Die Bibel

Gottes Botschaft an die Menschheit

Tagesleitzettel - die tägliche Bibellese vom 28.03.2024

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Abendmahl

Als sie nun aßen, nahm Jesus das Brot und sprach den Segen, brach es, gab es den Jüngern und sprach: Nehmt, esst! Das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen denselben und sprach: Trinkt alle daraus! Denn das ist mein Blut, das des neuen Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch aber: Ich werde von jetzt an von diesem Gewächs des Weinstocks nicht mehr trinken bis zu jenem Tag, da ich es neu mit euch trinken werde im Reich meines Vaters!

Matthäus 26,26-29

Jesus erkaufte uns für sich mit Seinem Blut,
für den, der diesen Kelch trinkt, wird alles gut,
denn er darf bald zum Hochzeitsmahl eingehen
und den HERRN und Bräutigam Jesus sehen!

Frage: Heute gedenken wir des Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern. Aber Jesus versprach die Wiederholung des gemeinsamen Wein-Trinkens im Reich des Vaters. Sehnen Sie sich auch von ganzem Herzen danach?

Zur Beachtung: In Joh. 2,11 lesen wir, dass der bedeutsame `Anfang` von Jesu Zeichen auf einer Hochzeit in Kana in Galiläa erfolgte. Zeichen haben bis heute eine große Bedeutung. Damals wurde mit dem öffentlichen gemeinsamen Trinken von Wein aus einem Kelch am Stadttor erst die Verlobung und später bei der Hochzeitsfeier der Ehebund besiegelt! Ergreifender kann `unsere` Hochzeit mit Jesus Christus nicht sein, da geistlich der `Wein` Sein eigenes Blut ist, mit welchem er uns teuer erkauft hat (1. Kor. 6,20; Hebr. 9,12)! Die Bedeutung des Abend- bzw. `Verlobungsmahls` können wir also nicht hoch genug ansehen! Aber noch warten wir auf den Abschluss mit der Heimholung der Brautgemeinde zum Hochzeitsfest! Lasst uns frohlocken und uns auf die Hochzeit des Lammes freuen und jederzeit für die `Abholung` bereit sein! Maranatha! Jesus kommt!

( Link-Tipp zum Thema: www.youtube.com/watch?v=fVt-pgYiTS4 )

Die Bruderliebe



Dieser Anhang zum Thema Liebe wurde folgendem E-Book (Kapitel 9: 'Die Bruderliebe') entnommen:


FCDI-EBook 1-010

Jesu meine Freude

Kinder Gottes sind Freudenmenschen
Autor: Heinrich Müller (1897 - 1971);
PDF-Format A5, 0,73 MByte; 123 Seiten

Im Kontakt zum Heiland Jesus Christus erwächst uns wahre Freude. Daher wird in diesem Buch auch besonders auf die Bedeutung der Stille vor Gott eingegangen, aber auch Glaubensproben werden nicht verschwiegen und viele weitere Themen und wertvolle Hinweise gegeben.

Hinweis: Der Inhalt kann auch in gedruckter Form bei der
ev. Volks- und Schriftenmission Lemgo-Lieme bestellt werden!

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Liebe ist ein wunderbares und bezauberndes Wort. Es ist ein Gruß aus einer anderen Welt, ein seliger Glockenton, der das Herz durchdringt. Liebe ist eine Großmacht, die alles überwindet. Ohne Liebe können wir auf dieser Erde nicht das sein, was wir sein sollen. So manche Arbeit ist uns nicht gelungen, mancher Plan ist gescheitert, manche Niederlagen haben wir erlebt, weil es an der Liebe fehlte. In der ersten Christenheit offenbarte sich die Liebe in Vollkraft. Die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Und heute? Müssen wir nicht sagen: Es ist so wenig Liebe? Mit Gerok müssen wir ausrufen: "Wo bist du, du gold'ne Zeit, du Zeit der ersten Liebe? Wo wohnst du noch, o Brudersinn, im wüsten Weltgetriebe? Ob Christi Heer durch Land und Meer auch Millionen zählet, die Liebe, ach, die Krone brach, ein Herz und eine Seele."

