen hat, tue ebenso. Es kamen auch die Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen denn wir tun? Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als euch vorgeschrieben ist! Da fragten ihn auch die Soldaten und sprachen: Was sollen denn wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemandem Gewalt oder Unrecht und lasst euch genügen an eurem Sold!

Lukas 3,10-14
Jesus sagte es zusammenfassend so:

Jesus aber antwortete ihm: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt" (5.Mose 6,5). Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (3.Mose 19,18). In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Matth. 22,37-40

Nach der Buße fängt nun ein "neues Leben" als Christ an:

Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.

2. Kor. 5,17
Die Ausrichtung ist nun ganz anders: Vorher lebte man zum Selbstzweck - nun trachtet man danach Gott zu ehren und ihm zu gehorchen. Vorher war man irdisch gesinnt - nun ist man geistlich gesinnt. Vorher lebte man in der Sünde - nun strebt man nach der Heiligung!

Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird,

Hebr. 12,14

Weil wir nun solche Verheißungen haben, meine Lieben, so lasst uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und die Heiligung vollenden in der Furcht Gottes.

2. Kor 7,1

Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr meidet die Unzucht

1. Thess. 4,3

Denn Gott hat uns nicht berufen zur Unreinheit, sondern zur Heiligung.

1. Thess. 4,7

Wie sieht aber dieses Streben nach Heiligung aus?
Zu aller erst ist es eine innere Grundhaltung, ein Leben das vom Geiste Gottes bestimmt wird. Dies äußert sich aber auch für Aussenstehende durch "Früchte des Geistes", die im krassen Gegensatz zu den "Werken des Fleisches" stehen:

Offenkundig sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen, Neid, Saufen, Fressen und dergleichen. Davon habe ich euch vorausgesagt und sage noch einmal voraus: Die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.
Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit; gegen all dies ist das Gesetz nicht. Die aber Christus Jesus angehören, die haben ihr Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden.

Galater 5,19-24

Kommen wir aber nun zur anfänglichen Frage zurück: Wann ist man ein Christ?
Schon der Name sagt es: Es hat mit Christus und dem Kontakt zu ihm zu tun.
Jesus sagte z.B.

Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage?

Lukas 6,46

Stellen wir uns mal folgende Fragen:
Habe ich Frieden mit Gott gemacht - oder gibt es noch unbereinigte Schuld im Leben?
Habe ich Kontakt mit Gott? Erlebe ich seine Führung im Leben?
Wer ist der Herr in meinem Leben? Bestimmt Jesus mein Leben oder ich letztlich selber?
Lebe ich in der Heiligung - oder gibt es keinen Unterschied zu weltlichen Menschen?
Lebe ich zu Gottes Ehre - oder suche meinen Vorteil und meine Ehre?
Und schließlich: Bezeugt mir Gottes Geist, dass ich sein Kind bin?

Zusammenfassend kann man also sagen:
Die alles im Leben beherrschende Liebe zu Gott und zum Nächsten, die sich nicht in bloßen Worten sondern in entsprechenden Taten und einem Leben der Heiligung äußert, sowie der persönliche Kontakt zu Gott sind somit Kennzeichen eines wahren Christen.

Ich wünsche einem jedem Leser, dass er das Zeugnis des Heiligen Geistes hat, und somit als glücklicher Mensch Richtung Ewigkeit blicken darf!