Bibel und christlicher Glaube

gottesbotschaft.de - 19.03.2024
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Hauskreisarbeit

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Schon die ersten Christen kannten Hauskreise (Apg. 20.20). Doch warum finden sich auf den Infoblättern und Homepages der verschiedensten Gemeinden und Kirchen immer öfter Einladungen zu solchen Kreisen?

Hauskreise und Traditionen

Bergpredigt Jesu

Noch vor wenigen Jahrzehnten galten Hauskreise als äußerst fraglich bis hin zu "sektiererisch".
Warum der Wandel? Was sagt die Bibel dazu?
Schon zu allen Zeiten gab es Traditionen. So war es selbst für einen John Wesley anfangs undenkbar außerhalb von Kirchenmauern zu predigen. Erst als Gott ihm die Augen öffnete kam der Wandel in der Denkweise. Dabei war es eigentlich so einfach und nahe liegend: Hatte Jesus Christus nicht selbst die berühmte Bergpredigt gehalten? Und die fand nun mal ganz eindeutig außerhalb jeglichen Gebäudes statt. Wieso hatte John Wesley dies vorher immer überlesen? Hatte er vielleicht eine Art "Traditionsbrille" an, die alles was nicht mit der eigenen Tradition übereinstimmte "überlass" bzw. das er es nicht wahr nahm?
Besagt nicht Gottes Wort an vielen Stellen (z.B. Galater 1,9; 2. Joh. 9) nicht von der biblischen Lehre abzuweichen und im letzten, abschließenden Kapitel der Bibel (Off. 22,18-19): "Wehe dem, der etwas hinzu tut oder etwas weg nimmt!"?
Sind wir vielleicht "Gefangene" unserer eigenen Vorstellungen, Denkweisen und Traditionen? Wie wäre es, wenn wir Gott mal so wirken lassen würden wie ER es möchte?
Glücklicher Weise hat sich das verkrampfte Denken in Bezug auf Hauskreise grundlegend geändert.

Was ist ein Hauskreis?

Hausbibelkreis: Was sagt das Wort Gottes?

Was sagt die Bibel darüber, welchen Stellenwert haben Hauskreise - und letztlich: Warum eigentlich Hauskreise? Welchen Sinn haben sie? Reicht der Gottesdienstbesuch etwa nicht aus?
Nun sollte man erstmal den Begriff "Hauskreis" definieren. Was ist ein heutiger Hauskreis und wie steht es mit dem Begriff "Bibelkreis" aus?
Wir liegen wohl nicht falsch, wenn wir schon mal sagen, ein Hauskreis ist ein Bibelkreis, der aber bei einem Teilnehmer "zu Hause" statt findet. Aber ist das alles?
Ein Bibelkreis besteht aus Christen, die sich regelmäßig treffen um gemeinsam Gottes Wort - seine Botschaft, die in der Bibel steht - Stück für Stück durch zu lesen und deren Inhalt zu erforschen: "Was sagt uns persönlich Gottes Wort? Was ist gemeint?" sind die Fragen, die sich die Teilnehmer zu Bibelabschnitten oder einzelnen Versen stellen und gemeinsam Lösungen erarbeiten.
Der Stellenwert dieses Forschens wird sogar noch erhöht, da wir alle Manipulationen ausgesetzt sind. Daher ist es besonders wichtig in der Bibel selbst nach Antworten zu suchen, anstatt sie von Anderen einfach zu übernehmen. Von der Gemeinde in Beröa berichtet die Bibel dazu folgendes:

... und forschten täglich in der Schrift, ob sich's so verhielte.

Apg. 17,11

Welchen Vorteil bieten Hauskreise gegenüber Gemeinde-Bibelkreisen?

Neben dem Aspekt, daß man nicht auf ev. kostenpflichtige Räumlichkeiten angewiesen ist, ist ein Hauskreis in der Regel viel persönlicher.
Jeder kennt jeden - nicht wie bei einem normalen Gottesdienst - sondern es herrscht eine heimische, geborgene Atmosphäre. Und hier sieht man schon den großen Vorteil: Hier ist sozusagen die "Keimzelle" des christlichen Lebens zu finden. Menschen können sich aussprechen, für Nöte kann gemeinsam gebetet und "Lasten" gemeinsam getragen werden. Als Petrus im Gefängnis war, betete die Gemeinde OHNE AUFHÖREN für ihn zu Gott:

So wurde nun Petrus im Gefängnis festgehalten; aber die Gemeinde betete ohne Aufhören für ihn zu Gott.

Apg. 12,5
Zudem kann hier das Wort Gottes weitaus persönlicher angewandt werden, da die Lebenssituationen zumindest im groben den Teilnehmern bekannt sind. Nachteil ist allerdings, daß solch ein Kreis auch wieder nicht zu groß sein sollte. In dem Fall kann man ihn aber problemlos teilen. Sonst bleibt die Not Einzelner oft unerwähnt, da man meist nicht gerne vor einer zu großen Gruppe über persönliche Nöte spricht.

Stellenwert von Hauskreisen / Gemeinden in der Bibel

Die Bibel berichtet in der Apostelgeschichte über die ersten Gemeinden, die vor allem Hausgemeinden waren.
Ein Hauskreis heute sollte also ähnlich gesehen werden, was natürlich nicht gegen Gottesdienste in einer großen Kirche spricht. Trotzdem sollte der Stellenwert einer Zugehörigkeit zu einem Hauskreis nicht unterschätzt werden. Der Autor hatte selbst in großen Notlagen dort Hilfe durch Gebet, Aussprache und Ermutigungen erfahren. Aber auch für Neubekehrte ist ein Hauskreis besonders wichtig, da hier mehr als woanders Fragen beantwortet und Hilfestellungen für ein Leben mit Jesus Christus gegeben werden können. Die Bibel gibt in der Apostelgeschichte diesbezüglich folgende Hinweise: Das Abendmahl

Sie (gläubig gewordene Christen) blieben aber beständig
in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und
im Brotbrechen und im Gebet.

Apg. 2,42

Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel
und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten
die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen.

Apg. 2,46

Reicht also ein Gottesdienstbesuch pro Woche? Wohl kaum, ja die ersten Christen hatten täglich "Hauskreis" - und letztlich noch mehr: Sie beteten nicht nur füreinander, sondern halfen sich gegenseitig auch finanziell:

Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nach dem es einer nötig hatte.

Apg. 2,44-45

So wie es aussieht, wird es in Deutschland auch finanziell für viele Menschen enger werden. Wie werden wir uns als Christen untereinander verhalten?


Tips und Materialien für Haus- und Bibelkreise finden Sie unter Tips & Materialien


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