Schon im Alten Testament wird das Hohe Lied von der Liebe angestimmt. Dort werden wir hingewiesen auf die Bruderliebe: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." Durch das ganze Neue Testament klingt wie eine große Symphonie die Stimme des Evangelisten, die zum Wandel und Leben in der Liebe aufruft. Der Herr ruft uns zu:

Ein neu' Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebet.

Joh. 13,34
Das Zeichen wahrer Jüngerschaft nennt der Herr die Liebe. "Daran wird jeder-man erkennen, dass ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe untereinander habt." Paulus ruft aus: "Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich!" Sie ist auch des Gesetzes Erfüllung. Die Liebe ist die einzige Schuld, die auf Erden nie ganz abgetragen wird, die stets größer werden darf, die auch im Himmel bleibt. Sie höret nimmer auf. Der Herr mahnt durch den Apostel, dass wir alle Dinge in der Liebe geschehen lassen sollen, dass einer dem anderen dienen soll in der Liebe. Johannes nennt als Zeichen der Gotteskindschaft die Liebe: "Wer aus Gott geboren ist, der liebet die Brüder." Kinder Gottes bekennen mit dem Gottesmann:

Das will ich mir schreiben in Herz und Sinn,
dass ich nicht für mich auf der Erde bin,
dass ich die Liebe, von der ich lebe,
liebend an andere weitergebe.


Das Vorbild der Liebe

Nur einer kann uns ein rechtes Vorbild sein, der, der die ewige Liebe ist, unser Herr und Heiland. In Joh. 15 sagt der Herr: "Gleich wie mich mein Vater liebet, also liebe ich euch." Wie hat denn der Vater den Sohn geliebt? Der Gegenstand der Vaterliebe war der Sohn, der der Abglanz und das Ebenbild seines Wesens war; er war der Geliebte von Ewigkeit her. Auf ihm ruhte die ganze Fülle der Vaterliebe. Nie bestand eine Meinungsverschiedenheit, nie eine Differenz zwischen Vater und Sohn. Immer herrschte zwischen ihnen vollste Harmonie, völliges Einssein. Das war nicht nur so vor der Menschwerdung Jesu, das blieb auch, als Jesus auf unsere Erde gekommen war. Der Sohn hielt des Vaters Gebote. Er erfüllte seine Aufträge, ohne zu fragen, ob sie leicht oder schwer seien. Er wusste wohl, dass der Auftrag des Vaters ihn nach Gethsemane und Golgatha führen würde, aber er führte ihn aus in völliger Bereitwilligkeit, denn er liebte den Vater. - Wenn wir jemanden liebhaben, dann wird es uns nicht schwer, seine Wünsche zu erfüllen, auch wenn es gilt, Opfer zu bringen. Wir können es wohl verstehen, dass der Vater den Sohn liebte, denn er war im höchsten Maße liebenswert und liebenswürdig. Aber nun fährt er fort: "Wie mich mein Vater liebet, also liebe ich euch." Waren die Jünger denn auch so liebenswürdig wie der Sohn? Ganz gewiss nicht. Wie haben sie ihm das Leben so schwer gemacht! Was haben sie ihm zu tragen gegeben! Als er ihnen sagte, dass er in der Sünder Hände überantwortet und getötet werden würde, hörte er sie darüber sprechen, wer unter ihnen der Größte sei. Nachdem er zweimal nacheinander das Wunder der großen Speisung vollbracht hatte, musste er ihnen sagen: "Vernehmet ihr noch nichts und seid noch nicht verständig? Habt ihr noch ein verstocktes Herz in euch?" Wie haben sie doch seine Geduld mit ihrem Unverstand auf die Probe gestellt! Da waren Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus. Er gab ihnen einen Beinamen und nannte sie Donnerkinder, um ihres leicht aufbrausenden und auflodernden Temperamentes willen. Als die Samariter Jesus die Herberge verweigerten, sprachen sie: "Herr, willst du, so wollen wir sagen, dass Feuer vom Himmel falle, wie Elia tat." Da musste Jesus sie zurückweisen und ihnen sagen: "Wisset ihr nicht, welch Geistes Kinder ihr seid? Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, Seelen zu verderben, sondern zu erhalten."

Als Jesus am Ende seines Erdenwandels sagte:

Wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Und von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater und es genügt uns. Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch und du kennst mich nicht, Philippus?

Johannes 14,7-9a

Von Thomas wissen wir, dass er ein hartnäckiger Zweifler war: "Es sei denn, dass ich meine Finger lege in seine Nägelmale und meine Hand in seine Seite, will ich's nicht glauben." Jesus musste ihm sagen: "Selig sind, die nicht sehen und doch glauben."

Petrus, der das kostbare Bekenntnis abgelegt hatte: "Wir haben geglaubt und erkannt, dass du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes", verleugnete ihn aus Menschenfurcht.

Wie haben die Jünger dem Herrn das Leben so schwer gemacht, und doch lesen wir: "Wie er geliebt hat die Seinen, so liebte er sie bis an das Ende." Er hat sie alle mit der gleichen Liebe umfangen, auch Judas; obwohl er wusste, dass Judas ihn verraten würde, hat er ihn doch nicht weniger geliebt als die anderen. Würde er ihn links haben liegen lassen, wie man zu sagen pflegt, dann wäre das beim letzten Zusammensein mit dem Herrn offenbar geworden. Dann würde, als Jesus sagte: "Einer unter euch wird mich verraten", der vorschnelle Petrus sicher gesagt haben: "Wir können es uns schon denken, wen du meinst. Wir haben es schon lange gemerkt, dass du zu dem Judas nicht so freundlich warst, wie zu uns anderen." Aber nein, keiner von den Jüngern hatte den Eindruck, dass der Herr den Judas weniger liebte. Deshalb fragten sie alle: "Herr, bin ich's?" Der Herr hat sie alle mit der gleichen Liebe umgeben. Er hat wohl Unterschiede gemacht in Bezug auf ihre geistige Aufnahmefähigkeit; in das Sterbehaus des Jairus, auf den Verklärungsberg und in den Garten von Gethsemane nahm er nicht alle Jünger mit, sondern nur die, die am meisten Verständnis hatten, obwohl sie ihn nachher enttäuschten. Auf dem Berge der Verklärung wusste Petrus nur zu sagen: "Hier ist gut sein, hier lasst uns Hütten bauen." - In Gethsemane fand der Herr seine Jünger schlafend. Sie ließen ihn allein in der schweren Nacht, und doch hat er sie geliebt. Er fragte nicht danach, ob sie liebenswert seien, nein, er liebte sie, weil er die Liebe war. Er konnte nicht anders als lieben. Hier merken wir den Unterschied zwischen seiner und unserer Liebe. Er liebte, weil er sie in der Liebe trug. Wir wollen immer Liebe haben, er wollte Liebe geben. Das ist der große Unterschied zwischen menschlicher und göttlicher Liebe. Die menschliche Liebe will haben. Sie fragt: Wie ist der zu mir? Wenn der andere nett, lieb und freundlich ist, liebt man ihn wieder. Ist er das aber nicht, dann zeigt man ihm die kalte Schulter. Der Vater und der Sohn lieben uns, ganz gleich, ob wir seine Freunde oder Feinde sind. - Nun haben wir ein herrliches Vorbild in der Liebe gesehen. Lasst uns da anbetend niedersinken mit der Bitte: Ich fühl's, du bist's, dich muss ich haben. Ich fühl's, ich muss für dich nur sein", und mit dem Gebet: "Ich will, anstatt an mich zu denken, ins Meer der Liebe mich versenken."


Der Liebe Gebot

Der Herr gibt den Seinen ein neu' Gebot, dass sie sich untereinander lieben. Wir sollen uns so lieben, wie der Heiland seine Jünger geliebt hat. Das ist wahre Bruderliebe. - Bei der Frage: Was ist wahre Bruderliebe? würden viele von uns an die allgemeine Nächstenliebe denken. Wer aber so denkt, der irrt. Bruderliebe ist etwas anderes als allgemeine Menschen- und Nächstenliebe. Denk einmal an die natürliche Geschwisterliebe, wie sie zwischen den Kindern in der Familie besteht. Sie haben sicherlich auch ihre Mitmenschen lieb, aber zwischen ihnen besteht doch ein besonderes Band. Sie sind untereinander noch in anderer Weise verbunden als mit den übrigen Menschen. So ist auch die Bruderliebe eine besondere Liebe, die zwischen den Gläubigen des Herrn besteht, die durch den gemeinsamen Glauben an Jesus Kinder Gottes, Kinder eines Vaters geworden sind. Deshalb sind sie im wirklichen Sinne des Wortes "Geschwister".

Was versteht die Schrift unter Bruderliebe? Die Liebe der Gläubigen untereinander. Jesus selber hat diese Worte "Bruder" und "Schwester" geprägt. Es wurde ihm eines Tages gemeldet: "Deine Mutter und Brüder sind gekommen und wollen mit dir sprechen." Da streckte er seine Hand aus über seine Jünger und sagte: "Wer ist meine Mutter? - Wer ist mein Bruder und meine Schwester? Wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mein Bruder und meine Schwester." So versteht also die Bibel unter "Brüder" Menschen, die auf den Willen Gottes eingegangen sind und sich dem Heiland zu eigen gegeben haben, um ihm als seine Jünger nachzufolgen. Es ist etwas Wunderbares um diese Bruderliebe. Wenn ich ein Kind Gottes bin und Gleichgesinnten begegne, dann wird in demselben Augenblick die Bruderliebe wach, die Verbindung ist hergestellt. Der mir vor wenigen Minuten noch Unbekannte ist mir nun bekannt und vertraut geworden, und dem anderen geht es auch so. Die Bruderliebe ist eine Liebe auf Gegenseitigkeit. Die allgemeine Liebe wenden wir auf alle Menschen an, ob sie erwidert oder mit Hass vergolten wird, aber Bruderliebe beruht auf Gegenseitigkeit. Ihr Wesen ist Gemeinschaft, ein Austausch der Liebe. Johannes nennt diese Bruderliebe das Hauptkennzeichen der Gotteskindschaft. "Wir wissen, dass wir aus dem Tode in das Leben gekommen sind, denn wir lieben die Brüder." Bruderliebe finden wir nur bei den Wiedergeborenen, die das neue Leben erhalten haben. Deshalb ist die Frage so wichtig, ob wir Bruderliebe haben und darin stehen. Wenn wir keinen Zug zu den Menschen haben, die Jesus lieben, die den Weg zur Stadt der goldenen Gassen gehen, wenn wir ihre Gemeinschaft nicht suchen, dann steht es nicht recht mit uns, dann sind wir noch nicht vom Tode zum Leben hindurchgedrungen. Das wollen wir uns im Ernst sagen, und der Geist Gottes will es jedem, der es nötig hat, tief ins Herz schreiben und ihn unruhig machen, bis er sagen kann: "Ich bin vom Tod in das Leben gekommen."

Von dieser Bruderliebe sagt Paulus, dass sie ungefärbt sein soll, d. h. sie verliert ihre Farbe nicht, wenn sie auf Proben gestellt wird, sie ist durch und durch echt. Ungefärbt heißt, sie ist frei von Heuchelei, von allem Scheinwesen, sie kommt aus einem reinen, aufrichtigen Herzen. Wie viel Liebe wird in der Welt geheuchelt, während das Herz nichts von Liebe weiß. Es gibt in der Welt so viel verlogene Freundlichkeit im Verkehr der Menschen untereinander. Geheuchelte Liebe darf es bei Kindern Gottes nicht geben, dadurch machen wir dem Herrn Schande. Aber es ist die Gefahr da, dass sich in unsere Liebe etwas Unwahres einschleicht. Da müssen wir uns beugen, wenn der Geist sie uns aufdeckt. Es muss unsere tägliche Bitte sein: "Lass mich an ändern üben, was du an mir getan und meinen Nächsten lieben, gern dienen jedermann, ohn' Eigennutz und Heuchelschein und, wie du mir erwiesen, aus reiner Lieb allein."

Diese Liebe soll brünstig sein, d. h. brennend. Bruderliebe soll wie eine hell leuchtende Flamme aus der Tiefe des Herzens kommen. Sie soll eine Flamme sein, die von der Lieblosigkeit und von dem Undank nicht ausgelöscht werden kann. Wir können auch sagen, sie soll ausdauernd, standhaft sein. Wie nötig haben wir diese Mahnung! Wie leicht ermüdet unsere Liebe, wenn wir auf Widerstand stoßen! Hast du schon einmal eine Schnecke beobachtet, die ihr Haus auf dem Rücken trägt? Wenn ihr ein Halm oder sonst ein kleines Hindernis in den Weg kommt, zieht sie alsbald die Fühler ein. Die Schnecke ist ein Bild der Empfindlichkeit. Haben wir es nicht auch oft so gemacht? Wenn uns eine Kleinigkeit zuwider war, haben wir uns zurückgezogen, haben über die Menschen geklagt, die uns nicht verstehen. Wir haben vielleicht sogar die Gemeinschaft der Gläubigen aufgegeben. - Wenn es so steht, dann beweist man damit, dass man kein rechtes Gotteskind ist, das in der Bruderliebe brennt. Wir haben oft unsere Liebe danach bemessen, ob jemand freundlich zu uns war, ob er uns sympathisch war. War er uns unsympathisch, dann gingen wir ihm aus dem Wege und ließen ihn links liegen. Dadurch wird die wahre Bruderliebe unmöglich in unserem Leben.

Wie viele trachten nach eigener Ehre und Anerkennung! Wir haben so sehr danach verlangt, geliebt und geachtet zu werden, dass wir darüber nicht zu der Bruderliebe kamen, die der Herr doch von uns erwartet. Wie oft hat die Unversöhnlichkeit die Bruderliebe behindert! - Da hat dir irgendein Bruder eine Kleinigkeit zuleide getan: Er hat dich nicht so beachtet, wie du erhofftest. Er war nicht so freundlich zu dir, wie du es glaubtest beanspruchen zu können. Du hast es ihm übelgenommen. Wie oft ist doch dies ein Hindernis in der Bruderliebe.

Ist in deinem Herzen eine Unversöhnlichkeit gegen einen Bruder, bist du nicht mit ihm in vollem Frieden, dann bringe die Sache in Ordnung. Lass es dir sagen: "Wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und wirst allda eingedenk, dass dein Bruder etwas wider dich habe, so gehe hin und versöhne dich zuvor mit deinem Bruder." Unser ganzer Gottesdienst, unser ganzes Gemeinschaftsleben ist eitel und wertlos, wenn wir nicht zum Versöhnen bereit sind. Wir hindern dadurch Gott, uns zu segnen. Deshalb ist die Mahnung so wichtig: "Habt euch untereinander inbrünstig lieb in ungefärbter Bruderliebe."

Wie versucht der Teufel, die Bruderliebe zu zerstören! Er weiß, dass der Herr Leben und Segen verheißt, wo Brüder einträchtig beieinander wohnen. Deshalb tut er, was er kann, die Herzen der Gläubigen durch Missverständnisse und Kleinigkeiten voneinander zu trennen. Ist ihm das geglückt, hat er die Bruderliebe erstickt, dann ist dem Segen Gottes ein Riegel vorgeschoben. Wo unter den Gläubigen die Liebe erkaltet, da hört der Segen Gottes auf zu fließen! Deshalb frage ich: "Stehst du in der echten Bruderliebe?"

Das ist keine Bruderliebe, wenn man dem Bruder mit Schmeicheleien und Freundlichkeiten begegnet, sondern rechte Bruderliebe sucht dem anderen in Liebe zu dienen. In der Welt redet man hinter dem Rücken des anderen, wenn man etwas beobachtet, was einem missfällt. Bei Kindern Gottes sollte es anders sein. Als Glieder einer Familie sind wir füreinander verantwortlich. Wir sind berufen und verpflichtet, einander zu helfen und zu dienen. Sehen wir etwas an dem anderen, was nicht recht ist, dann erfordert es die Bruderliebe, dass wir in Liebe und Demut mit ihm sprechen, um ihm die Gefahr zu zeigen, in der er sich befindet. Das ist ja gerade der Segen einer rechten Gemeinschaft, dass wir uns füreinander verantwortlich wissen, um einander zu helfen und zu dienen, damit wir weiterkommen auf dem Wege des Lebens.

Es ist mein Wunsch, dass der Heilige Geist diese ungefärbte Bruderliebe wirke unter allen Kindern Gottes, dass sie sich untereinander aus reinem Herzen inbrünstig liebhaben. So war es in der ersten Gemeinde. Da war die Menge der Gläubigen ein Herz und eine Seele. Was war die Folge? Der Herr tat täglich hinzu, die da gläubig wurden. Wo Bruderliebe herrscht, da gibt es Erweckungen. Wenn die Fernstehenden von den Christen den Eindruck bekommen: "Seht, wie haben sie einander so lieb", dann wird das Verlangen wach: So möchte ich auch leben, solch ein Leben der Liebe ist doch etwas Herrliches.

Aus dieser Bruderliebe kommt dann die allgemeine Liebe. Dann sehen wir die Menschen als solche an, die einmal unsere Brüder und Schwestern werden sollen, die mit uns den Heiland lieben sollen, mit denen wir dereinst im Himmel vereint sein sollen. Wenn ich die Menschen so ansehe, wird meine Liebe zu ihnen viel inniger und wärmer. Ich bleibe nicht mehr an ihren Fehlern und Sünden hängen, sondern sehe in ihnen Seelen, die der Heiland zu großen Dingen berufen hat und kann sie nur mit seiner Liebe lieben. Da wird es Wahrheit, dass wir der Liebe Gebot erfüllen.

Was willst du nun tun? Willst du Vorsätze fassen und Gelübde tun? Das hat keinen Wert. Du musst dich mit der Liebe füllen lassen. Gott muss durch seinen Heiligen Geist die Liebe ausgießen in dein Herz. Das kann er nur dann, wenn in deinem Herzen Raum für seine Liebe ist. Solange unser Herz voll ist von der Eigenliebe, ist kein Raum für die Gottesliebe da. Erst muss auf- und ausgeräumt werden in dem Herzen. Die rechte Bruderliebe kann nur dann das Herz ausfüllen, wenn man sich unter all dem Zukurz- kommen gebeugt hat. Wenn die Liebe von oben das Herz ausfüllt, wird man täglich mit dem Apostel sprechen: "Die Liebe Christi dringet uns also." Da lernt man mit Tersteegen singen:

O wie lieb ich, Herr, die Deinen,
die dich suchen, die dich meinen,
o wie köstlich sind sie mir.
Du weißt, wie mich's oft erquicket,
wenn ich Seelen hab' erblicket,
die sich ganz ergeben dir.




  Copyright und Autor: Heinrich Müller (1897 - 1971)


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„Lasst euch versöhnen mit Gott!“ (Bibel, 2. Kor. 5,20)"

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Lieber Jesus Christus, ich habe viele Fehler gemacht. Bitte vergib mir und nimm Dich meiner an und komm in mein Herz. Werde Du ab jetzt der Herr meines Lebens. Ich will an Dich glauben und Dir treu nachfolgen. Bitte heile mich und leite Du mich in allem. Lass mich durch Dich zu einem neuen Menschen werden und schenke mir Deinen tiefen göttlichen Frieden. Du hast den Tod besiegt und wenn ich an Dich glaube, sind mir alle Sünden vergeben. Dafür danke ich Dir von Herzen, Herr Jesus. Amen

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